Das 4:4 gegen Absteiger Sasel war von Verletzungen begleitet, der Punkt hilft aber weiter. Demnächst verstärken drei Talente das Oberliga-Team.

Bönningstedt. Die Nacht nach dem 4:4 (3:2) gegen den Tabellenletzten TSV Sasel schliefen die Verantwortlichen noch drüber. Gestern zur Mittagszeit gab das vierköpfige Management des SV Rugenbergen dann die Nachricht heraus, dass sich die Bönningstedter Oberliga-Fußballer zur neuen Serie mit den Talenten Sven Worthmann und Tim Vanselow aus dem A-Junioren-Bundesligateam des FC St. Pauli sowie Pascal Haase (Blau-Weiß 96) verstärken werden.

Dahinter stecken Vertrauen in Trainer Ralf Palapies, der in der aktuellen Serie Offensivverteidiger Kevin Lohrke aus dem eigenen Nachwuchs zur Stammkraft formte, und die Überzeugung, dass der eigenen Mannschaft mit elf Punkten Abstand zum Drittletzten USC Paloma im Abstiegskampf nun nichts mehr passieren kann.

"Schulle" leistet sich Schnitzer - ein Fauxpas ohne Folgen

Das Gastspiel beim USC am Sonntag vor Augen wäre Palapies der vierte aufeinander folgende Sieg natürlich lieber gewesen. Es wurde nichts draus, weil sich der sonst doch so zuverlässige Torwart Dennis Schultz in der 90. Minute noch von einem haltbaren Fernschuss überraschen ließ. "Mein lieber Schulle", wollte der Coach schon schimpfen. Da tippte ihm einer auf die Schulter und teilte mit, dass der USC Paloma beim VfL Pinneberg 0:3 (0:0) verloren hatte. Auch die anderen Konkurrenten am Tabellenende gingen an diesem Nachholspieltag leer aus. "Das ändert aber nichts daran, dass wir noch viel lernen und einige Dinge offen ansprechen müssen", sagte Palapies.

Verdruss klang durch, eine 2:0-und 3:1-Führung nach Toren von Maik Grabow (1.), Anton Freundt (7.) und Jan Melich (44.) verspielt zu haben. Am verletzungsbedingten Ausscheiden von Freundt (Muskelfaserriss) und Tim Vollmer (Knöchelprellung) konnte es nicht gelegen haben, schließlich spielten die Bönningstedter auch ohne beide diese Serie schon erfolgreich. Zudem war es Freundt-Nachfolger Matthias Chmielewski, der die Weichen in der 68. Minute erneut auf Sieg gestellt hatte. Offenbar waren die Gastgeber auf diese starke Gegenwehr der Saseler, die den Abstieg nur noch theoretisch vermeiden können, nicht eingestellt gewesen. Opfer der harten Spielweise der Gäste wurde schließlich auch Kevin Lohrke, der einen Ellenbogenschlag abbekam, mit blutiger Nase jedoch bis zum Abpfiff durchhielt.

Als Schlag ins Gesicht empfand Michael Fischer die Leistung des VfL Pinneberg, jedenfalls im ersten Durchgang. Einzig bei Torwart Stefan Steen durften sich die Kreisstädter bedanken, dass sie vor dem Seitenwechsel nicht aussichtslos in Rückstand gerieten. Der Trainer gab dem Keeper die Note "eins mit drei Sternchen", rügte im selben Atemzug Dennis Lünstäden, Jannik Swennosen, Lennart Dora, Gianluca DAgata: "Totalausfälle."

Ein erneutes "Pille-Palle" will sich Trainer Fischer nicht bieten lassen

Ein Geistesblitz des eingewechselten Sören Badermann drehte dann das Spiel, aber nicht den eisigen Wind hinterher in der Kabine. Badermann erkämpfte sich den Ball an der Mittellinie, überlief alle, die sich ihm entgegenstellten und spielte noch einen Doppelpass mit Thorben Reibe, bevor er den Spielverlauf mit dem Treffer zum 1:0 auf den Kopf stellte (55.). Reibe per Foulelfmeter, verbunden mit Gelb-Rot für den Barmbeker Marcel Meier (70.), und Tugay Hayran nach perfektem 45-Meter-Diagonalpass von Jan Eggers (72.) stellten mit weiteren Toren nur die ergebnisorientierten Fans zufrieden. Die kritischeren Zuschauer dürfen davon ausgehen, dass sich Fischer erneutes "Pille-Palle" in den nächsten beiden Heimtreffen gegen Vorwärts/Wacker Billstedt und den Meiendorfer SV nicht bieten lässt.

Bei der SV Halstenbek-Rellingen vermochte Trainer Thomas Bliemeister dem 0:3 (0:2) auf dem Kunstrasen des SV Curslack-Neuengamme als einzigen positiven Aspekt die Pünktlichkeit der Spieler bei der Hetzjagd zum Anpfiff quer durch Hamburg abzugewinnen. Kopfschütteln erzeugten die verlorenen Laufduelle von Sebastian Krabbes und Yannick Sottorf mit dem 40 Jahre alten Matthias Reincke, aus denen die ersten beiden Gegentreffer (Erdin Örün/8., Swen Möller/37.) resultierten (8., 58). Schließlich patzte noch Keeper Maximilian Rohrbach, der den Ball nur zart ins Seiten-Aus kickte und dann nicht rechtzeitig ins Tor zurückgeeilt war, als die Curslacker den Einwurf in Windeseile ausführten und Örün aus 20 Metern draufhielt. Zum Schluss waren die Halstenbeker nur noch um Schadensbegrenzung bemüht.