Zwei Teilnehmer der Abendblatt-Aktion “Fit durch den Sommer“ ziehen zufrieden Zwischenbilanz

Pinneberg. Die Frage stellt sich durchaus: Darf man eine Zwischenbilanz ziehen, wenn man dabei ist, mehr Fitness und größeres körperliches Wohlbefinden zu erlangen? Sollte man sogar unbedingt, sagen Nicola Schmahl (Halstenbek) und Ralph Lindenau (Schenefeld), die beiden Gewinner bei der seit dem 20. Juni laufenden Sommeraktion der Pinneberger Regionalausgabe des Hamburger Abendblattes. Seit fünf Wochen trainieren beide getrennt voneinander mit unserem Personaltrainer Frank Wittig. Der 33-jährige Pinneberger hat sie in dieser Zeit unter seinen Fittichen, betreut und trainiert sie, gibt ihnen Ratschläge, korrigiert Fehler. "Fit durch den Sommer" heißt unsere Aktion. Ist dieses Ziel wirklich zu erreichen? Welche Mühen muss man dafür auf sich nehmen? Nicola Schmahl und Ralph Lindenau beschreiben, wie es ihnen bislang ergangen ist und was sich gegenüber früher verändert hat.

Nicola Schmahl, die 41-jährige Mutter zweier Söhne (zwei Jahre und neun Monate) und einer vierjährigen Tochter (4), ist mit ihrer Familie gerade von einer Hochzeit aus Frankfurt zurückgekommen. Feiern heißt auch speisen und genießen, die Verlockungen waren enorm: Fleisch, Fett, Nachtisch, Süßigkeiten, Alkohol- so etwas passt im Prinzip nicht in das Fitness- und Ernährungsprogramm, wie es Frank Wittig vorgibt. "Ein bisschen habe ich genascht, mehr aber auch nicht", sagt die Halstenbekerin, die seit Wochen vornehmlich auf Müsli, Bananen, Heidelbeeren, Erdbeeren am Morgen, Fisch und Gemüse zum Mittag sowie eiweißreiche Nahrung am Abend fixiert ist. Zwischendurch, wenn der Magen knurrt, schnippelt sie sich dann auch mal Kohlrabi und Möhren.

"Ich brauche eigentlich keine Kohlehydrate mehr, verzichte überwiegend auf Brot und esse auch abends spät nichts mehr", meint die gelernte Nachrichtenredakteurin im Kulturbereich. Statt vorher zweimal treibt sie jetzt dreimal wöchentlich Sport, läuft und macht Stretchingübungen, zum Beispiel auf der Anglerplattform am Krupunder See - allein und auch mit Frank Wittig. Einmal wöchentlich läuft sie auf Inlineskatern durch den Klövensteen.

Fitness und körperliche Kräftigung sind vor allem eine Sache des Kopfes

"Das Training mit Frank ist einfach genial", sagt Nicola Schmahl. "Ich bin voll dabei, meine alten Gewohnheiten über Bord zu schmeißen. Mir ist mittlerweile klar geworden, dass man nur mit ganzheitlichen Methoden die Fitness erreicht, die man sich wünscht." Hat sie denn einige Pfunde gelassen, während sie von ihrem Fitnesscoach "gequält" wurde? "Nein", gibt sie zu, "bisher noch nicht, aber Frank hat mir klar gemacht, dass ich noch ein bisschen Geduld haben sollte, dann wird sich eine Gewichtsreduzierung einstellen." Es sei wichtig, "dass ich erst einmal auf das richtige Gleis gebracht worden bin". So sei es für sie leichter, "mich in Zukunft nicht wieder gehen zu lassen und auf Dauer am Ball zu bleiben".

Fitness und körperliche Kräftigung sind vor allem eine Sache des Kopfes - das ist auch Ralph Lindenau längst klar geworden. Es macht dem Schenefelder dabei überhaupt nichts aus, den inneren Schweinehund zu überwinden und beim Training gewissermaßen einen Tritt in den Hintern zu bekommen. Der 46-jährige selbstständige Bestatter hat mit Frank Wittig, der sowohl ihn als auch Nicola Schmahl zu Hause aufsucht, insgesamt fünfmal trainiert - und ist begeistert. Das Umdenken ging bei ihm sogar so weit, dass er während des kürzlichen Urlaubs mit seiner Mutter in Cuxhaven einige Male das Hotelzimmer verließ und bei strömendem Regen alleine am Nordseestrand joggte - "die beste Art, den Ärger über diesen Sommer zu verdauen", sagt er.

Der ehemalige Fußballer von Blau-Weiß 96 ist bei einem Gewicht von 96 Kilogramm und einer Größe von 1,94 Metern glücklicherweise nicht gezwungen abzuspecken. Ihm geht es nach einem Bandscheibenvorfall im Jahre 2007 und einem zweiten ein halbes Jahr später vor allem um den Muskelaufbau. Darauf ist das Trainingsprogramm detailliert abgestimmt, spezielle Übungen sollen seine Rückenmuskulatur stärken. "Ich fühle mich körperlich weitaus besser als noch im Frühling", erklärt der Mann, der in früheren Jahren nach eigener Aussage nur schwer für das Sporttreiben zu motivieren war.

Heute hasst er "Rettungsringe" im Bauch- und Rückenbereich. Für Abhilfe sollen ein gut kombiniertes Training aus Kraft- und Ausdauerübungen, Dehnen und Gymnastik sowie eine ausgewogene Ernährung wie bei seiner Mitstreiterin aus Halstenbek. "Wenn ich in der Vergangenheit wenig Zeit hatte, bin ich schnell zum Bäcker gegangen und habe mir ein Franzbrötchen gekauft. Davon lasse ich jetzt die Finger", sagt Lindenau, der zudem sicher ist, dass mit der Zeit das ein oder andere weitere Kilo verschwindet. "Ich weiß ja jetzt, wie es funktioniert. Da kann man zwischendurch auch mal mit einem kräftigen Muskelkater leben."

In einer Hinsicht stimmen die beiden Fitness-Enthusiasten vollkommen überein: Bei den letzten Trainingseinheiten bis Ende des Sommers werden sie noch mal richtig Gas geben. Sie sind dem großen Ziel doch so nah . . .