Quickborn. Die Stadt hat das neue Gerät bei einer Verlosung gewonnen und erhofft sich viel. Weitere Orte profitieren auch von der Technik.

In der Stadt Quickborn werden jetzt die Ortseinfahrten besonders auf die Einhaltung der Geschwindigkeiten der Autofahrer überwacht. Die Stadt hat bei der landesweiten Verlosung der Landesverkehrswacht eines von 50 Geräten gewonnen, das den Autofahren mit rotem und grünem Smiley signalisiert, ob sie zu schnell oder angemessen fahren.

„Das soll zur Verkehrssicherheit in unserer Stadt beitragen“, sagte Bürgermeister Thomas Beckmann bei der Übergabe des Geräts durch den Präsidenten der Landesverkehrswacht, Oliver Kumbartzky, im Ortsteil Quickborn-Renzel.

Tempomessgerät: Mit dieser Technik geht Quickborn jetzt gegen Raser vor

Dort an der Landesstraße 76/Dorfstraße in Richtung Pinneberg wird das Messgerät zunächst für eine Woche hängenbleiben, kündigt Bärbel Bohlmann von der Stadtverwaltung an. Anschließend werde es auch an den Ortseinfahrten der Ellerauer Straße und der Kieler Straße (Bundesstraße 4) angebracht, um bei den Autofahrern keinen Gewöhnungseffekt auszulösen.

Seit zwei Jahren unterstütze die Landesverkehrswacht die Städte und Gemeinden in Schleswig-Holstein mit diesen Display-Messegräten, die jeweils etwa 2500 Euro kosten, erklärte Präsident Kumbartzky. Die Kosten trägt das Land. 100 Stück seien bislang an die Kommunen verlost und ausgegeben worden.

Landesweit sind jetzt 100 Kommunen mit solchen Geräten ausgestattet worden

Im Kreis Pinneberg erhalten jetzt außer Quickborn noch die Gemeinde Borstel-Hohenraden und das Amt Hörnerkirchen ein solches Tempo-Messgerät. Auch Quickborns Nachbargemeinde Ellerau hat eines erhalten.

Neue Bewerber würden zurzeit nicht angenommen, sagte Christian Durak aus dem Verkehrsministerium. „Wir müssen jetzt erst einmal jene 450 Städte und Gemeinden zum Zuge kommen lassen, die sich bereits darum beworben haben.“ Die Verlosung laufe in etwa so ab wie die Auslosung der Spiele des DFB-Pokals, sagte der Ministeriumsmitarbeiter.

Polizei hält das Messgerät für ein gutes Mittel zur Verkehrserziehung

Das Hauptunfallrisiko in Quickborn betreffe eher das Missachten der Vorfahrtsregeln, erklärt Polizeihauptkommissar Thilo Böhm, Leiter der Quickborner Polizeistation. Gleichwohl halte Polizei diese Messgeräte „für ein probates Mittel, um die Autofahrer zu langsameren Fahren zu animieren.“

Das Gerät zeige dem Autofahrer die gefahrene Geschwindigkeit in roter und grüner Farbe an, was einen guten Erziehungseffekt habe und nicht gleich finanzielle Auswirkungen wie einen Bußgeldbescheid nach einer polizeilichen Verkehrskontrolle habe.

Neues Tempomessgerät in Quickborn: Was die neue Technik noch kann

Nach der amtlichen Statistik der Polizeidirektion Bad Segeberg haben sich im Kreis Pinneberg im vorigen Jahr außerhalb der Bundesautobahnen 6687 Verkehrsunfälle ereignet, 291 mehr als im Jahr davor. Das ist der viertniedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. Dabei wurden 962 Menschen (1133) verletzt, vier (6) davon tödlich.

Das Messgerät registriert nicht nur die Geschwindigkeiten der vorbeifahrenden Fahrzeuge, sondern hält auch die Anzahl und die Uhrzeiten fest, sodass die Behörde einen guten Überblick darüber erhalte, wie stark und zu welchen Tageszeiten die jeweiligen Straßen genutzt werden, erklärte Bärbel Bohlmann.

Das funktioniere auch dann, wenn das Gerät nichts anzeigt und scheinbar ausgeschaltet ist, was aber nicht der Fall sei, betonte Bürgermeister Beckmann. „Das Gerät läuft auch im sogenannten Spionage-Modus.“ Insgesamt verfüge Quickborn jetzt über vier Messgeräte, die täglich vor allem Schulen, Kindergärten und Altenheimen sowie in den Wohngebieten im Einsatz seien.