Landesligapartie der SV Lieth gegen Süderelbe beginnt mit Schweigeminute im Gedenken an verstorbenen A-Junior Jan-Hendrik Hammermann.

Klein Nordende. Jan-Hendrik Hammermann, Nummer zehn, du bist den schwersten aller Wege gegangen, aber nicht allein.

Das 0:1 der SV Lieth gegen den FC Süderelbe war kein (Landesliga-) Fußballspiel, sondern eine vorweg genommene Trauerfeier auf dem Sportplatz und ein Solidaritätsbekenntnis zur komplett anwesende Familie des 18 Jahre alten A-Jugendspielers, der am vergangenen Sonnabend während eines Punktspiels an einem Herz- und Lungenversagen starb.

Bewegende Szenen spielten sich ab im Waldstadion, bevor der Ball pflichtgemäß rollte. Die Klein-Nordender hatten ihre Anzeigentafel mit einem hellen Tuch bespannt, auf dem zu lesen stand: "Nr. 10 - youll never walk alone." Das klassische Lied der Fußballfans erklang dann aber nicht aus den Lautsprechern. SVL-Manager Torben Roß: "Wir haben auf die sonst übliche Musik und die Werbedurchsagen verzichtet." Stattdessen bat der Stadionsprecher um eine Schweigeminute. Nacheinander legten die Spieler beider Teams rote und weiße Rosen an der Anzeigentafel, wo sich die A- und B-Junioren des Vereins versammelt hatten, nieder. Rot und Weiß, die Vereinsfarben der SV Lieth und des FC Bayern München, für den Jan-Hendrik so sehr geschwärmt hatte. Ligaspieler André Ziller verzichtete darauf, sich sein Trikot mit der Nummer zehn überzustreifen - er nahm die neun. Bei der ersten Aufarbeitung des tragischen Unglücks spielte das Ergebnis - Süderelbes Torjäger Mümin Mus traf in der 36. Minute - noch keine Rolle. Der zweite, vorsichtige Schritt zurück in den Alltag erfolgt in einem weiteren Nachholtreffen heute um 18.30 Uhr gegen den SV Lurup.

Tiefe Stille hier, Freudentänze dort, so ist das im Leben und im Fußball. Mit Gesängen feierten die Spieler des VfL Pinneberg ihren 4:0 (1:0)-Erfolg über die Luruper, der ihnen die Rückkehr in die Oberliga ein weiteres Stück näher brachte. Besonders groß war der Jubel nach dem Torerfolg von Jan Eggers, der zuvor zwar 14 Torvorlagen geliefert, aber noch keinen persönlichen Eintrag in die Torschützenliste zustande gebracht hatte (83.).

Doch es war trotz der weiteren Treffer von Tugay Hayran (7.), Sören Badermann (63.) und Thorben Reibe (78.) auch ein wackeliger Erfolg des Tabellenzweiten. In der starken Luruper Phase gleich nach der Pause hatte Gäste-Torjäger Alessandro Schirosi Pech mit einem Kopfball genau in die Arme von VfL-Schlussmann André Pätzel (50.). Als Schirosi dann etwas genauer zielte, schlug Heiko Barthel seinen Kopfball kunstvoll mit der Hacke von der Torlinie (75.). Im Heimtreffen am kommenden Sonntag um 15 Uhr gegen Teutonia 05 sind die Kreisstädter wieder auf drei Zähler programmiert.

Wie der VfL gegen die Luruper hatte auch der FC Elmshorn beim 3:0 (1:0) über den TuS Holstein eine Sturm- und Drangphase des Gegners zu Beginn der zweiten Halbzeit zu überstehen. Das klappte, weil der Quickborner Dennis Obertopp nach einer Stunde die riesige Möglichkeit zum 1:1 vergab.

"Letztlich aber haben wir den Elmshornern zu viele Freiheiten gelassen", räumte TuS-Trainer Thorsten Cornehl ein. Jan Lüneburg mit einem Zehn-Meter-Schuss nach Flanke von Ferdinand Adelmann (15.), Lars Gersdorf nach einem Doppelpass mit Patrick Griesbach (75.) und Griesbach selbst (80.) sorgten für die klare Entscheidung. Im Heimtreffen morgen um 19 Uhr gegen den SC Egenbüttel scheint nur die Höhe des FCE-Sieges zur Debatte zu stehen, nachdem die Rellinger ihre letzten vagen Aussichten auf den Klassenerhalt mit einer 0:5 (0:2)- Heimniederlage gegen Teutonia 10 verspielten.

"Dann fangen wir eben wieder von vorne an, so bitter es ist. Unseren eingeschlagenen Weg werden wir jedenfalls nicht verlassen", verkündete der SCE-Vorsitzende Norbert Schroeder. Ein klärendes Gespräch mit Jugend-Koordinator Guido Siebert und Holger Podein bis in den späten Abend ergab: Es bleibt dabei, dass der Trainer auch für den Neuaufbau mit vielen jungen Spielern und ein paar "alten Hasen" in der Bezirksliga zur Verfügung steht. "In zwei bis drei Jahren" wolle man dann wieder die Rückkehr in die Landesliga in Angriff nehmen.

Angriffslustig war Kapitän Hossein Zolfaghari schon gleich nach dem Abpfiff zumute, als er Schiedsrichter Tim Milinovic (SV Altengamme) und dessen Assistenten eine sehr schlechte Leistung zum Vorwurf machte. "Bei einem Foul an Tim Sonnenschein im Strafraum verlegt er den Tatort vor die 16-Meter-Linie. Das 0:3 und das 0:4 waren klare Abseitstreffer", schimpfte der sonst stets höfliche Spielführer. Letztlich aber waren zwei Szenen bezeichnend für den Verlauf der gesamte Saison: Mit einem Fehlpass vor dem eigenen Strafraum verschuldete Torwart Patrick Marciniak das 0:1 (20.). Aus einem Ballverlust und tiefer Sorglosigkeit auf der linken Abwehrseite resultierte das 0:2 fünf Minuten später.