Heung-Min Son, die 19 Jahre Sturmhoffnung des HSV stellt attraktive Gruppen für Fußball-Hallenturnier der SV Halstenbek-Rellingen zusammen.

Halstenbek. Draußen klopften die Regentropfen an die Fensterscheiben, drinnen ging die fernöstliche Sonne auf. Mit seinem jungenhaften Lächeln erwarb sich Heung-Min Son im weihnachtlich geschmückten Klubheim Lütten Hall sofort Sympathien. Die 19 Jahre Sturmhoffnung des Hamburger SV stattete den Oberliga-Fußballern der SV Halstenbek-Rellingen einen Besuch ab, um die Gruppenauslosung des Sottmann-Cups (15. Januar) vorzunehmen. "Das hast du gut gemacht", lobte HR-Vorsitzender Hans Jürgen Stammer den liebenswürdigen Gast nach getaner Arbeit. Im Hintergrund saß Spielervater Woong Jung Son und begrüßte jeden, der ihm vorgestellt wurde, mit einer Verbeugung. Das sind nach internen Spannungen zuletzt doch mal wieder herzliche Gesten bei HR.

Viel Beifall gab es zunächst für HSV-Klubmanager Bernd Wehmeyer, 59, der Anfang Oktober beim Joggen eine Herzattacke erlitten hatte. Stammer: "Es ist schön, ihn wieder fit und munter zu sehen." Schon seit vielen Jahren pflegen HR-Manager Detlef Kebbe und Wehmeyer einen freundschaftlichen Kontakt, der dazu führt, dass sich immer wieder Bundesliga-Prominenz im Pinneberger Raum blicken lässt. Diesmal lag es nahe, Son dazu zu bitten. Der koreanische Nationalspieler wird von der Agentur "Sports United Sportmanagement" beraten, Geschäftsführer: Thies Bliemeister. "Ich habe ihn vom Training im Volkspark abgeholt und nach Halstenbek gefahren. Gleich essen wir noch irgendwo gemütlich", erzählte der Sohn von HR-Trainer Thomas Bliemeister, einst Spieler des VfL Pinneberg und des TuS Holstein. Heung-Min Son bekundete akzentfrei seine Freude am Hallenfußball: "Der hat mir immer Spaß gemacht. Vor allem natürlich, als ich kleiner war." Dabei lässt er den Deutsch-Unterricht im Moment ruhen, wie er selbst bekennt,

Seinen Dank richtete Stammer an Gerüstbau-Unternehmer Michael Sottmann, der dem Turnier wieder seinen Namen gab und sich entsprechend finanziell betätigt. Über den Geldanreiz - 400 Euro für Platz eins - freuen sich die Amateurkicker riesig. Heung-Min Son würde dieser Betrag vermutlich nur ein weiteres Lächeln entlocken. Das Sturmtalent ist beim Bundesliga-Dino mit einem Profivertrag bis 2014 ausgestattet. Sein aktueller Marktwert beträgt 4,5 Millionen Euro, nachdem er gleich in seinem ersten Bundesliga-Spiel traf. Nach elf Erstligapartien stehen insgesamt drei Torerfolge zu Buche. Es wären wohl mehr gewesen, hätte er sich nicht am 4. August 2010 (Fußbruch) und am 28. August 2011 (Außenbandriss) erheblich verletzt.

Zu den Besuchern im Clubheim zählte neben Ben Pape und Konrad Kosmalla aus dem Fußball-Vorstand des Kreisrivalen VfL Pinneberg Walter Zessin, den Stammer mit einer kleinen Frage neckte: "Bist du zufrieden?" Der Manager des Wedeler TSV verstand das als Anspielung auf die sportliche Talfahrt seines Landesliga-Teams: "Gnadenlos" Gemeint war aber die Auslosung, die den Wedelern den VfL Pinneberg, Eintracht Norderstedt und Germania Schnelsen (Oberliga) bescherte. Wer aber wollte Heung-Min Son böse sein? Die andere Gruppe mit dem SV Rugenbergen, dem FC Elmshorn, der SV HR und dem Sieger der Qualifikation wäre für die Wedeler nicht leichter gewesen.

Wer sich für das Hauptturnier qualifiziert, wird am 14. Januar zwischen dem Kummerfelder SV, Sportfreunde Pinneberger, Wedeler TSV B, Tangstedter SV und SV HR II (Gruppe A) sowie Rugenbergen II, Rissener SV, SuS Waldenau, SC Egenbüttel II und Kickers Halstenbek (Gruppe B) entschieden. Heung-Min Son befindet sich dann schon längst in der Vorbereitung auf den Rückrundenstart des HSV am 22. Januar gegen Borussia Dortmund.