Positives Echo auf das Großereignis in Pinneberg. Lydia Steinbach und Daniel Masur gewinnen Stadtwerke-Cup

Pinneberg. Turnierdirektor Toni Meinhardt war zu einem Flachs aufgelegt, angesichts miserabler Witterungsbedingungen wahrlich keine Selbstverständlichkeit. "Vielleicht wird der Stadtwerke-Cup eines Tages ja die Nummer zwei hinter dem Event am Hamburger Rothenbaum." Eine Parallele gab es übrigens schon jetzt: Die Finals beider Veranstaltungen liefen gleichzeitig unter unwirtlichen Bedingungen ab, wenngleich das Endspiel zwischen dem siegreichen Franzosen Gilles Simon und Nicolas Almago (Spanien) unter dem geschlossenem Halldendach stattfand. Dennoch hatte der Veranstalter insgesamt Glück: Nur das Halbfinale und das Finale am Schlusstag mussten in die Halle verlegt werden.

Auf der Anlage des Pinneberger TC am Voßbarg wurde bei der zweiten Auflage des "Cups" gutklassiger Tennissport geboten. Ein Besucher, der nach eigener Aussage sonst nicht so viel mit Tennis am Hut hat, am Voßbarg aber interessiert zusah, gab zum Besten: "Ich sehe kaum einen Unterschied zwischen Spielern aus den Top 20 der Weltrangliste und denen hier."

Toni Meinhardt fühlt sich nicht zuletzt angesichts dieses Kompliments bestätigt darin, die Mühen bei der Organisation eingegangen zu sein. Insgesamt 100 Aktive bei den Damen, Herren und Herren 30, dazu ein Preisgeld von 3500 Euro sowie wertvolle Preise und professionelle Betreuung machten den Pinneberger Stadtwerke-Cup wieder zu einem hochwertigen Ereignis, zur Freude auch von Stephan Lepszy, Verkaufsleiter der Stadtwerke.

"Rund 500 Zuschauer an vier Tagen, da kann man wirklich nicht klagen", meinten Lepszy und Meinhardt übereinstimmend. Nur einer blickte gegen Ende der Veranstaltung etwas missgelaunt: Der 2. Vorsitzende des PTC, Jörn Hellfritsch, konnte das Ende des Herren-Endspiels nicht mehr miterleben, weil er um 17.30 Uhr so schnell wie möglich zum Hamburger Flughafen aufbrechen musste, um seinen Flieger nach Mallorca nicht zu verpassen.

Einzelsieger und damit Gewinner der 600-Euro-Prämie wurde Daniel Masur vom Mindener TK. Der erst 16-Jährige bezwang nach packendem Duell den leicht favorisierten Ralf Steinbach vom TC Sandanger Halle mit 3:6, 6:3, 6:1. Es war faszinierend, wie ruhig, besonnen und taktisch clever Masur sich nach verlorenem ersten Satz ins Spiel kämpfte. Mit hohem Risiko und wenigen Fehlern entschied Daniel den zweiten Satz mit 6:3.

Dann kam der von den Besuchern erhoffte dritte Satz. Und fast alle auf der Tennisanlage waren sich sicher, dass Masur nun noch eine Schippe drauf packen würde - und so kam es auch. Steinbachs Aufschlagquote verschlechterte sich und die Fehler wurden häufiger - im Gegenzug gelang Daniel Masur einfach alles - bis zum Sieg. Wie gut die Besetzung bei den Herren war, zeigt übrigens dieses Ergebnis: Masur setzte sich im Viertelfinale gegen Tobias Hinzmann vom Club an der Alster durch. Der hatte immerhin an der Qualifikation am Rothenbaum teilgenommen.

Im Damenfinale kam es zur Begegnung zwischen Ralf Steinbachs Schwester Lydia (Rot-Weiss Wahlstedt) und Jennifer Witthöft (Club An der Alster). Lydia Steinbach wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und triumphierte im Schnelldurchgang glatt in zwei Sätzen mit 6:2, 6:2. Mit Steinberg siegte die perfekteste Spielerin des Turniers, und auf Sand wäre ihr Erfolg wohl noch deutlicher ausgefallen. Die Siegprämie betrug hier 450 Euro.

In der Herren-30-Konkurenz war das Niveau auch ganz beachtlich, nur das Ende fiel letztlich nicht ganz befriedigend aus. Es standen sich die beiden Teamkameraden vom Schenefelder TC, Oliver Warncke-Wittekind und Patrick Suhrbier gegenüber. Letzterer musste verletzungsbedingt beim Stand von 3:0 im ersten Satz für Warncke-Wittekind aufgeben.

Eine beachtliche Vorstellung gab Altmeister Thies Röpcke. Der Elmshorner, der für die Herren 50 des Club an der Alster spielt, traute sich bei den Herren 30 an den Start, drang bis ins Halbfinale vor und musste dort erst wegen einer Verletzung die Segel streichen, nachdem ihn zuvor ein Match über drei Sätze geschlaucht hatte. Für die bevorstehende DM (Herren 50) ist Röpcke auf jeden Fall gerüstet.