Die Halstenbeker Oberliga-Fußballer kommen gut aus den Startlöchern. Nach dem 2:0-Erfolg bei Vorwärts/Wacker geht es jetzt gegen Condor.

Halstenbek. Entspannt schlenderten Thomas Bliemeister und Detlef Kebbe über den Kunstrasenplatz in Richtung der Umkleidekabinen. Dem Trainer der SV Halstenbek-Rellingen und dem Manager der Oberliga-Fußballer in Blau und Weiß stand die Zufriedenheit ins Gesicht geschrieben. Ihre Mannschaft startete mit einem 2:0-Erfolg (1:0) auswärts gegen Vorwärts/Wacker Billstedt in das Pflichtspieljahr 2012. Das Hinspiel hatten die Halstenbeker noch 0:3 verloren. Nun hätte auch niemand etwas gegen eine Revanche für das 1:2 beim SC Condor Ende August einzuwenden. Den Tabellenvierten aus Farmsen wird die SV HR als stolzer Tabellenfünfter in Empfang nehmen.

"Zu verbessern gibt es immer etwas. Aber fürs Erste will ich nicht meckern", sagte Bliemeister, der sich mit der Leistung der Debütanten Sinan Bozan, der als "Sechser" vor der Abwehr zum Zuge kam, und Abdullah Yilmaz (linker Außenverteidiger) einverstanden erklärte. Entscheidend sei aber die mannschaftliche Geschlossenheit gewesen. Niemand mehr sprach nach dem Abpfiff über Berkan Algan, von dem sich die Halstenbeker während der Winterpause getrennt hatten. Auch ohne ihren bisherigen Spielmacher, dessen Wert fürs Team nie zur Diskussion stand, gab es gefällige Ballpassagen zu sehen. "Dabei haben wir einige in unseren Reihen, die sich auf Kunstrasen gar nicht wohl fühlen. Nils Matthiessen zum Beispiel oder Sascha Richert", sagte Bliemeister. Dann aber hatten sich die Halstenbeker schon in einem Testspiel Mitte der Woche an das ungewohnte Geläuf herangetastet und bei Hamm United 6:1 gewonnen. Es war dann auch dieses Resultat, dass ihre Zweifel zerstreute, in Billstedt eventuell nicht bestehen zu können.

Zunächst einmal mussten sich beide Mannschaften in Geduld üben. Die Partie der Herren begann mit fast halbstündiger Verspätung, weil noch ein Jugendspiel ausgetragen wurde. Dann waren es die Halstenbeker, die den ersten Akzent setzten. Hendrik Boesten riskierte einen Distanzschuss, den der Billstedter Torwart nur abklatschen konnte. Yannick Bräuer war zur Stelle und drückte den Ball über die Torlinie. Nach 25 Minuten lagen die Gäste damit 1:0 in Führung. Fünf Minuten später kamen sie mit dem Schrecken davon. Da flog ein Kopfball nur knapp über das von Maximilian Rohrbach fehlerlos gehütete HR-Tor. Ein 1:1 zu diesem Zeitpunkt hätte die Billstedter gewiss beflügelt. So aber behielten die Halstenbeker Kontrolle über Ball und Gegner. Die Entscheidung folgte dann nach 60 Minuten. Philipp Erdmann hatte sich im Mittelfeld den Ball erkämpft und war dann auf dem Weg zum 2:0 von nichts und niemandem mehr aufzuhalten.

Die Zeiten spielerischer Armut sind bei der Spielvereinigung vorbei

"Letztlich haben wir dieses Spiel mit recht einfachen Mitteln gewonnen", stellte Thomas Bliemeister fest. 34 Punkte zum gegenwärtigen Zeitpunkt verheißen beinahe schon den Klassenerhalt. Dazu sind die Halstenbeker noch im Oddset-Pokal unterwegs. Es gab schon mal schlechtere sportliche Zeiten in der Gemeinde, zum Beispiel in der Saison 2009/2010, als sich die Spielvereinigung sang- und klanglos aus der höchsten Hamburger Spielklasse verabschiedet hatte. Zwei Jahre später ist von der spielerischen Armut seinerzeit nichts mehr zu sehen und zu spüren.

Gegner des VfL Pinneberg wäre der Meiendorfer SV gewesen, hätte der Verband die Partien auf Rasen und Grand nicht generell abgesagt. Die Meiendorfer trafen sich stattdessen freundschaftlich auf dem Kunstrasen in Aumühle mit dem FC Elmshorn, um beim 1:4 (0:3) die Qualität des Amateur-Fußballs im Hamburger Westen zu spüren. Torschützen des Landesliga-Spitzenreiters, dem sogar noch Leistungsträger fehlten, waren Jan Lüneburg (2), Flemming Lüneburg und Timo Mäkelmann. Positiv sah Trainer Bert Ehm aber auch die Leistung des vom TSV Sargstedt kürzlich dazu gestoßenen Felix Binsker als "Sechser".

Der TSV Uetersen (Landesliga) gewann bei Eintracht Lokstedt (Bezirksliga Nord) dank Treffern von Sascha Kuzmanov (2), Philipp Ehlers, Timo Schwarz, Till Mosler und Mark Güldener 6:1 (1:0). In der Staffel West konnte auf dem Quickborner Kunstrasen nur die Partie des Tabellenletzten TuS Holstein gegen den TSV Sparrieshoop ausgetragen werden. Nach Toren von Michael Nöthen (10.) und Uwe Lohse (13.) führten die Klein Offensether rasch 2:0, um sich am Ende mit einem 2:2 begnügen zu müssen. Dennis Obertopp (40.) und Diego Marx (73.) erzwangen den Ausgleich für die Gastgeber, die zehn Minuten vor Schluss aber Carsten Grahn verloren (Rote Karte). In der Kreisliga 7 hatte Torwart Joshua Heinsohn einen schwarzen Tag. Nach einer 2:1-Führung zur Pause (Timo Badermann, Martin Krohn) verlor der TV Haseldorf bei Komet Blankenese 2:5.