Rantzaus ambitionierte Bezirksliga-Fußballer müssen gegen TBS Pinneberg mit 2:2 zufrieden sein. TuS Holstein 0:4

Barmstedt. Ihr ehrgeiziges Bau-Projekt (neues Vereinshaus) ging einher mit hohen sportlichen Zielen. Ursprünglich hatten die Bezirksliga-Fußballer des SSV Rantzau die Landesliga ins Visier genommen. Von diesen von ihm selbst geschürten Erwartungen hat sich Trainer Andreas Behnemann inzwischen distanziert. Mit den vielen jungen Spielern in seinem Kader kann er vorne in der Staffel West mitmischen, aber nicht in der absoluten Spitze, das merkte er auch beim 2:2 (1:0) gegen den bisherigen Tabellenführer TBS Pinneberg .

2:0 hatten die Gastgeber nach Toren von Marvin Jensen (19.) und Nico Breuel (47.) schon geführt. Dann wurden sie von Christopher Eibl (60.) und Ruben Drobo-Ampen (Nachspielzeit) auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Es fehlte an Cleverness, den Pinnebergern den entscheidenden dritten Gegentreffer zu verpassen. Dabei hatte TBS nach Roter Karte für Roberto Rodriguez 65 Minuten in Unterzahl absolviert. "Wir haben eine tolle Moral beweisen", frohlockte Gäste-Trainer Florian Gossow.

Mit dem TSV Niendorf II tummelt sich jetzt einer der "üblichen Verdächtigen" ganz oben. Beim 4:0 (1:0) auswärts über den TuS Holstein traf der neue Tabellenführer nur auf wenig Gegenwehr. Einen Kratzer bekam aber der Lack des ewigen Titelfavoriten TuS Osdorf ab. Der Pokalschreck des TSV Wedel musste sich sogar glücklich schätzen, gegen den TSV Sparrieshoop ein 1:1 (1:0) erreicht zu haben. Sven Bruß erzwang den Ausgleich der Klein Offenseher zwar erst in der 78. Minute, doch kurz vorher hatte Markus Steffen einen an Kay-Torge Hennig verursachten Foulelfmeter nur an die Latten-Oberkante geschossen.

Der VfL Pinneberg II musste ebenfalls lange (74.) warten, ehe dem acht Minuten vorher eingewechselten Nils Hammer das entscheidende 1:0 gegen den Kummerfelder SV glückte. Die Gäste haderten mit ihrem Stürmer Kim Stüben, der sich wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte eingehandelt hatte (69.). "Es war ein hoch verdienter VfL-Sieg, das braucht man nicht zu diskutieren", räumte KSV-Obmann Arno Braeger ein. Stübens Verhalten aber löste nicht nur bei ihm Kopfschütteln aus.

Beim SC Egenbüttel II musste sich Verteidiger Zeynel die Frage gefallen lassen, warum er sich nach vorheriger Gelber Karte noch ein weiteres unnötiges Foul geleistet hatte (38.). Trotz Gelb-Rot für ihren Manschaftskameraden drängten die Rellinger die Zweite des FC Elmshorn an den Rand einer Niederlage, um in der 78. Minute von Marc Deppe kalt erwischt zu werden - 1:2 . Das 0:1 der Gäste von der Krückau (Benjamin Zabel/24.) hatte Björn Schröder nach einer halben Stunde ausgeglichen.

Die Reserve der SV Halstenbek-Rellingen nutzte die gute Laune von Stürmer Yannik Lingmann aus, der beim 2:0 auswärts über Union Tornesch beide Treffer erzielt hatte (30., 63.). Der zweifache Torschütze erklärte sich jedenfalls bereit, den Garten seiner Eltern in Groß Nordende für die anschließende Team-Party zur Verfügung zu stellen.

Zweifacher Torschütze lädt Kameraden zur Party im elterlichen Garten ein

Dort feierte der Aufsteiger dann ausgelassen seinen ersten Saisonsieg, während sich bei den geschlagenen Torneschern bedrückte Stimmung breitmachte. Das versprochene Aufbäumen gegen den Trend nach unten blieb jedenfalls aus, nicht nur, weil Defensivspieler Kevin Bliesch in der 54. Minute Gelb-Rot zu sehen bekam. So wird es nichts, sich dem angepeilten sechsten Rang auch nur anzunähern.

Die überwiegend positive Stimmung der vergangenen Spielzeit droht beim SV Rugenbergen II allmählich zu verfliegen. Von der einstigen Unbekümmertheit ist nicht mehr viel zu sehen, warum, das gilt es nach der 1:2 (0:1)-Niederlage auswärts gegen den SV Eidelstedt nun zu ergründen. "Die Spieler schieben den inneren Schweinehund vor sich her", glaubt Trainer Börje Scharnberg, der nach "katastrophaler erster Halbzeit" und dem 1:1 von Kevin Klüver (70.) vorübergehend auf den ersten Saisonsieg hoffen durfte. Ein zweites Kopfballgegentor (80.) verdrehte wieder alles ins Gegenteil, trotz einer Roter Karte für einen Hamburger Akteur, der Florian Friedrich einen Schlag verpasst hatte.