Ladybaskets wollen im Bundesliga-Kellerduell gegen Neuss den ersten Saisonsieg. Viel Action auch beim “Girl's-Day“ zu erwarten

Wedel. Traurig aber wahr: Seit dem zurückliegenden Spieltag sitzen die Rist Ladybaskets als einziges noch punktloses Team allein im Tabellenkeller der zweiten Bundesliga Nord fest. Während die Damen-Spielgemeinschaft von SC Rist und SC Alstertal-Langenhorn, die bislang neun Niederlagen kassierte, pausierte, feierte die bis dato ebenso erfolglose TG Neuss mit 65:52 über den ASV Moabit den ersten Saisonsieg.

Doch die Spielplangestalter könnten es gut gemeint haben mit dem aktuellen Schlusslicht der 2. DBBL Nord. Am Sonntag stellt sich um 16 Uhr nämlich eben der Vorletzte aus Nordrhein-Westfalen in der Wedeler Steinberghalle zum Punktspielvergleich vor. Das eröffnet den Ladybaskets nicht nur die Möglichkeit, mit dem ersten Saisonsieg aufgrund des dann besseren direkten Vergleiches rechtzeitig zum Weihnachtsfest das Tabellenende zu verlassen - sie könnten zudem auch noch eine bislang total verkorkste Halbserie einigermaßen versöhnlich ausklingen lassen.

Das wäre ganz nach dem Geschmack von Headcoach Alexander May und Co-Trainer Adesina Ogundipe. Das Duo wartet nach wie vor darauf, dass ihr junges Team, das in der Sommerpause einige Schlüsselspielerinnen verlor, zur "Normalform" (Alexander May) findet: "Die Mädchen müssen endlich einmal zeigen, dass sie besser spielen können, als sie es bisher gezeigt haben." Allzu lange hätten sich die Ladybaskets "unter Wert verkauft", zum Hinrundenausklang wäre es daher umso wichtiger, endlich ein positives Signal auszusenden.

Dass die Gäste vom linken Niederrheinufer am Sonntagnachmittag psychologisch im Vorteil sind, weiß Alexander May. Über die Hauptursache für die mögliche Trendwende beim Gegner gibt schon ein Blick auf den Spielberichtsbogen der jüngsten DBBL-Partie der Neusserinnen gegen Moabit Auskunft: Die von der TG gerade erst verpflichtete US-Aufbauspielerin Shacondra Lee James schenkte bei ihrem Debüt den Berlinerinnen gleich 20 Punkte ein, holte zudem vier Abpraller von Ring und Brett, "stahl" viermal einer Gegenspielerin den Ball und leistete zweimal die Vorarbeit zu einem Korberfolg.

"Für uns ist es schade, dass Neuss sich verstärkt hat", räumt Alexander May unumwunden ein. Entmutigen lassen will sich der 34 Jahre alte Ladybaskets- und Hamburger Landesverbands-Trainer durch diese Personalie allerdings nicht, denn: "Eine Amerikanerin allein macht noch keine gute Mannschaft, aber wir müssen versuchen, sie zu kontrollieren." Selbstverständlich hätte auch May gern Verstärkung aus Übersee, die allerdings angesichts des im Vergleich zur DBBL-Saison 2010/11 um ein Drittel geschrumpften Etats derzeit reine Utopie ist.

Um die Köpfe der Spielerinnen freizubekommen, wurde bei den Ladybaskets zuletzt eher "dosiert" (May) trainiert und dabei vor allem an den Offensiv-Optionen gearbeitet. Personell kann der Headcoach mit Ausnahme von Centerspielerin Katharina Körner, (Rückenprellung) und der beruflich verhinderten Lucia Thüring seinen kompletten Kader aufbieten.

Zumindest lautstarke Unterstützung von den Rängen scheint den Ladybaskets im Zweitliga-Kellerduell sicher zu sein. Das letzte Heimspiel des Jahres ist in einen "Girls-Day" eingebettet. Nach dem Motto "Come on Girls! Let's Play Basketball" haben am Sonntag Mädchen in der Steinberghalle freien Eintritt zur DBBL-Partie. In der Halbzeit gibt es einen Wurf-Wettbewerb ("Shootout"), dessen Siegerin ein mit ihrem Namen beflocktes Damen-Trikot gewinnt." Nicht-weibliche Zuschauer sind aber ebenfalls gern gesehen", versichert Rist-Pressesprecher Moritz Korff.