Der 45-jährige Russe erfreute einst Kiez-Klub FC St. Pauli mit seinen Toren. Sportinvalide seit dem Jahr 2000

Schenefeld. "Er war nicht der Lauffreudigste, dafür aber enorm abgezockt. So einer wie ein gesunder Jouri Savitchev würde unserem heutigen Team wahrscheinlich gut zu Gesicht stehen", erinnert sich Jürgen Krumm, glühender Fan des FC St. Pauli aus Schenefeld.

Ihm und allen anderen, die mit dem Kiez-Klub sympathisieren, hatte der russische Stürmer die Freude von 26 Torerfolgen in 88 Erst- und Zweitligaspielen zwischen 1994 und 1999 bereitet. Ohne ständige Verletzungen wäre es eine wesentlich höhere Quote geworden. Kalkabsonderungen im Hüftbereich sollen schließlich Ursache seiner Sportinvalidität im Jahre 2000 gewesen sein. Im Jahre 1965 exakt 25 Minuten nach Zwillingsbruder Nikolai in Moskau zur Welt gekommen, wurde Jouri Savitchev 1986 Pokalsieger der früheren UdSSR mit Torpedo Moskau. Das Jahr 1988 bescherte ihm den größten Erfolg seiner Laufbahn, nämlich den Olympiasieg mit der Nationalmannschaft seines Heimatlandes in Seoul (Südkorea).

Savitchev war es, der in der 105. Minute das entscheidende 2:1 gegen Brasilien erzielte. Im selben Jahr heiratete er Ehefrau Elena, mit der er seit Beginn seiner Hamburger Zeit in Norderstedt lebt. Als er die Sowjetunion verlassen und im Ausland spielen durfte, führte ihn sein Weg allerdings zunächst nach Griechenland.

Mit Olympiakos Piräus wurde er von 1990 bis 1992 zweimal Vizemeister und einmal noch Pokalsieger. Es folgte schließlich der Wechsel zum 1. FC Saarbrücken, für den er in der Zeit von 1992 bis 1994 immerhin 20 Treffer erzielen konnte. Zurzeit sucht der Inhaber der DFB-A- und B-Lizenz übrigens eine Herausforderung als Trainer - er hätte es sicher verdient, ein Angebot zu bekommen.