0:2-Niederlage gegen Oberliga-Titelanwärter SC Victoria

Bönningstedt. Dennis von Bastian schleuderte die Trainingsjacke zu Boden und die Wasserflasche gleich hinterher. Dann bekam die Reservebank noch einen Tritt ab. Im Abstiegskampf zeigen die Oberliga-Fußballer des SV Rugenbergen Leben, aber manchmal nicht am richtigen Platz und zur richtigen Zeit. Beim 0:2 (0:2) gegen den SC Victoria kämpfte das Team erst nach der Pause so, wie sich das Trainer Ralf Palapies von vornherein gewünscht hatte.

Gekonnteste Bönningstedter Aktion war noch der elegante Schwung übers Geländer, mit dem sich der verletzte Stürmer Anton Freundt beim Seitenwechsel zum ebenfalls verletzten Fin Heidebrecht auf die Tribüne begab. Auf dem Rasen verhielt sich Dennis Schmidt einmal ungeschickt.

Zwei Platzverweise schwächen Bönningstedter Gastgeber

Anstatt dem von Torwart Dennis Schultz abgedrängten Nico Patschinski den Weg zuzustellen, brachte der Innenverteidiger den nun auch nicht mehr pfeilschnellen Ex-Profi mit einer Grätsche zu Fall. Auch wenn Benjamin Hoose mit dem fälligen Elfmeter an Schultz scheiterte, hatten die Gastgeber von diesem Moment an (77.) erst recht keine Chance mehr, das Spiel zu drehen. Schmidt sah seine zweite Gelbe Karte und trottete desillusioniert Richtung Ausgang. Der eingewechselte von Bastian foulte erst ohne Not Keeper Christian Schau und dann auch noch Kim Helmer, Sohn des früheren Nationalspielers Thomas Helmer, im Mittelfeld. Schiedsrichter Christoph Zadek (SSC Hagen-Ahrensburg) sah sich ein weiteres Mal veranlasst, Gelb-Rot zu zücken (88.).

Ostern warten auf das Team ganz wichtige Partien

Beide Platzverweise waren nicht zu beanstanden. Dafür meldete SVR-Manager Heiko Kühl erhebliche Zweifel an der Berechtigung des ersten Elfmeters in dieser Partie an. Patschinski war im Zweikampf mit Tim Vollmer zu Fall gekommen, soll vorher mit der Hand am Ball gewesen sein. "Das war eher ein Freistoß für uns", sagte Kühl. Hoose nutzte die Gelegenheit zum 2:0 (40.), nachdem er in der 26. Minute schon das 1:0 des seit nunmehr 13 Partien unbesiegten Titelanwärters von der Hoheluft erzielt hatte.

Vorübergehend erzeugte die Bönningstedter Mannschaft Druck. Parvis Sadat-Azizi prüfte Schau als Erster (48.) und verfehlte zudem in der 55. Minute knapp das Ziel. Dann war es von Bastian, der einige Distanzschüsse vom Stapel ließ. Insgesamt passierte aber zu wenig im Strafraum des SC Victoria.

Die dunkle Wolkenwand, die nach dem Abpfiff der Begegnung am Horizont aufzog, kündigte derweil neues Unheil an. Denn auch am kommenden Donnerstag beim VfL Pinneberg wird es für den Fünftletzten schwer, zu punkten. Am Ostermontag geht es dann gegen den Tabellennachbarn Oststeinbeker SV, wo die Bönningstedter Kicker natürlich endgültig auf einen Befreiungsschlag im Oberliga-Abstiegsampf hoffen.