Nach dem 1:1 in Lurup vor 520 Fans bleibts bei drei Punkten Vorsprung für den Landesliga-Spitzenreiter Elmshorn zum Verfolger.

Elmshorn. Im Anschluss an einen abgefälschten Freistoß "löffelte" der eingewechselte Flemming Lüneburg den Ball frei stehend über das Tor (73.). Beim Flachschuss von Patrick Scheidt schlug Timo Ehlers den Ball für seinen geschlagenen Keeper Dennis Kubowski von der Torlinie (90.). Das waren die (wenigen) zwingenden Chancen für die Landesliga-Fußballer des FC Elmshorn, im Titelkampf der Hammonia-Staffel eine Vorentscheidung herbeizuführen. Es bleibt bei drei Zählern Abstand zum SV Lurup, nachdem sich beide Teams im Gipfeltreffen an der Flurstraße 1:1 (1:1) trennten.

Aufgeregt eilte die Imbiss-Verkäuferin vom Stadioneingang in die Küche der Sitztribüne: "Würstchen, Weißbrot, alles aus." Nach einer Stunde gabs auf dem Sportplatz nichts mehr zu futtern. Der Vorrat war offenbar nicht auf den Ansturm von 520 Besuchern, darunter der Verbands-Spielausschussvorsitzende Joachim Dipner, ausgelegt gewesen. Bert Ehm erklärte unterdessen, was ihm an der Leistung der eigenen Mannschaft so gar nicht schmeckte: "Der einzige, der seine Zweikämpfe richtig bestritten hat, war Steffen Maaß. Andere waren mir in diesem für uns so wichtigen Treffen zu wenig präsent."

Temperament zeigte wenigstens Betreuer Toni Gerdau, der wegen eines Disputs mit Schiedsrichter Alexander Teuscher (SC Eilbek) der Bank verwiesen wurde (63.). Zu diesem Zeitpunkt weilte Patrick Ziller schon gar nicht mehr im Stadion. Der Elmshorner Spielmacher, Regisseur und "Knipser" in einer Person, hatte sich schon der 18. Minute eine Platzwunde am Kopf eingehandelt - Krankenhaus. Ohne den Besten der bisherigen Saison habe es dann auch spielerisch gehapert, stellte Bert Ehm fest.

FCE-Präsident Helge Werner Melzer diskutierte nach dem Abpfiff entspannt mit den Zuschauern. Das lag vielleicht auch daran, dass wohl beide Vizemeister der Landesliga-Staffeln am Ende der Punktspielrunde aufsteigen. Aus der Oberliga ist jedenfalls zu hören, dass Bergedorf 85 sowie eventuell Eintracht Norderstedt und der SC Victoria ihre Teams nach der Regionalliga-Reform in der höheren Spielklasse anmelden wollen. Klettert auch nur einer hoch, sind nach derzeitigem Stand sowohl die Elmshorner als auch die Luruper oben. Der Abstand zum Tabellendritten SC Poppenbüttel ist gewaltig. Vielleicht ergeben sich sogar für die jeweils Drittplatzierten der Landesligen noch Aufstiegschancen.

Allerdings muss es der Anspruch des FC Elmshorn sein, die Saison nach dem Pech der vergangenen Serie diesmal als Meister zu beenden. So und nicht anders hatten es die Verantwortlichen jedenfalls von Anfang an formuliert. Bei Torwart Tim Brüggemann musste sich der Titelfavorit bedanken, nicht schon zu Beginn der Parte in Rückstand geraten zu sein. Brüggemann entschärfte gefährliche Flachschüsse des beim FC Elmshorn aussortierten Ferdinand Adelmann , der ansonsten aber kaum in Erscheinung trat (4.), und von Kim Schultze (früher SV Rugenbergen, TuS Holstein Quickborn/19.).

Eine unglückliche Figur gab der Keeper in der 41. Minute ab, ohne dass man ihm das 1:0 der Luruper wirklich anlasten konnte. Es war einfach nur Pech für ihn, dass Roman Kialka der Flankenball von der rechten Luruper Angriffsseite über den Spann rutschte. In einer ganz merkwürdigen Flugbahn flog die Kugel dann hoch in die rechte Ecke. So viel "Dusel" hätten sich die Elmshorner in der 33. Minute gewünscht. Doch da landete der Ball nach einem Weitschuss von Jan Lüneburg am linken Pfosten. Mit seiner einzigen gelungenen Aktion sicherte der für Ziller eingewechselte Antonio Ude den Gästen das 1:1 unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff. Bei einem Eckball von Len Strömer und einem Kopfball von Patrick Scheidt entstand ein Strafraumgetümmel. Ude wuchtete den Ball mit der Stirn Richtung Tor.

Beim Rettungsversuch eines Luruper Verteidigers soll der Ball dann hinter der Torlinie gewesen sein. Das stimmte wohl, jedenfalls regte sich kein Protest der Gastgeber, das Tor zählte, 1:1. Danach waren beide Seiten vor allem bemüht, dieses insgesamt durchschnittliche Spiel nicht zu verlieren.