Gut lief es vor 500 Besuchern beim Hass+Hatje-Cup der SV HR bereits für den VfL Pinneberg. Im Finale besiegt das Team den Wedeler TSV mit 5:0

Halstenbek. "Der Pavillon bleibt stehen", entschied Vereinspräsident Hans Jürgen Stammer, als er abends gemeinsam mit dem früheren Klubwirt Hans Reck die letzten Arbeiten erledigte, die Zapfanlage abbaute, die leeren Flaschen in die Getränkekästen steckte und die vollen im Kühlschrank einlagerte.

Die Oberliga-Fußballer der SV Halstenbek-Rellingen rüsten nämlich schon zum nächsten Festtag, nachdem sie das weiße Großraumzelt eigentlich nur errichtet hatten, um die Interessenten am Hass+Hatje-Cup (Sieger: VfL Pinneberg) vor Feuchtigkeit von oben zu bewahren. Am 5. August könnte es nun Schatten spenden. Dann scheint die Sonne, so oder so, denn der Oberliga-Auftakt gegen Aufsteiger FC Elmshorn wird zahlreiche Fans auf den Jacob-Thode-Platz locken, mit Sicherheit noch mehr, als sich zum alljährlichen Vorbereitungsturnier einfanden. Das waren an zwei Tagen immerhin knapp 500. "Mehr als 2011. Das Konkurrenzturnier des SC Egenbüttel hat uns kaum oder gar keine Zuschauer gekostet", freute sich Stammer.

Zu sehen gab's vier Teams, die kurz vor dem Pflichtspielstart noch nach der Idealbesetzung und der bestmöglichen taktischen Ausrichtung suchen. Mit Vorsicht sind die Resultate, die dabei herauskommen, zu genießen. Den Gastgebern etwa steckte beim 1:2 gegen den Wedeler TSV noch konditionelle Knochenarbeit am Tag zuvor in den Gliedern. Die beiden deutlichen Siege über die SV Lieth (5:1) und im Finale über die Wedeler Mannschaft (5:0) werden den Pinneberger Trainer Michael Fischer nicht zur Annahme verführen, alles sei schon im Lot. Freude herrschte trotzdem über die spielerische Leichtigkeit bei den Erfolgen gegen Landesligateams.

Pluspunkte sammelte Thomas Koster, der erst seinen 23. Geburtstag gefeiert hatte, anschließend zur Nachtschicht aufgebrochen war und auf der Basis von nur einer Stunde Schlaf die ersten vier Treffer gegen die Klein Nordender erzielt hatte. In der Vergangenheit immer wieder von Verletzungen heimgesucht, sei er jetzt frisch und fit, lobte Fischer den Offensivmann, der am Ende der letzten Serie mit Bravour in der Abwehr ausgeholfen hatte.

Aber es gibt ja noch so viele andere, die in die erste VfL-Elf drängen, jetzt auch Nassim Amroun (früher Meiendorfer SV), den die Pinneberger nach zweiwöchiger Beobachtung unter Vertrag nahmen. Eine Halbzeit lang im VfL-Trikot zu sehen war Salih Koparan, wobei der Ex-Torjäger von TBS Pinneberg aber nur Kandidat ist, bei der VfL-Reserve unterzukommen. Bis zum 31. August bleibt den Mannschaften noch Zeit, ihre Kader zu verkleinern oder zu vergrößern, dann endet die Wechselfrist.

Der Halstenbeker Trainer Thomas Bliemeister brachte alle zum Einsatz, die noch geradeaus laufen konnten. Es ist aber davon auszugehen, dass er in Gedanken seine Wunschelf längst geformt hat. Der Wedeler TSV und die SV Lieth aber stecken angesichts extrem vieler Neuzugänge in der Findungsphase, die vermutlich bis weit in die Punktspielzeit hinein strahlt. Trainer Heiko Barthel geht aber gerne soweit, den von Hansa 11 dazu gestoßenen Abwehrspieler Manuel Henkel als seinen persönlichen Gewinner des Hass+Hatje-Cups zu bezeichnen.

Hoffnungen beruhen auch auf dem zurückgekehrten Marcel Plewka, der dahin geht, wo andere zurückzucken. Bei den Klein Nordendern sorgte unterdessen der Rücktritt von Carsten Perner für Unruhe. Zwar stellte sich Thomas Stehr von den Alten Herren als Betreuer zur Verfügung, aber der "Schriftkram" bleibt nun an Torben Roß hängen. Baustellen gibt's noch etliche im Team, "mit der Viererkette haben wir viel Arbeit", stellte der SVL-Manager fest. Anders als beim Zeltabbau auf Halstenbeker Sportplatz drängt die Zeit.

Ergebnisse Hass + Hatje-Cup

Vorrunde:

SV Halstenbek-Rellingen - Wedeler TSV 1:2 , Tore: 0:1 Ferdinand Adelmann (9.), 1:1 Mladen Tunjic (40.), 1:2 Marc Rupscheit (44.Foulelfmeter). Gelb-Rote Karten: Jaques Rodrigues de Olivera (HR/67.), Lukas Westphal (Wedel/82.). HR-Torwart André Alves-Lopes hielt einen Foulelfmeter von Marcel Plewka (16.).

VfL Pinneberg - SV Lieth 5:1

Tore: 1:0, 2:0, 3:0, 4:0 Thomas Koster (17., 31., 37., 44.), 5:0 Pablo Moreira (55.), 5:1 Nihat Meric (72.).

Spiel um den dritten Platz:

SV Halstenbek-Rellingen - SV Lieth 6:1

Tore: 1:0 Özgür Demir (3.), 2:0 Sascha Richert (25.), 3:0 Patrick Hoppe (42.), 4:0 Sascha Richert (66.), 4:1 Yusuf Önegi (85./Foulelfmeter), 6:1 Japhter Agyei-Antwi (89.), Nihat Meric (SVL/72.) verschoss einen Foulelfmeter.

Finale:

VfL Pinneberg - Wedeler TSV 5:0

Tore: Tugay Hayran (15.), Jan Eggers (21., 66.), Thomas Koster (41.), Nassim Amroun (88.).