Anstatt zur SV HR geht Stürmer Helge Kahnert zum Landesligaklub. Am Wochenende endet mit dem Oddset-Pokal die fußballlose Zeit.

Halstenbek. In Zeiten schmaler Budgets ist kaufmännische Weitsicht gefragt bei den Fußball-Amateurvereinen, die nach ihrer Sommerpause dieses Wochenende den Pflichtspielbetrieb in der ersten Runde des Oddset-Pokals wieder aufnehmen. Zwischenmenschlich harte Entscheidungen gehören dazu, wenn es darum geht, das vorhandene Geld sinnvoll zu investieren.

Bei der SV Halstenbek-Rellingen soll Stürmer Helge Kahnert, 24, jedenfalls aus allen Wolken gefallen sein, als ihn Manager Detlef Kebbe davon unterrichtete, ihn entgegen ursprünglicher Absicht nicht unter Vertrag zu nehmen. "Grund ist seine Verletzungsanfälligkeit. Meines Wissens hat er sich schon ein- oder zweimal einen Kreuzbandriss eingehandelt. Bei uns fiel er gleich mit einer Achillessehnenreizung aus und konnte in den Testspielen lediglich 45 Minuten mitwirken", berichtet Kebbe. Nach Abwägung aller Faktoren sei ihm die Verpflichtung schließlich zu riskant gewesen. Kahnerts Spielerpass schickte er an Eintracht Norderstedt zurück.

Uetersener bekommen Kahnert sogar zum Nulltarif zurück

Dafür bahnt sich ein Comeback des ehemaligen Torjägers beim TSV Uetersen (Landesliga) an. TSV-Abteilungsleiter Bernd Enderle ist überzeugt davon, keinen Fehler gemacht zu haben: "Für unsere Begriffe ist der Spieler grundsätzlich gesund."

+++ Stark erhöhte Adrenalinwerte +++

Außerdem bekommen die Uetersener ihn auch noch zum Nulltarif zurück, so wurde es nach Enderles Darstellung mit den Norderstedtern bei Kahnerts Wechsel 2011 zur Eintracht vereinbart. Die Halstenbeker, nach Toren von Jephter Agyei-Antwi (2), Sascha Richert und Jaques Rodrigues de Oliveira 4:2 (2:2) bei der HSV-Dritten erfolgreich, hätten für Kahnert eine Ablösesumme an den Oberliga-Rivalen entrichten müssen.

Noch ohne Kahnert bereiteten sich die Uetersener mit einem 7:0-Erfolg über die A-Junioren von TBS Pinneberg auf das Pokalspiel heute beim SSV Rantzau (Bezirksliga) vor. Die Barmstedter machten für diese Partie am Mittwoch Werbung, als sie Regionalliga-Aufsteiger und Oddset-Pokal-Abonnementssieger SC Victoria im freundschaftlichen Vergleich nur 0:1 unterlagen.

Oberliga-Aufsteiger FC Elmshorn steckt in Schwierigkeiten. Bei der Suche nach einem zweiten Torhüter legt der neue Trainer Achim Hollerieth, früherer Profi-Keeper, hohe Maßstäbe an: "Eine gute Nummer eins rettet ihrer Mannschaft pro Serie zehn bis 15 Punkte." Marco Koch (zuletzt USC Paloma) entsprach diesen Ansprüchen nicht und wurde wieder nach Hause geschickt. Nun herrscht vor dem Gastspiel beim Wedeler TSV Not am (Tor-)Mann. Der bisherige Stammkeeper Tim Brüggemann pausiert wegen einer Oberschenkelzerrung jedenfalls weiterhin. Zur Auswahl stehen Gastspieler Ralf Möller aus Berlin, der beim 10:0 im Stadtpokal über Gencler Birligi einen langweiligen Abend verbrachte, und Nachwuchskeeper Kevin Huckfeldt, der beim Turnier des SC Egenbüttel einhütete.

Der VfL Pinneberg stimmte sich auf Pokalgegner SC Egenbüttel mit einem 6:2 beim wie der SCE in der Bezirksliga angesiedelten TSV Sparrieshoop ein. Torschützen waren Can Ünlü (2), der immer besser in Fahrt kommt, Tugay Hayran, Soner Hayran, Nikola Maksimovic und Thomas Koster sowie Torben Büchner (TSV/2). "Linke Fouls" der Klein Offensether missfielen Michael Fischer ebenso wie verbale Reaktionen der eigenen Spieler. Großen Wert legt der VfL-Coach auf die Feststellung, dass sich Neuzugang Jannick Lingmann seinen Kreuzbandriss nicht im Training, sondern im privaten Bereich einhandelte. Getrennte Wege gehen in Zukunft der SV Rugenbergen und Stürmer Matthias Chmielewski, der die Erwartungen nicht erfüllte und mit einer Rückkehr zu Germania Schnelsen liebäugelt.