Die Elmshornerin Berit Zuna fährt als Mitfavoritin zu den Tischtennis-Landesmeisterschaften der Damen und Herren nach Mölln.

Elmshorn/Pinneberg. Permanent positive sportliche Überraschungen, so wie am 11. Dezember 2011, als sie in Heide die Landesmeisterschaft der Tischtennismädchen gewann, darf man von Berit Zuna nicht erwarten. Doch wenn eine Spielerin aus dem Kreis Pinneberg bei den Titelkämpfen der Damen und Herren am kommenden Wochenende in Mölln bestehen kann, dann ist es die 17 Jahre alte Nachwuchshoffnung aus den Reihen von Oberliga-Aufsteiger FTSV Fortuna Elmshorn.

Als Sechste der Halbjahres-Rangliste zählt sie in der Einzelkonkurrenz zum erweiterten Favoritenkreis. Doch sie wird wieder eine extrem gute Tagesform benötigen, die noch höher eingestuften Larissa Schmidt, Ann-Kathrin Gericke (TSV Schwarzenbek), Meike Müller (Kaltenkirchener TS), Lena Meiß (SV Friedrichsort) und Catharina Grothkopp (Kieler TTK-GW) hinter sich zu lassen.

Mädchen-Landesmeisterin rechnet sich im Damen-Doppel Chancen aus

Die besten Perspektiven eröffnen sich an der Seite von Catharina Grothkopp im Doppel, doch einen Vorgeschmack auf das, was sie erwartet, lieferte schon das Oberliga-Punktspiel gegen die Schwarzenbeker Zweite (0:8). Da musste sich Berit Zuna sowohl der Ranglisten-Neunten Lena Mollwitz als auch der Ranglisten-Vierten Gericke 1:3 geschlagen geben.

Chancenlos war diesmal auch die zuletzt gut aufgelegte Christiane Semmelhack, die an Position 15 der Halbjahres-Bewertung auftaucht, in Mölln aber auf ihren Start verzichtet. Zunas Begleiterinnen sind stattdessen Susanne Eckholt vom Barmstedter MTV, Finja Wiekhorst (TTC Seeth-Ekholt) sowie ein Trio des TuS Esingen. Die von einem längeren Auslandsaufenthalt zurück gekehrte Jeanine Liebold sowie Lisa Tinney und Julia Döring treten die Fahrt in die Stadt, in der Till Eulenspiegel seine letzten Lebensjahre verbrachte, allerdings nicht besonders gut eingestimmt an. Noch ohne Liebold erlitt das Tornescher Damen-Team auswärts gegen den TuS Holstein einen Rückschlag im Titelkampf der Landesliga Süd. Zähler von Vivian Nowak (2:1), Christina Nieschalk, Tinney (je 1:2) und Döring/Tinney reichten in Quickborn nicht, die zweite Saisonniederlage abzuwenden. Sabine Liebig, Kerstin Dellith (je 3:0), Cornelia Lanz (1:2) und Liebig/Lanz punkteten zum 8:5 der Heimmannschaft. Cornelia Lanz erklärt, warum sie und ihre Teamgefährtinnen trotz gewissen Formats gar nicht erst in die Qualifikation für die Landesmeisterschaften eingestiegen sind: "Mit über 40 haben wir an Wochenenden andere Prioritäten." Von den Herren des TuS Holstein (Verbandsliga) gehen in Mölln immerhin Matthias Dellith und Thorsten Lentfer an den Start - "ohne jede Chance auf einen Podestplatz", glaubt indes Dirk Knöpler aus den Reihen von Verbandsliga-Neuling Moorreger SV, der in diese Vorhersage auch gleich sich selbst (Kreismeister 2010) sowie die Teamkameraden Bastian Kaland, André Gill und Fabian Gill einbezieht.

Das MSV-Quartett und die beiden Quickborner eint das Schicksal, sich mit außerordentlich starker Konkurrenz abplagen zu müssen. "Wir alle wären schon begeistert, wenn wir die Gruppenphase überstehen", sagt Knöpler angesichts der Oberliga-Kaliber Felix Schümann (FT Eiche Kiel) und Marc Mussäus SV Siek II), die in der Vorrunde auf ihn warten.

Moorreger und Quickborner wären froh, wenn sie die Gruppenphase überstehen

André Gill hat dabei das Überaus zweifelhafte Vergnügen eines Duells mit Zweitligaspieler Daniel Cords (SV Siek), Nicht besser traf es Thorsten Lentfer, der gegen Regionalliga-Ass Christian Velling (TSV Bargteheide) wahrscheinlich ebenfalls Lehrgeld zahlen muss.

Am Ende kommt der Herren-Titelträger aus der Ecke Siek/Bargteheide/Schwarzenbek - da sind sich alle Experten einig. Der Südosten (Bezirk IV) gilt längst als Schleswig-Holsteins Talente-Nest. So darf sich die Zweite des TTC Seeth-Ekholt (Landesliga Süd) mit der Feststellung, dass die siegreiche Mannschaft aus dem Kreis Stormarn mit zwei Teilnehmern der Landesmeisterschaften antrat, über die 0:9-Heimniederlage gegen den TSV Bargteheide II hinwegtrösten.