Ellerbeks groß gewachsene Handballerinnen sind in Nöten gegen kleine und wendige Spielerinnen von Kiel/Kronshagen, gewinnen aber.

Ellerbek. Anfangs würdigten sich die Kontrahentinnen kaum eines Blickes, hinterher waren zumindest bei den Handball-Regionalligafrauen des TSV Ellerbek positive Gefühlsregungen in den Gesichtern abzulesen. Die hatten an der HSG Holstein Kiel/Kronshagen erfolgreich Revanche für das 30:33 im Hinspiel genommen, das am 5. November unter fragwürdigen, beinahe skandalösen Umständen mit nicht nachvollziehbaren Schiedsrichterentscheidungen zustande gekommen war.

Auch diesmal waren die Unparteiischen den Gastgeberinnen nicht unbedingt wohl gesonnen (elf Siebenmeter und acht Zweiminuten-Strafen gegen Ellerbek), doch die setzten sich schließlich mit 36:31 (16:15) durch. "Nach dem unwürdigen Hinspiel waren die Emotionen größer als sonst", sagte TSV-Coach Manuela Henße. Der Trainerin war es nicht entgangen, dass ihre athletischen Spielerinnen wie im Hinspiel Probleme mit den kleinen und wendigen Kielerinnen bekamen - so erklärt sich die Flut der Strafwürfe gegen Ellerbek. Vor allem in Marike Müller brodelte es mächtig. Die kampfstarke Kreisläuferin musste beim Stande von 29:22 (45.) nach der dritten Zeitstrafe das Feld verlassen. Dennoch waren die ständig in Unterzahl spielenden Ellerbekerinnen clever genug, um den Vorsprung zu behaupten und die Punkte zu sichern. Mehrfach standen sechs Kielerinnen nur drei aus Ellerbek gegenüber, wobei Maren Sicks sogar das Kunststück gelang, in dieser ungewöhnlichen Konstellation einen Treffer anzubringen. Sie war mit acht Toren, davon ein Siebenmeter, ebenso erfolgreich wie die treffsichere Melina Dahms.

+++ 28:26 - Ellerbeker Handballer weiter auswärtsstark +++

Bei nun 28:14 Punkten rückte Ellerbek zunächst auf Platz drei vor, Kiel/Kronshagen ist als Vierter mit einem Spiel im Rückstand (27:13). Inzwischen ließ auch der Tabellenzweite TSV Altenholz verlauten, dass die Mannschaft nach dem Verzicht von Meister Kropp/Tetenhusen nicht am Aufstieg in die 3. Liga interessiert sei - personelle Probleme. Somit kann es sein, dass es diese Saison keinen Aufsteiger aus der Oberliga geben wird - auch Ellerbek möchte eine mögliche Option nach wie vor nicht in Anspruch nehmen - schon eine kuriose Situation. Am kommenden Sonnabend (17 Uhr) müssen die Henße-Schützlinge bei der HSG Tarp-Wanderup antreten, die sich noch nicht in Sicherheit wiegen kann.

TSV Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Mohr (zus. 45 Minuten), Glamann - Dahms (8), Cramer (7), Zachau (4), Müller (3), Sicks (8/1), Daub, Jachimowitz (je 1), Schwarz (2), Vollstedt (2/2), Höhne, Holst.