Pinneberg. Die Standorte Pinneberg und Rellingen sind fusioniert. Sitz des neuen Großreviers ist die Kreisstadt. Was jetzt noch neu ist.

Die Polizei hat die umstrittene Fusion der Reviere Pinneberg und Rellingen vollzogen – und zwar überraschend schnell mit Wirkung zum 1. Juni.

Hauptsitz des neuen Großreviers ist Pinneberg, zum Chef wurde der bisherige Pinneberger Revierleiter Patrick Melber y Baric ernannt. Der Standort in Rellingen wird zur Polizeistation herabgestuft.

Polizei Pinneberg: Strittige Fusion bei Polizei – das ändert sich in Revieren

Als dortiger Stationsleiter ist Polizeihauptkommissar Sebastian Kratzert berufen worden, der bisher als Vorsitzender des örtlichen Personalrates aktiv war. Er wird durch die bisherige stellvertretende Leiterin des Ermittlungsdienstes in Pinneberg, Berit Lindenberg, und den Leiter des Rellinger Ermittlungsdienstes, Carsten Sander, unterstützt.

Das Gebäude des bisherigen Polizeireviers Pinneberg an der Elmshorner Straße wird Sitz des fusionierten Großreviers. Allerdings ist der Bau marode – und zu klein. Erweiterung und Sanierung lassen noch auf sich warten.
Das Gebäude des bisherigen Polizeireviers Pinneberg an der Elmshorner Straße wird Sitz des fusionierten Großreviers. Allerdings ist der Bau marode – und zu klein. Erweiterung und Sanierung lassen noch auf sich warten. © Arne Kolarczyk

Eine interne Arbeitsgruppe der Polizei hatte sich mit den Strukturen der Polizeireviere Pinneberg, Rellingen und Wedel auseinandergesetzt. Die Ziele lauteten, eine gleichmäßige Arbeitsbelastung der Mitarbeiter zu erreichen und die Versorgung der Bürger zu verbessern. Dafür sollten die Voraussetzungen geschaffen werden, kurzfristig und proaktiv besonderen Kriminalitätsphänomenen zu begegnen.

Interne Arbeitsgruppe hat die Fusion der beiden Reviere empfohlen

Die Arbeitsgruppe empfahl letztlich, die Struktur im Revier Wedel, zu dem auch die Dienstelle in Uetersen gehört, nicht anzutasten. Was Pinneberg und Rellingen anging, wurde eine Fusion vorgeschlagen. Durch Abbau der Doppelstrukturen würde so Personal frei, um eine Einheit für Brennpunktdienste zu schaffen, die flexibel auf besondere Kriminalitätsphänomene reagieren kann.

Gegen die Fusion gab es kritische Stimmen, insbesondere aus den Rathäusern der betroffenen Gemeinden. Besonders Rellingens Bürgermeister Marc Trampe hatte gegen die Pläne Front gemacht und einen Erhalt des Revieres gefordert.

Bürgermeister konnten Fusion nicht verhindern, aber Änderungen durchsetzen

Durchsetzen konnte er sich nicht. „Wir hätten gerne den Status Quo erhalten“, so Trampe. Jedoch sei es gelungen, wichtige Verbesserungen zu erreichen. So sei die künftige Station rund um die Uhr besetzt und auch ein zusätzlicher Streifenwagen werde dort positioniert. „Wir werden sehr genau beobachten, ob die Vereinbarungen eingehalten und umgesetzt werden“, kündigt Rellingens Bürgermeister an.

Das Gebäude in Rellingen wird zur Polizeistation herabgestuft. Hier werden weitere Einheiten des Reviers wie etwa der neue Brennpunktdienst stationiert.
Das Gebäude in Rellingen wird zur Polizeistation herabgestuft. Hier werden weitere Einheiten des Reviers wie etwa der neue Brennpunktdienst stationiert. © Arne Kolarczyk

Es bleibt jedoch dabei: Die Beamten, die künftig die Blaulichteinsätze wahrnehmen, werden ihren Dienst hauptsächlich von der Elmshorner Straße in Pinneberg aus versehen.

Das neue Revier Pinneberg verfügt neben der Zentrale über Dienststellen in Kummerfeld, Rellingen, Schenefeld, Bönningstedt und Quickborn. Appen, das bislang als einzige Kommune des Amtes Geest und Marsch zu Pinneberg gehörte, wird dem Revier Wedel angegliedert.

Kreis Pinneberg: Polizei will auch Öffnungszeiten von kleineren Stationen anpassen

Die Einsatzkräfte des neuen Brennpunktdienstes in Rellingen stehen unter der Leitung von Dirk Lippold. Brennpunktdienste werden parallel in Wedel und Uetersen eingerichtet, um auch hier bestmöglich auf kurzfristige Herausforderungen reagieren zu können. In Elmshorn gibt es sie bereits.

Vorgesehen ist auch, die Öffnungszeiten der kleineren, nicht durchgängig besetzten Polizeistationen anzupassen. Auch das ein heißes Eisen.