Die Fußballer von TBS Pinneberg beweisen aber auch deutsche Tugenden wie Disziplin. Die Landesliga ist für sie weiterhin erreichbar.

Bönningstedt. Ein Glas Sekt für die Damen gehört bei ihren Heimspielen schon mal dazu. Die Bezirksliga-Fußballer des SV Rugenbergen II bemühen sich, dass der häusliche Frieden nicht unter ihrem Aufwand für den Sport leidet. Damit die Familien was von Ostern haben, wurde das Heimtreffen gegen den SV Eidelstedt von Sonnabend auf Donnerstag, 18.30 Uhr, vorverlegt. Nach drei Tagen ohne Fußball geht's am Montag gegen den Tabellenzweiten TBS Pinneberg .

Anschließend aber könnte der interne Frieden schief hängen, dann nämlich, wenn die Bönningstedter zweimal verloren haben und tiefer denn je in den Sog nach unten geraten sind. Trainer Börje Scharnberg muss sich sorgen, so unterwürfig, wie sich sein Team auswärts gegen den TSV Sparrieshoop phasenweise präsentierte. Michael Nöthen (44., 45.) und Uwe Lohse (89.) machten das 3:0 der Klein Offensether perfekt.

In dieser Form ist Rugenbergen II nur ein weiteres "Leckerli" für den Aufstiegsaspiranten TBS Pinneberg , der seine Siege inzwischen kandiert. Beim 7:0 (4:0) über den TuS Holstein überragte Regisseur Kadir Candir, der gegen sein Ex-Team drei Tore erzielte. Zudem trafen für die Männer mit der Mondsichel auf den Trikots Salih Koparan (2), Fatih Gürel und Tomasz Koziol.

Geheimnis ihrer Erfolge: Die Türk-Birliksportler mischen südländische Spielfreude und deutsche Tugenden wie Disziplin, meistens jedenfalls. Christliche Nächstenliebe ist ihnen auch nicht fremd, das zeigte die 70. Minute, als alle den Schiedsrichter baten, TuS-Keeper Paul Mehtling wegen dessen Foul im Strafraum an Fatih Gürel mit der Roten Karte zu verschonen. "Kann ich mir nicht erlauben. Vielleicht sieht ein Verbands-Beobachter zu", soll der Unparteiische geantwortet haben. Der Quickborner Trainer Michael Böhnke bestätigte das Pinneberger Fairplay. Für Mehtling schickte er Feldspieler Daniel Agyei zwischen die Pfosten, der dann den fälligen Elfmeter von Koziol in die Arme geschossen bekam. Der Quickborner Diego Marx sah wegen Meckerns noch Gelb-Rot (80.). TBS-Coach Florian Gossow hat den Titelgewinn allerdings abgeschrieben.

+++ FCE und SV Lurup sind so gut wie sicher aufgestiegen +++

Der scheint dem vier Punkte besseren TuS Osdorf nach dem 4:3 (1:2) über den SC Egenbüttel nicht mehr zu nehmen sein. Nach Rellinger Treffern von Yannick Weiler (1:1/20.) und Danny Peters (2:1/30.) wandelte der Spitzenreiter am Rande der ersten Saisonniederlage. Dann aber gab es einen fragwürdigen Strafstoß für die Gastgeber, so einen von der Sorte wie im Bundesligaspiel der TSG Hoffenheim gegen Schalke 04 - eingefädelt. "Das war der Knackpunkt", seufzte SCE-Trainer Marc Zippel. Dem 2:2 (47.) folgten zwei weitere Gegentreffer binnen fünf Minuten. Als "Konzessionsentscheidung" wertete Zippel einen Handelfmeter, den Axel Levern zum 3:4 verwandelte (70.). Die Rellinger haben ebenfalls bis Montag frei, nachdem sie sich mit dem FC Elmshorn II verständigten, schon morgen um 20 Uhr am Ramskamp gegeneinander anzutreten. Die FCE-Reserve empfahl sich für diese Partie mit einem 3:0 (1:0) nach Toren von Zakarias Ashrafi 3.), Pascal Greve (71.) und Marc Deppe (81.) über den SC Nienstedten.

Union Tornesch zog dank des 5:0 (2:0) über den SV West-Eimsbüttel am Vorletzten SCN vorbei. Tore von Fatih Simsek (24.), Mahdi Habibpur (26.), Sebastian Rose (56.), Ümit Sahbudak (60.) und Kevin Bliesch (85.), nährten die Hoffnung, vielleicht doch noch nicht zum Abstieg verurteilt zu sein. Vorentscheidenden Charakter hat die Partie am Sonnabend bei der SV Halstenbek-Rellingen II , die das 0:0 gegen den SV Eidelstedt II nur glücklich zustande brachte. Lob erntete Innenverteidiger Jonathan Bigger, dem Co-Trainer Nico Plocharska sogar den Sprung in den Oberliga-Kader der Spielvereinigung zutraut.

In Barmstedt gab Volker Grimm die Pfeife ab. Wegen einer Zerrung ließ sich der Schiedsrichter des SC Hamm 02 nach einer halben Stunde von seinem Assistenten Carsten Chrubassik ersetzen. Altherren-Spieler Kenneth Mesch aus den Reihen des SSV Rantzau griff zur Fahne und bekam so die Niederlage der SSV-Liga hautnah mit. Bei Gegentoren von Nico Breuel (25.) und Irfan Aydin (90.) ergaben Treffer von Torsten Jung (17.), Steve Carstensen (37.) und Ricki Voß (56.) das 3:2 (2:1) des VfL Pinneberg II . Der Kummerfelder SV war chancenlos. Trotz starker Leistung von Torwart Timo Herrmann siegte der Tabellendritte Niendorfer TSV 6:2 (5:1). Fabian Tiede (1:2) und Torben Kraft per Eigentor (2:6) gestalteten den Reinfall erträglicher.