Pinneberger Regionalliga-Volleyballer feiern 3:2 über VC Norderstedt bei Grünkohl satt in Barmstedt. Sonnabend Topspiel in Oststeinbek.

Pinneberg. Grünkohl satt in einem Barmstedter Restaurant am Rantzauer See kam den Regionalliga-Volleyballern des VfL Pinneberg bei ihrer Mannschafts-Weihnachtsfeier gerade recht. Schließlich hatten sie kurz zuvor reichlich Energie gelassen, benötigten nach ihrem 3:2 (19:25, 25:21, 25:20, 21:25, 16:14) beim Zweitliga-Absteiger VC Norderstedt dringend die in diesem Gemüse besonders reichlich vorhandenen Kohlehydrate und Eiweiß, um nach erfolgreicher Behauptung des zweiten Tabellenplatzes (14:4 Punkte) wieder zu Kräften zu kommen.

Vier Spieler der VfL-Startformation melden sich grippekrank

Von vornherein geschwächt waren in der Moorbekhalle vier Pinneberger aufs Parkett gegangen: Am Morgen des Spieltages hatte sich mit Lars Lydorf, Stefan Imke, Daniel Pötz und Sebastian Rieck ein Quartett aus der Anfangsformation bei Trainer Joachim "Ollie" Müller grippekrank gemeldet. Ganz auf dieses Quartet verzichteten wollte der Coach indes keineswegs. "Wenn sie nicht mehr können, kann ich sie immer noch auswechseln", entschied Müller und zog dieses Option dann auch in drei Fällen, nur Lars Lydorf musste in Norderstedt die kompletten 103 Minuten durchhalten.

Dass Müller im Kreis Segeberg auf seinen kompletten Kader gesetzt hatte, erwies sich im Nachhinein als Segen. "Das Geheimnis unseres Erfolges ist gerade die Breite des Kaders", sagt Zuspieler Sebastian Rieck, und auch der Coach Müller sah sich bestätigt: "Ich konnte nach dem ersten Satz die halbe Mannschaft tauschen, ohne dass es einen Bruch im Spiel gab. Das spricht für die Qualität." Auch im weiteren Spielverlauf hätten dann alle Wechsel sofort gestochen, und das sei gerade dann wichtig, "wenn vier Leistungsträger gesundheitlich keine fünf Sätze gehen können".

Die vom Coach gelobte Ausgeglichenheit des Pinneberger Kaders erlaubte es den Gästen in Norderstedt nicht zuletzt auch, Widrigkeiten zu meistern und Rückschläge wegzustecken. Nach fast schon traditionellen Startschwierigkeiten und dem Verlust des ersten Satzes drehten die VfL-Männer in den folgenden beiden Durchgängen die Partie, ehe der vierte wieder an die Heimmannschaft ging. En miniature spiegelte sich der Spielverlauf dann im Tiebreak wider: Die Norderstedter führten erst 6:3, dann 8:6 und hatten bei 14:12 sogar zwei Matchbälle. Die aber konnten die Pinneberger abwehren, um sich wenig später ihrerseits einen Matchball zu erspielen und die Begegnung dann dank eines gegnerischen Angriffsfehlers doch noch zu gewinnen.

"Das war ein ganz anderes Bild als in der Vorwoche bei der 0:3-Niederlage in Kiel", schnaufte nach Spielende ein sichtlich und hörbar erschöpfter Lars Lydorf, um hinzuzufügen: "Aber das zeichnet dieses Team aus, dass wir nach Niederlagen jedes Mal gestärkt daraus hervorgehen." Zuspieler Florian Kühn freute sich vor allem darüber, dass mit dem VC Norderstedt " das einzige norddeutsche Topteam, das wir noch nie schlagen konnten", endlich besiegt war - und das auch noch auswärts.

Trotz schwerer Kost bei der Weihnachtsfeier kann für die Pinneberger Volleyballer von Winterruhe noch keine Rede sein - im Gegenteil: Am kommenden Sonnabend steht zum Hinrunden-Abschluss in der Halle Meesen beim noch unbesiegten Tabellenführer Oststeinbeker SV (18:0) das Regionalliga-Gipfeltreffen auf dem Spielplan.

Pinneberger fahren entspannt zum Gipfeltreffen mit dem Tabellenführer

"Da können wir ganz entspannt hinfahren", sagt Lars Lydorf. "Egal wie das ausgeht - eine sensationelle Hinrunde steht auf jeden Fall auf unserem Jahresabschlusszeugnis." Im Optimalfall könnten die Pinneberger mit einem Erfolg dafür sorgen, dass das Titelrennen spannend bleibt und damit "das Tüpfelchen aufs 'I'" setzen.