239 Nachwuchs-Judokas kämpfen beim 16. Bärenturnier des VfL Pinneberg um Medaillen und Präsente. Auch dänische Gäste stehen auf der Matte.

Pinneberg. Der riesige Stoffbär saß in der Nähe des Kampfgerichts, und die Augen der jugendlichen Judokämpfer beim traditionellen Bären-Turnier des VfL Pinneberg waren auf das ziemlich opulent wirkende Kuschelobjekt gerichtet. Und doch war es in diesem Jahr irgendwie anders, fanden jedenfalls so manche Jungen und Mädchen unter den 239 Teilnehmern in der großen Sporthalle der Theodor-Heuss-Schule am Thesdorfer Weg.

In den Vorjahren hatte es den Bären ja "lebend" in Aktion gegeben, indem ein Mitarbeiter der Bäckerei und Konditorei Dwenger in den flauschigen Stoffbären-Anzug geschlüpft war, um den erfolgreichsten Jungen und Mädchen der Altersklasse U 11, U 14, U 17 und U 20 bei der Siegerehrung Medaillen und Präsente zu überreichen. "Auf diese nette Geste mussten wir in diesem Jahr leider verzichten", sagte Vanessa Schlage, Pressesprecherin der VfL-Judoabteilung. "Die Kinder hatten dennoch ihren Spaß. Und die Geschenke und Goldmedaillen für die Gewinner gab es dank unserer Sponsoren hinterher ja trotzdem."

Die Platzierten konnten sich noch jeweils über einen MP3-Player, USB-Sticks und Bäderpässe für das Pinneberger Hallenbad freuen. Das Bären-Turnier zählt aufgrund seiner angenehmen Wettkampfatmosphäre seit Jahren zu den gefragtesten im norddeutschen Raum. Die Jugendlichen kamen aus 27 Vereinen, darunter einige auch Dänemark. Vielleicht wäre die Beteiligung noch besser gewesen, wenn die Pinneberger ihr Nachwuchsmeeting nicht kurzfristig um eine Woche hätten vorziehen müssen.

"Bärige" Veranstaltung fernab von jedem Leistungsdruck

Vanessa Schlage: "Wir hatten den 29. September von der Stadt schon fest zugesagt bekommen, doch dann mussten wir wegen eines an dem besagten Tag terminierten Sichtungsturniers in Bremen umdisponieren und vorziehen. Darauf waren einige Teilnehmer wohl nicht eingestellt."

Dennoch fand wieder einmal ein "bäriges" Turnier statt. Den ganzen Tag herrschte auf den Matten Hochbetrieb - Breitensport statt Leistungsdruck lautet das Motto in Pinneberg. Das Konzept der beiden Turnierleiter Jessica Fritzsche und Olaf Bähr ist dabei so ausgerichtet, dass die Jungen und Mädchen in den jeweiligen Altersklassen möglichst viele Kämpfe absolvieren können, also nicht schon nach dem ersten Auftritt auf der Matte wieder nach Hause fahren müssen.

"Judo ist nicht gerade als boomender Trendsport zu bezeichnen, aber die Begeisterung ist groß", sagt Vanessa Schlage. Nicht gerade förderlich wirke sich indes die Einrichtung der Ganztagsschulen auf den Sport aus. Die Unterrichtstunden am Nachmittag beeinflussen den Trainingsbetrieb zunehmend. Und es komme auch vor, dass Eltern ihre Kinder zum Judo schicken, obwohl diese nicht unbedingt Lust dazu hätten. Im Übrigen ist die Mitgliederzahl in der VfL-Judosparte um einiges zurückgegangen - von 200 auf rund 160.

Derlei Gedanken haben sich die Jungen und Mädchen nicht gemacht, die in der THS-Sporthalle bis zum Schluss um Sieg und Platz stritten. Die Vereinswertung sicherte sich am Ende der Nachwuchs von TuRa Harksheide mit sieben Goldmedaillen. Dahinter folgt der Rellinger TV (5), Gastgeber VfL (3), TuS Appen (1/elf Platzierungen), Blau-Weiß 96 (1/11), TSV Heist (1/17), JK Elmshorn (0/20) und TSV Wedel (0/21). Aus Sicht des VfL erfreulich waren vor allem der Sieg von Niklas Witting (+90 kg) in der U 20, von Lennard Trippensee (U 17/-60 kg) und Sandra Bähr (U 14/-57kg). Silber ging an Matthias Welzel in der U 17 (-55 kg), Vincent Moll (U 17/-60 kg), Antonia Nawo (U 17/-47,5 kg), Anne Zimmer (U 20/-67 kg) und Inga Niggemann (U 11/-33 kg).

In der U 20 der männlichen Jugend gab es in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm einen Erfolg von Jonas Scholz (Rellinger TV), Platz zwei belegte sein Klubkamerad Jannis Ganschow. Den einzigen Sieg für den TuS Appen errang Marina Callsen (U 17/bis 56 kg). Weitere Siege für Rellinger TV sicherten sich Paulin Sprenger (weibliche U 11/-31 kg), Larissa Timm (U 17/-69 kg) und Lilly Scholz (U11/-26,5 kg), von Blau-Weiß 96 verließ einmal Nicklas Dietz (U 11/-50 kg) als Gewinner die Matte. Für den TSV Heist schließlich triumphierte Ellen Strömer (U 11/-36 kg).