Jouri Savitchev entdeckt seine Liebe für den kleinen Fußball und lost drei Quickborner Hallenfußballturniere aus

Quickborn. Das wichtigste Tor, das er je geschossen hat? Jouri Savitchev muss nicht lange überlegen: "Mein 2:1 für die Nationalmannschaft der UdSSR 1988 in Seoul gegen Brasilien. Das war für uns der Olympiasieg. Bei Brasilien mischten Jungstars wie Bebeto und Romario mit. Die sind 1994 in den USA dann Weltmeister geworden."

Der sowjetische Nationalheld von einst - nach sechs Spielzeiten von 1994 bis 2000 beim FC St. Pauli in der ersten und zweiten Liga (88 Einsätze/26 Tore) hat er seine Liebe für den kleinen Fußball entdeckt. Kürzlich erst schloss er sich den Golden Oldies, einer Auswahl von Quickbornern Kickern, die für den guten Zweck schon über 40 000 Euro einspielten, an. Nun steht er am nach Sponsor Michael Knickrehm benannten Pokal, nicht mehr vor 70 000 Zuschauern wie in Seoul.

Mit den "Golden Oldies" spielt der Russe Geld für gute Zwecke ein

Ein Dutzend Beobachter sehen zu, wie Savitchev der silberfarbenen Trophäe die gelben Plastik-Hülsen entnimmt und das Papier darin an Golden-Oldies-Team-Manager Dierk Beste weiterreicht. Ehefrau Elena will partout nicht nach vorn und bleibt lieber hübsch im Hintergrund. Da nimmt der Ex-Profi in der Cafeteria des Holstenstadions eben auch die Auslosung des "collatz + schwartz-Kopiertechnik-Cups" vor. Vom 7. bis 9. Januar bekommen die Quickborner Fußball-Fans in der neuen Lilli-Henoch-Sporthalle drei interessante Turniere angeboten. Jouri Savitchev hat mitgeholfen, den Appetit darauf zu wecken.

Traditionell läutet der Knickrehm-Cup die Serie an Herrenturnieren am Ziegenweg ein. Firmen- und Behördenteams sind am Start, vor allem aber die Nord-Ostsee-Auswahl mit den früheren Bundesliga-Spielern Peter Hidien, Stefan Schnoor (HSV), Volker Ippig (FC St. Pauli) und Uwe Bracht (Werder Bremen), die sich seit Jahren für die Mukoviszidose-Hilfe engagiert.

Torsten Hoffmann, Herren-Abteilungsleiter und früherer Trainer des TuS Holstein, ist allerdings geneigt, den Zuschauern noch mehr Prominenz zu versprechen.

Für das Hauptturnier am 9. Januar kündigte sich jedenfalls auch eine kunterbunt gemischte Auswahl von Dynamo Dresden mit einstigen Bundesliga-Akteuren an.

TuS möchte wieder den Stellenwert früherer Turniere am Ziegenweg

In die Wege geleitet hat das TuS-Liga-Routinier Björn Kossert, der auf geschäftlicher Ebene mit dem früheren Dynamo-Spieler Steffen Heidrich (von 2006 bis 2008 auch Manager von Energie Cottbus) in Kontakt kam. Die Dresdner machen sich ein schönes Wochenende in Hamburg, werden aber schon in ihren Gruppenspielen gegen den FC St. Pauli II, den TSV Niendorf, den VfL Pinneberg und den Bramfelder SV zeigen wollen, was sie noch alles an der runden Plastikkugel können.

Das alles verbindet Torsten Hoffmann mit einem innigen Wunsch: "Wir wollen zum Stellenwert zurück, den unsere Turniere vor der Schließung der vorherigen Halle am Ziegenweg hatte." Ein paar Anlaufprobleme gibt es dabei noch zu bewältigen. Die Gastronomie muss möglicherweise komplett in ein Zelt außerhalb der Halle verlagert werden - wenn's weiter nichts ist. "Wir hatten die Halle beim Knickrehm-Cup in der Vergangenheit immer voll", betont Dierk Beste. Bei freiem Eintritt erzielten die Golden Oldies erhebliche Einnahmen aus Spenden und Erlösen ihrer Tombola.

TuS möchte wieder den Stellenwert früherer Turniere am Ziegenweg

Torsten Hoffmann wünscht sich etwa 750 Zuschauer an den beiden weiteren Turniertagen. Sponsor "collatz + schwartz" spielt mit und spendiert hochwertige Preise für das 22., 44. und 66. Turniertor. Jouri Savitchev, seit geraumer Zeit mit dem Alvesloher Spediteur Michael Knickrehm befreundet, betrachtet das Ganze von jenseits der Seitenbande: Knie-Operation, da muss ein Ex-Profi mit 45 schon einmal an seine Gesundheit denken.