Elmshorn. Der Bahnhof und sein Umfeld bleiben bis Mitte August verstärkt im Fokus. Warum die Beamten dort weiterhin massiv Präsenz zeigen müssen.

Die intensiven Polizeikontrollen rund um den Elmshorner Bahnhof gehen in die Verlängerung. Die Polizei hat die Sonderrechte, die sie dafür in Anspruch nimmt, bis zum 15. August verlängert. „Die Kriminalitätsbelastung in diesem Bereich ist nach wie vor zu hoch“, sagt Polizeisprecher Lars Brockmann.

Nachdem am frühen Abend des 5. Juli ein 16 Jahre alter Heranwachsender am Bahnhofseingang einen vier Jahre älteren Elmshorner mit dem Messer in den Oberkörper gestochen und schwer verletzt hatte, hatte Elmshorns Polizeichef Thorsten Buchwitz einen Tag später eine verstärkte Überwachung des Bahnhofs und seines Umfeldes angeordnet.

Bahnhof Elmshorn: Zu viele Straftaten – Polizei weitet Kontrollen weiter aus

Dazu wurde das Gebiet wie bereits 2016, 2018 und Ende 2021 als sogenannter Kontrollbereich eingestuft, sodass die Beamten Sonderrechte in Anspruch nehmen können. Unter anderem können Personen auch ohne Verdacht kontrolliert und durchsucht werden. Diese Einstufung war befristet bis zum 31. Juli. Sie wurde nun verlängert, weil die Ergebnisse der Kontrollen eine deutliche Sprache sprechen.

Bei den Kontrollen gab es diverse Feststellungen. So wurden beispielsweise in der vergangenen Woche mehrfach Drogen bei den kontrollierten Personen gefunden. Etwa bei einem 39 Jahre alten Mann aus Krempe, den die Beamten auf dem Steindammparkdeck durchsucht haben.

Bahnhof Elmshorn: Polizei stellt bei Personen immer wieder Drogen sicher

Oder bei einem 35 Jahre alten Mann aus Seeth-Ekholt, der an der Hafenstraße mit Marihuana erwischt wurde. Auch ein 37 Jahre alter Mann aus Neumünster führte diese Droge mit sich.

Ein 18 Jahre alter Mann lief davon, als die Beamten in der Bahnhofsunterführung zwischen König- und Mühlenstraße auf ihn zukamen. Neben einem sogenannten Grinder, die häufig zum Zerkleinern von Marihuana genutzt werden, fanden die Einsatzkräfte auch diese Einstiegsdroge bei ihm auf. Zudem beleidigte er noch die Beamten.

Bahnhof Elmshorn: Landes- und Bundespolizei machen gemeinsame Streifengänge

Bei einem 54 Jahre alten Mann aus Barmstedt stellten die Beamten Heroin sicher. Am Freitagabend stellten Einsatzkräfte des Polizeireviers Elmshorn und der Bundespolizei im Rahmen einer gemeinsamen Fußstreife drei junge Frauen auf einer Bank im Steindammpark fest, bei denen ein Verdacht auf Drogenkonsum bestand. Eine 28-Jährige aus Elmshorn händigte den Beamten einen Joint aus.

Am frühen Sonnabendmorgen drohte ein mit knapp zwei Promille alkoholisierter 49-Jähriger mehreren Passanten im Bereich der Bahnhofsunterführung Schläge an. Aufgrund eines vermutlichen psychischen Ausnahmezustandes wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht.

Bahnhof Elmshorn: Zu viele Straftaten – Polizei weitet Kontrollen weiter aus

Weiterhin erwischten die Beamten einen 41 Jahre alten Sprinter-Fahrer, dessen Führerschein zur Einziehung ausgeschrieben war. Ein 26 Jahre alter Kölln-Reisieker war zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben.

Und ein 32-jähriger Elmshorner räumte ein, ohne Führerschein mit einem Smart unterwegs gewesen zu sein. Außerdem habe er sich das Fahrzeug, das wegen seines lauten Auspuffs aufgefallen war, ohne Wissen des Halters „ausgeliehen“.