Barmstedt/Amt Rantzau. In den zehn Gemeinden hören sechs Rathauschefs auf. Welche Themen in den Amtsgemeinden nach der Wahl sonst angepackt werden müssen.

Im Amtsbezirk Rantzau rund um Barmstedt mit seinen etwa 9000 Bewohnern wird es nach der Kommunalwahl am Sonntag, 14. Mai, erhebliche personelle Veränderungen geben. So hören in sechs der zehn Amtsgemeinden fünf Bürgermeister und eine Bürgermeisterin auf.

Dies sind Hans-Hermann Sass (78, Hemdingen, HWG), Willi Hachmann (75, Bullenkuhlen, BWB), Johann Hachmann (73, Bevern, BWB), Hans-Jürgen Kublun (69, Lutzhorn, FWGL) und Werner Schlüter (67, Groß Offenseth-Aspern, FWG). Für Katrin Schrade (53) in Bokholt-Hanredder ist der Rückzug eher unfreiwillig, weil dort die CDU nicht wieder antritt ebenso wie in Langeln nicht mehr. Bereits 2018 hatte sich die CDU aus Groß Offenseth-Aspern zurückgezogen.

In zwei weiteren Gemeinden, Ellerhoop und Bilsen, könnten die amtierenden Bürgermeister am Sonntag abgewählt werden. In sechs Gemeinden stehen nur Wählergemeinschaften zur Wahl. Auch der Amtsvorsteher, der Willi Hachmann 26 Jahre lang war, wird neu besetzt werden müssen. Insgesamt sind etwa 7500 Menschen im Amtsbezirk wahlberechtigt. Und das liegt an in den Amtsgemeinden:

Hemdingen

Das Wappen von Hemdingen.
Das Wappen von Hemdingen. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

In der größten Amtsgemeinde Hemdingen können die 1432 Wahlberechtigten ihre sieben Stimmen bei der Kommunalwahl auf die Kandidaten von CDU, SPD und der Hemdinger Wählergemeinschaft (HWG) verteilen. Die Spitzenkandidaten sind Bernd Sommer (56, Rentner), Laura Renter (35, CDU, Betriebswirtin) und Thomas von Thun (64, Rentner, HWG). Hier hört der amtierende Bürgermeister Hans-Hermann Sass nach 27 Jahren Amtszeit aus Altersgründen auf.

Der neue wird sehr wahrscheinlich der Bankkaufmann im Ruhestand, SPD-Kandidat Bernd Sommer, sein, der seit zehn Jahren dem Gemeinderat angehört und seit 17 Jahren Erster Vorsitzender des TuS Hemdingen-Bilsen ist. Er wäre der erste SPD-Bürgermeister in Hemdingen.

„Wir werden Bernd Sommer unterstützen. Er ist für das Bürgermeisteramt gut geeignet“, sagt HWG-Kandidat von Thun. Aktuell verfügt die HWG über acht, die SPD über drei und die CDU über ein Mandat. Seit der Kommunalwahl 2018 sind drei CDU-Gemeinderäte aus der Fraktion ausgetreten. Zwei haben sich der HWG angeschlossen, einer ist fraktionslos.

Auf der Agenda steht wie schon seit Jahren der geplante Neubau eines neuen Kindergartens an der Grundschule in Hemdingen. Dieser soll jetzt bis zu 150 Kinder in zwölf Gruppen aufnehmen und wird wohl etwa fünf Millionen Euro kosten, wovon drei Viertel der Kosten von Land und Kreis gefördert werden. Die Kita ist für die Kinder in Hemdingen, Bilsen und Heede gedacht. Der Bau soll auf dem Schulsportplatz erfolgen, sodass die Schule wieder Räume zurückerhält, die jetzt von der Kita genutzt werden. Träger und Investor soll die Johanniter-Unfallhilfe sein.

Zudem möchte die Gemeinde mit Hilfe der Investitionsbank ein neues Baugebiet entwickeln, das neben Einfamilienhäusern auch Mietwohnungsbau zulässt für junge und ältere Mitbürger, kündigt Kandidat Sommer an. Denn „Wohnungen für Senioren fehlen in Hemdingen“, sagt Kandidat von Thun. CDU-Vorsitzender Lars Karoleski wünscht sich auch Flächen für Solarstromanlagen und fordert, das Wachstum begrenzt zu halten: „Hemdingen soll ein Dorf bleiben.“

Ellerhoop

Das Wappen von Ellerhoop.
Das Wappen von Ellerhoop. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

In der Gemeinde Ellerhoop dürfte es wieder spannend werden für die 1265 Wahlberechtigten. Womöglich geht die Wahl um die 13 Gemeinderatsplätze ähnlich knapp aus wie vor fünf Jahren, als die CDU sieben und die Freien Wähler Ellerhoop (FWE) sechs Mandate errangen. Bürgermeisterin Wiebke Uhl (61, CDU), die seit zwölf Jahren im Amt ist, hat mit Regina Resch-Jansen (57, FWE) – die beiden Spitzenkandidaten – auch eine ambitionierte Mitbewerberin um dieses Amt. Uhl ist von Beruf Hauswirtschaftsleiterin, Resch-Jansen selbstständige Programmiererin. Die Wähler haben sieben Stimmen und können diese beliebig vergeben.

Ellerhoop habe nach wie vor ein Problem mit der Trinkwasserversorgung. Nur etwa die Hälfte sei an die Leitung von Tornesch angebunden, die andere Hälfte habe eigene Brunnen, erklärt Wiebke Uhl. Auch einen nahen Lebensmittelmarkt wie den Markttreff in der Gemeinde Heidgraben, wünschten sich viele Bürger. Zudem sollten Fotovoltaikanlagen auf Hausdächern für grünen Strom im Dorf sorgen, „dort, wo es passt“, sagt Uhl. „Wir wollen ein Dorf im Grünen bleiben.“ Auch ein Notfallkonzept müsse erarbeitet werden.

Aus Sicht von Regina Resch-Jansen braucht Ellerhoop zudem ein kleines Gewerbegebiet für Handwerksbetriebe, um seine Steuereinnahmen zu erhöhen. Bislang verhindere die Landesplanung ein solches Bestreben. Zudem wünsche sie sich eine bessere Informationspolitik für die Bürger, die auch digitale Formen nutzen sollte. „Entscheidungen müssen transparenter werden.“ Seit Jahren sei keine Einwohnerversammlung erfolgt. Es sei auch nicht richtig, eine 180.000 Euro teure Machbarkeitsstudie zur Verlagerung des Baumschulmuseums von Pinneberg nach Ellerhoop in Auftrag zu geben, „ohne dass klar ist, dass die Gemeinde Ellerhoop damit einverstanden ist“. Viele Bürger fürchteten dadurch noch mehr Verkehrsbelastung.

Bilsen

Das Wappen von Bilsen
Das Wappen von Bilsen © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Auch in Bilsen könnte es erstmals ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das Bürgermeisteramt geben. Das Dorf an der B4, das seit Jahrzehnten von CDU-Männern geführt wird, könnte erstmals die Freie Wählergemeinschaft Bürger Forum Bilsen (BFB) an die Macht bringen. Zwar hatte die CDU bei der Wahl 2018 noch einen veritablen Vorsprung von acht zu drei Sitzen im Gemeinderat.

Doch nach dem Rücktritt des Landtagsabgeordneten Peter Lehnert vor einem halben Jahr „aus persönlichen Gründen“ ist sein Nachfolger Achim Bestmann noch recht frisch im Amt. Der 50 Jahre alte CDU-Mann, der seit 15 Jahren dem Gemeinderat angehört und im Pflegebereich arbeitet, wird von Jens Külsen (53, BFB) herausgefordert, der erst seit eineinhalb Jahren dabei ist. Der Unternehmer, der eine Gebäudereinigungsfirma betreibt, hat sich in jüngster Zeit als Vorsitzender des Schulausschusses im Amt Rantzau profiliert. In Bilsen haben die 671 Wahlberechtigten sechs Stimmen, die sie beliebig auf beide Parteien verteilen können.

Bestmann möchte den Spielplatz in der Dorfstraße erneuern und ein Mehrgenartionenhaus-Projekt realisieren. Bis die neue Kita in Hemdingen fertig ist, sollen die Bilsener Kleinkinder ab August in einer Gruppe im Dörpshuus betreut werden. Zudem sei geplant, Solarstromanlagen auf den Dächern größerer Firmen im Ort zu installieren. „Es fehlt auch ein Treffpunkt für junge Leute im Dorf“, sagt Bestmann. Für sie könnte eine Hütte gebaut werden.

Kontrahent Külsen sagt: „Wir wollen Wohnraum schaffen und das Gewerbe im Ort stärken.“ Gerade für junge Bilsener fehle es an Angeboten, im Dorf wohnen bleiben zu können. Bis 2030 könnte Bilsen bis zu 44 neue Wohneinheiten an der Kieler Straße errichten, die möglichst auch Mietwohnungen im Geschossbau beinhalten sollten. „Wir brauchen mehr Geld in der Kasse und müssen alle Gewerbetreibenden wieder zusammenführen.“

Heede

Das Wappen von Heede.
Das Wappen von Heede. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

In Heede möchte Anke Huckfeld (58) für die Freie Wählergemeinschaft Heede (FWG) das Bürgermeisteramt verteidigen, das sie im vorigen Jahr nach dem Rücktritt von Reimer Offermann geerbt hat. Offermann, der 27 Jahre lang Bürgermeister war, ist gerade zum Ehrenbürgermeister Heedes ernannt worden. Der Herausforderer der Groß- und Außenhandelskauffrau, die in der Baumschulwirtschaft arbeitet, wird dabei Ingo Holm (51) sein. Der Spitzenkandidat der anderen Wählergemeinschaft Gemeinschaft Heeder Wähler (GHW) ist als Verwaltungsfachwirt stellvertretender Leiter des Amtes Pinnau.

Bei der Wahl 2018 errang die FWG fünf und die GWH vier der neun Mandate. Weil Heede seitdem über die 750-Einwohner-Grenze gewachsen ist, wird der neue Gemeinderat elf Sitze haben. Jeder der 639 Wahlberechtigten kann seine sechs Stimmen beliebig verteilen.

Für Anke Huckfeld steht die weitere Planung des neuen Baugebiets Schwengkamp auf der Agenda, wo 20 weitere Einfamilienhäuser entstehen sollen. Dort sollen sich in erster Linie die Kinder oder Enkelkinder aus dem Dorf niederlassen können. Eine Elektroladestation für Fahrzeuge und E-Bikes sei geplant. Und das Abwassernetz möchte sie in gemeindlicher Hand behalten und nicht an den Abwasserzweckverband in Hetlingen vergeben, wie dies Hemdingen getan hat.

Für Gegenkandidat Holm, der seit zehn Jahren dem Gemeinderat angehört, steht ebenfalls das Neubaugebiet auf der Tagesordnung, das jetzt erschlossen und möglichst Ende 2024 bebaut werden soll. Auch ein neues Löschfahrzeug für rund eine halbe Million Euro werde für die örtliche Feuerwehr angeschafft. Holm behauptet: „Wir sind die aktivere Wählergemeinschaft im Dorf wie unser Weinfest zum Beispiel zeigt.“

Langeln

Das Wappen von Langeln.
Das Wappen von Langeln. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

In der Gemeinde Langeln können die 486 Wahlberechtigten ihre fünf Stimmen dieses Mal nur an die Bürgerliche Wählergemeinschaft (BWG) Langeln vergeben, die zurzeit fünf der neun Ratsmandate innehat. Die CDU, die zurzeit über die anderen vier Sitze in der Gemeindevertretung verfügt, tritt nicht wieder an. Wie in Bokholt-Hanredder bekam die CDU auch in Langeln nicht genügend Kandidaten zusammen.

Somit dürfte einer Wiederwahl von Bernhard Froh (57) als Bürgermeister von Langeln, der der Diplom-Jazzmusiker seit fünf Jahren als Nachfolger von Hans-Detlef Fuhlendorf ist, nichts im Wege stehen. Er bedauere die Entwicklung, dass es weniger Vielfalt in der Ortspolitik gebe, sagt Froh. „Aber wir haben immer gut zusammengearbeitet.“ Er werde auch ein bis zwei ehemalige CDU-Leute als bürgerliche Mitglieder in den Ausschüssen aufnehmen, kündigt Froh an. Der Musiker von einer Abba-Coverband hat vermutlich auch gute Chancen, zum neuen Amtsvorsteher des Amtes Rantzau gewählt zu werden.

Der geplante Bau des eigenen Kindergartens im Dorfzentrum steht oben auf der Agenda in Langeln. Der soll für 35 Kinder in zwei Gruppen auf dem Spielplatzgelände am Gemeindezentrum errichtet und von den Johannitern betrieben werden. Die Kosten schätzt Froh auf 900.000 Euro. Bis die Kita im nächsten Jahr fertiggestellt ist, werden die Kinder weiterhin im Gemeindezentrum betreut, wo die Gemeinde Langeln für sie eine Übergangslösung geschaffen hat.

Zudem möchte Langeln in den nächsten zehn Jahren um etwa 15 Prozent wachsen, kündigt Froh an. Das könnten bis zu 38 Wohneinheiten in drei Bauabschnitten zusätzlich werden. Dabei solle der Schwerpunkt auf Nachverdichtung gelegt werden, um den Flächenverbrauch möglichst gering zu halten. Und es soll auch Mitwohnraum geschaffen werden.

Lutzhorn

Das Wappen von Lutzhorn
Das Wappen von Lutzhorn © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

In Lutzhorn steht mit der Freien Wählergemeinschaft Lutzhorn (FWGL) ebenfalls nur eine Gruppierung zur Wahl. Neue Spitzenkandidatin ist die 36 Jahre alte Stefanie Tietjen, die seit fünf Jahren dem Gemeinderat angehört. Ob die angestellte Personalsachbearbeiterin auch zum Nachfolger des langjährigen Bürgermeisters Hans-Jürgen Kublun gewählt wird, der 15 Jahre im Amt war und nicht wieder antritt, ist noch offen. „Das besprechen wir wohl nach der Wahl“, sagt sie. „Vielleicht müssen wir Streichhölzer ziehen“, lässt sie ihre eigene Kandidatur diesbezüglich offen.

Die 663 Wahlberechtigten haben jeweils sechs Stimmen. Der Gemeinderat setzt sich aus elf Mitgliedern zusammen, die alle die FWGL innehat.

Programmatisch soll ein neues Baugebiet mit zwölf Bauplätzen erschlossen werden. Wichtiges Ziel in der Gemeinde sei es, den Grundschulstandort in Lutzhorn zu erhalten. Die Schule im Dorf mit ihren 60 Kindern ist eine Außenstelle der Grundschule von Klein Offenseth-Sparrieshoop. Auch das Kindergartenangebot soll aktuell gehalten und gepflegt werden. „Wir wollen auch mehr Angebote für Kinder und Jugendliche im Ort schaffen“, kündigt Stefanie Tietjen an.

Zudem sollen öffentliche Gebäude energetisch saniert, das Wegenetz erhalten und die Arbeit der Gemeindevertretung transparenter gestaltet werden, indem mehr Öffentlichkeitsarbeit gemacht werde, so die Spitzenkandidatin. „Wir wollen auch das gemeinschaftliche Miteinander von Jung und Alt stärken.“

Bevern

Das Wappen von Bevern.
Das Wappen von Bevern. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

In Bevern hört Johann Hachmann nach 33 Jahren als Bürgermeister auf. Sein Nachfolger dürfte der 64 Jahre alte Bauingenieur Rolf Tewes werden, der der neue Spitzenkandidat der Bürgerlichen Wählergemeinschaft Bevern (BFB) ist. Er stehe für dieses Amt zur Verfügung, erklärt Tewes. Die BFB ist die einzige politische Gruppierung im Dorf, die künftig wie jetzt auch alle neun Gemeinderatsmandate innehaben wird. Die 526 Wahlberechtigten haben jeweils fünf Stimmen.

Wichtigstes Projekt ist die Fortsetzung des Baugebiets an der Hauptstraße (Landesstraße 110) in Richtung Barmstedt. Dort sind Bauplätze für sechs Firmen und zwölf Einfamilienhäuser geschaffen worden, die zum Teil schon verkauft und bebaut worden sind. So hat sich in Bevern eine Außenstelle mit Verkauf und Werkstatt der Raiffeisen-Technik Westküste angesiedelt. Acht der zwölf Baugrundstücke sind veräußert worden für einen Grundstückspreis von 150 bis 180 Euro je Quadratmeter. Hier sollen sich vornehmlich Beverner Bürger und deren Verwandte niederlassen dürfen. 83 Euro je Quadratmeter kostet der Gewerbegrund.

Der örtliche Kindergarten mit 40 Plätzen muss für etwa 150.000 Euro mit einem Anbau vergrößert und mit einer Küche und Fotovoltaikanlage ausgestattet werden. Die Feuerwehr wird ein neues Fahrzeug erhalten. Und mit einem Sendemast der Telekom soll das schwache Handynetz im Dorf verbessert werden.

Bokholt-Hanredder

Das Wappen von Bokholt-Hanredder.
Das Wappen von Bokholt-Hanredder. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Mit der Freien Wählergemeinschaft (FWG) gibt es in Bokholt-Hanredder jetzt auch nur noch eine Einheitsliste. Die CDU, die bislang sechs der elf Sitze im Gemeinderat stellte, tritt als Partei nicht wieder an. Dafür haben sich einige CDU-Leute wie der Parteivorsitzende Jan Maaß-Hell der FWG angeschlossen, die künftig statt neun alle elf Mandate innehaben wird. Die seit fünf Jahren amtierende Bürgermeisterin Katrin Schrade (CDU) gehört nicht dazu. Sie wird aus dem Rat ausscheiden.

Ihre Nachfolgerin wird die bisherige stellvertretende Bürgermeisterin Katrin Weihrauch-Lenz (57). Die Finanzbeamtin und bisherige stellvertretende Bürgermeisterin gehört seit zehn Jahren dem Gemeinderat an und ist die Spitzenkandidatin der FWG in Bokholt. Sie begrüße politische Vielfalt und finde es schade, dass die CDU nicht wieder antrete, sagt sie. Aber auf dem Dorf sei das nicht ganz so wichtig. Die Bürgerinnen und Bürger könnten sich darauf verlassen, weiterhin politisch gut vertreten zu sein, ist Weihrauch-Lenz überzeugt.

Das Ortsentwicklungskonzept soll mit der Einrichtung eines Gemeinschaftstreffpunktes im Neubaugebiet Eichenring weiterentwickelt werden. „Wir wollen da einen Treffpunkt für Jung und Alt schaffen“, kündigt die noch Vize-Bürgermeisterin an. Dazu gehören Spielgeräte, Parkbänke und Tischtennisplatten. Dort sind 27 neue Wohneinheiten errichtet worden. Darunter sind auch zwei Alten-WGs. 250.000 Euro sollen in die Sanierung der Wasserversorgung und sanitären Anlagen in der Turnhalle investiert werden, um Legionellenbefall zu verhindern.

Bullenkuhlen

Das Wappen von Bullenkuhlen.
Das Wappen von Bullenkuhlen. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Eine große Zäsur steht dem kleinsten Dorf des Kreises Pinneberg bevor. Landwirt Willi Hachmann (75) hört nach 35 Jahren als Bürgermeister auf. Sein Nachfolger soll der Landwirt Stephan Eggers (50) werden, der seit zehn Jahren dem Gemeinderat angehört und seit fünf Jahren stellvertretender Bürgermeister ist. In Bullenkuhlen haben die 320 Wahlberechtigten fünf Stimmen, die sie ausschließlich auf die Kandidaten der Bürgerlichen Wählergemeinschaft Bullenkuhlen (BWB) verteilen können, die dort als einzige Gruppierung antritt und nach Eggers‘ Angaben 100 Mitglieder zählt.

So soll in Bullenkuhlen die Feuerwache saniert und gemäß den Vorgaben der Feuerwehr-Unfallkasse umgebaut werden, die eine strikte Trennung der Umkleideräume für die Feuerwehrleute vor und nach dem Einsatz vorschreibt. Auch der Bus der Jugendwehr soll dort künftig untergestellt werden können. Neue Baugebiete sind erst nach 2025 wieder möglich, kündigt Spitzenkandidat Eggers an. Vorher erlaube die Landesplanung dies nicht, sagt der Landwirt in dritter Generation.

Groß Offenseth-Aspern

Wappen Groß Offenseth-Aspern
Wappen Groß Offenseth-Aspern © Burkhard Fuchs | HA

Ungewiss ist noch in Groß Offenseth-Aspern, wer die Nachfolge von Bürgermeister Werner Schlüter (67) antritt, der 29 Jahre im Dorf das Sagen hatte. Die neue Spitzenkandidatin der Freien Wählergemeinschaft (FWG), Nicole Mandler (44), ist noch unschlüssig, ob sie für dieses Ehrenamt kandidieren soll. „Das steht noch nicht fest. Das werden wir intern besprechen“, sagt sie. Es gebe jemand anderen, der dafür in Frage käme, deutet sie an. „Ich möchte es aus privaten und beruflichen Gründen nicht machen.“

In Groß Offenseth-Aspern sind 406 Männer und Frauen wahlberechtigt. Jeder von ihnen hat fünf Stimmen, um die neun Gemeinderatsmandate zu vergeben, die wie bisher ausschließlich die FWG innehaben wird.

Geplant sei ein neues Baugebiet, das bis zu 20 Bauplätze aufweisen könnte. In den vergangenen Jahren sind dort bereits 40 neue Einfamilienhäuser errichtet worden. Die Einzelheiten sind dazu noch nicht beschlossen. Das Feuerwehrgerätehaus müsse gemäß den Bestimmungen der Unfallkasse umgebaut werden. „Wir wollen auch den Zusammenhalt in der Gemeindestärken“, kündigt die Spitzenkandidatin an. Dazu sollen Veranstaltungen wie ein Kinderfest organisiert werden. Zudem soll das 5G-Netz ausgebaut werden, indem ein zusätzlicher Sendemast im Ort installiert wird.

Auch das Abwassernetz, das noch der Gemeinde gehört, soll dem Abwasserzweckverband in Hetlingen übertragen werden, wie dies zum Beispiel Hemdingen vorgemacht haben.