Klein Offenseth-Sparrieshoop. Junger Schwarzstorch hatte sich in einem Netz verfangen. Wie es dem Vogel nun im Wildtier- und Artenschutzzentrum ergeht.

Einer der seltensten Vögel Schleswig-Holsteins befindet sich gerade im Wildtier und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop und wird dort gepflegt. „Der seltene Schwarzstorch hatte Glück im Unglück“, berichtet Stationsleiter Christian Erdmann. Eine ältere Dame aus der Nähe von Bad Bramstedt hatte den Vogel gefunden.

Er hatte sich in einem Netz verheddert, das über Blaubeeren gespannt war. Alleine hätte er sich wohl nicht mehr befreien können. Die Frau besorgte eine Schere und befreite den Storch. Beherzt packte sie ihn in den Fahrradkorb und brachte ihn zu sich nach Hause.

Wildtierstation in Sparrieshoop päppelt seltenen Schwarzstorch auf

Dann rief sie in der Wildtierstation an. Erdmann holte den Storch ab. Der Jungvogel bringt nur 2,3 Kilogramm auf die Waage. „Deutlich zu wenig“, sagt Erdmann. In Gesellschaft eines verunfallten Weißstorches erholt sich der Adebar im schwarzen Rock nun in einer großen Flugvoliere, um sich für den Wegzug nach Afrika zu stärken.

Schwarzstörche leben als Waldbewohner eher heimlich und verborgen. Sie bauen ihre großen Horste in den Kronen alter Bäumen. Sie ernähren sich unter anderem von Fröschen und Fischen. Auch Wasserinsekten und Kleinsäuger stehen auf dem Speiseplan.

Schwarzstorch galt als Begleiter Odins und Bote des Unglücks

Wie ihre Artgenossen die Weißstörche nutzen sie die Thermik und kreisen häufig im Segelflug hoch oben am Himmel. Allerdings klappern sie laut Nabu selten und stoßen bussardähnliche Laute aus. Bei den erwachsenen Tieren sind die Beine und der Schnabel leuchtend rot. Das Gefieder ist schwarz mit einem violetten bis grünen Metallschimmer. Nur seine Unterseite ist weiß.

Die Germanen sahen in dem Schwarzstorch einen Begleiter Odins. Daher sein volkstümlicher schwedischer Name Odensvala – „Schwalbe des Odin“. Der Schwarzstorch galt lange als Gegenspieler des positiv besetzten Weißstorchs und galt als Bote von Unglück.