Die Wedeler Zweitliga-Basketballer bleiben nach 78:56 gegen den Eintracht Stahnsdorf 2012 zu Hause weiterhin ungeschlagen.

Wedel. Als Flügel- und Aufbauspieler Patrick Wischnewski zwei Minuten und 13 Sekunden vor der Schlusssirene der Zweitliga-Basketballpartie zwischen dem SC Rist und Eintracht Stahnsdorf nach seinem fünften Foul vom Parkett der Steinberghalle ging, brandete Beifall auf. Die Interpretation des Jubels bei den Rist-Fans unter den 500 Zuschauern fiel nicht allzu schwer: Die Begegnung war angesichts einer 70:53-Führung längst zugunsten der Wedeler, die letztlich 78:56 (40:25) gewannen, entschieden, und der Hamburger zählte einmal mehr zu den stärksten Akteuren im grün-gelben Trikot.

Pro-B-Team gelingt ein wichtiger Schritt Richtung Playoff-Teilnahme

Ungewohnt locker wirkte nach Spielende Rist-Headcoach Özhan Gürel - wohl wissend, dass seinem Pro-B-Team gerade ein weiterer Schritt Richtung Playoff-Teilnahme gelungen war. "Wir sind jetzt mit 18 Punkten Achter. Wenn wir auch noch unsere beiden Heimspiele gegen ALBA Berlin II und die Herzöge Wolfenbüttel gewinnen, könnte das schon reichen", taxierte der 32 Jahre alte Trainer die Chancen seiner Mannschaft, mit der er gern bis zum Ende der Saison zu Hause weiter unbesiegt bliebe.

Zur Hochstimmung des Coaches, der sich zum zweiten Mal Rist-Jugendkoordinatorin Gundula Laabs als Beraterin und Glücksbringerin auf die Bank geholt hatte, trug vor allem das Gefühl bei, im Vorfeld und während der Partie alles richtig gemacht zu haben. "Es hätte kaum besser laufen können", freute sich Gürel insbesondere darüber, dass sein Team den immerhin als Tabellenfünfter angereisten Brandenburgern unter dem eigenen Korb ganze acht Abpraller gestattete. "Stahnsdorf ist eine der besten Mannschaften der gesamten Pro B in Sachen Offensiv-Rebounds, daher war das ein wichtiger Faktor."

Als weiteren Schlüssel zum neunten Saisonsieg wertete er das gute Zusammenspiel seiner Mannen. 24 Pässe, die zu Korberfolgen führten, so genannte "Assists", hätten demonstriert, dass die Wedeler als Team funktionierten. Hier tat sich vor allem US-Boy Harold August Johnston mit sechs Anspielen hervor, während Wischnewski fünf seiner sechs Versuche von jenseits der Drei-Punkte-Linie versenkte. Ein übriges tat der Umstand, dass alle Rist-Akteure Zählbares zum Erfolg beigetragen hatten, auch die erst in der 38. Minute eingewechselten Janis Stielow und Jonas Laatzen, die jeweils einmal aus der Ferndistanz trafen.

Während die Niederlage Stahnsdorfs ukrainischem Headcoach Wladimir Pastuschenko offenbar die Sprache verschlagen hatte, sprach sein Assistent Kai Buchmann Klartext: "Wedel war wieder gut auf uns eingestellt." Gerade für dieses Spiel hätten sich die Brandenburger, die noch nie am Steinberg gewinnen konnten, "viel vorgenommen, dann aber fast nichts umgesetzt".

Nun soll in der englischen Woche auch auswärts gepunktet werden

Auf die Unterstützung ihres Publikums (Gürel: "Die Zuschauer haben uns vom Anfang bis zum Ende unterstützt") müssen die Wedeler für den Rest der englischen Woche, die mit dem Spiel gegen Stahnsdorf begann, verzichten. Am Mittwoch um 19.30 Uhr gastieren sie bei den Hertener Löwen, am Sonnabend (20 Uhr) beim SV Wulfen. "Wir setzen zwar auf unsere Heimstärke, wollen aber trotzdem auch auswärts versuchen zu punkten", sagt Özhan Gürel. Seine Spieler haben die jüngsten Erfolge ebenfalls mutig gemacht. "Warum sollten wir nicht in Herten gewinnen?, fragt etwa Fabian Böke, dem gegen Stahnsdorf zum wiederholten Mal in dieser Saison ein Double-double (zehn Punkte/14 Rebounds) gelang.

Statistik: Viertelergebnisse: 21:14, 19:11, 17:20, 21:11. SC Rist (Punkte): Patrick Wischnewski (19), Anthony Pettaway (16), Fabian Böke (10), Ismet Akpinar (9), Harold August Johnston (7), Mac-Davis Duah, Jonas Laatzen, Janis Stielow (je 3), Kay Gausa, Fabian Lühring, Tim Parohl (je 2).