Oberliga-Handballerinnen stehen nach 31:21 vor dem Sprung an die Spitze. Timo Jarama sitzt auch nächste Saison als Trainer auf der Bank.

Ellerbek. Es wurde eine lange Nacht für die Handballspielerinnen des TSV Ellerbek. Die Mannschaft saß zusammen mit Co-Trainerin Nadja Günter in der Scheune, einem Restaurant auf dem Hamburger Kiez, und genoss die entspannte Atmosphäre bei der Weihnachtsfeier. Anschließend gaben die Mädels dann noch Gas auf der Partymeile St. Paulis.

Dem am Wochenende privat verhinderten Trainer Timo Jarama war es recht, dass seine Schützlinge mal im engeren Kreis ganz unter sich waren. Den Schlussstrich unter ein insgesamt positives Sportjahr hatten die Ellerbekerinnen wenige Stunden zuvor mit einem lockeren 31:21 (16:9)-Erfolg beim Tabellenletzten SG Hamburg-Nord gezogen. Sollte die Mannschaft (23:5 Punkte) am kommenden Sonnabend (14 Uhr, Harbig-Halle) noch das vor mehreren Wochen angesetzte Nachholspiel gegen den Zwölftplatzierten Bredstedter TSV (6:20) für sich entscheiden, würde sie in der Tabelle am derzeitigen Spitzenreiter ATSV Stockelsdorf und dem Tabellenzweiten HSG Kropp/Tetenhusen (beide 24:6) vorbeiziehen und erstmals nach langer Zeit die Führung in der Oberliga übernehmen.

Leichte Spiele gibt es nicht, auch nicht für die Spitzenteams

Hervorragende Perspektiven sind das ja, so sieht es auch Coach Timo Jarama. "Vom Aufstieg in die 3. Liga wollen wir noch nicht reden, aber die Basis dafür hätten wir immerhin schon mal geschaffen. Alles Weitere werden Gespräche im internen Kreis ergeben."

Der Trainer hat längst erkannt, dass Spiele in der Oberliga selbst gegen vermeintlich schwächere Gegner kein Selbstgänger sind und warnt vor Überheblichkeit, die möglicherweise am Sonnabend auch die überraschende 24:26-Niederlage Stockelsdorfs in Lauenburg nach sich zog. Nutznießer dieser unvorhergesehenen Ergebnisses sind vor allem die Ellerbekerinnen.

Die personellen Planungen haben für Coach Jarama inzwischen begonnen. Dazu gehört, dass der 30-Jährige seinen Vertrag in Ellerbek um ein weiteres Jahr verlängern will. Jarama möchte die Mannschaft auf den richtigen Weg bringen und den Entwicklungsprozess realisieren.

Der Anspruch des Trainers soll den Kader weiterbringen

"Ich möchte nicht nur ausschließlich auf der Bank sitzen und die Taktik vorgeben", sagt er. "Es ist mein eigener Anspruch, die jungen Spielerinnen auszubilden und ihnen Rüstzeug für die Zukunft mitzugeben. Nur so stellt sich einiges Tages der Erfolg ein." Aus diesem Grund hält die Handballabteilung bereits Ausschau nach jungen Talenten im näheren Umland. Wer von den älteren Akteuren auch in der nächsten Saison mitmacht, ist noch nicht abschließend geklärt. Ein größerer personeller Aderlass zeichnet sich nicht ab.

Beim Spiel gegen die SG Hamburg-Nord, einem Zusammenschluss der Vereine HSG Sasel/DuWO 08 und SC Poppenbüttel, musste Co-Trainerin Nadja Günter in erster Linie die Spannung im Team hoch halten. Der Gegner wartete nur darauf, dass Ellerbeks irgendwann Schwächen offenbaren würde, doch das passierte kaum. Nach Absprache mit dem Trainer ließ Nadja Günter verschiedene Deckungsvarianten spielen, die die etwa 1,90 Meter große SG-Torjägerin Franziska Heinze und die frühere Ellerbekerin Julia Steinberg neutralisieren sollten. Eine Taktik, die zum großen Teil aufging.

Das neue Jahr eröffnen die TSV-Frauen am Sonntag, 13. Januar, um 17 Uhr mit der Auswärtsbegegnung beim TSV Altenholz.

Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Juliane Mohr (bis 30.), Daniela Laupichler (ab 30.) - Nadine Cramer (6/3), Marike Pletz (5), Maren Sicks (5/1), Melina Dahms, Svenja Rix-Müller, Anastasia Zachau (je 4), Sandra Vollstedt (2/1), Kim Höhne (1), Lena Jachimowitz, nicht dabei: Rebecca Holst (krank) und Anna Lena Seemann (privat verhindert).