Schenefeld/Uetersen. Während ein Täter die älteren Opfer voll quasselt, macht ein krimineller Helfer fette Beute. Polizei warnt vor dieser fiesen Masche.

Erneut haben Trickdiebe im Kreis Pinneberg zugeschlagen. Opfer waren zwei 86 und 91 Jahre alte Seniorinnen aus Uetersen und Schenefeld.

Gegen 12 Uhr am Donnerstag sprach an der Straße Lohe in Uetersen ein angeblicher Handwerker eine 86 Jahre alte Frau an, die gerade ihren Vorgarten pflegte. Der etwa 50 Jahre alte Mann, der akzentfrei Hochdeutsch sprach, bot seine Dienste als Dachdecker an, was die Frau jedoch ablehnte.

Polizei Pinneberg: Vorsicht Trickdiebe – zwei Seniorinnen im Kreis bestohlen

Der ungebetene Besucher – laut der Beschreibung 1,80 Meter groß, dick, buntes Hemd – verwickelte die Seniorin längere Zeit in ein Gespräch. Diesen Moment nutzte ein Komplize, um unbemerkt in das Haus der Uetersenerin einzudringen.

Die bemerkte kurz darauf einen Mann, der aus Richtung ihres Hauses kam und einen Gegenstand unter dem Arm trug. Der Mittäter war ebenfalls geschätzte 50 Jahre alt, ungefähr 1,90 Meter groß und schlank. Der Dieb war dunkel gekleidet und trug einen schwarzen Bart.

Uetersen: Es fehlen Schmuck und Münzen, der genaue Wert ist noch unklar

Im Haus entdeckte die 86-Jährige gleich darauf, das mehrere Schranktüren offen standen. Es fehlen Schmuck und Münzen, der genaue Wert ist laut Polizei noch unklar.

Im Autal in Schenefeld klingelte am Mittwoch zwischen 13 und 13.30 Uhr ein etwa 45 Jahre alter Mann bei einer 91-jährigen Frau und gab sich als Wasserinstallateur aus. Er behauptete, dass es in dem Mehrfamilienhaus zu einem Wasserschaden gekommen sei und er daher etwas in der Wohnung der Seniorin überprüfen müsse.

Schenefeld: Komplize schlich sich unbemerkt in die Wohnung

Die alte Frau ließ ihn ein. Im Badezimmer ließ der Mann dann im Beisein der Bewohnerin längere Zeit das Wasser laufen. Dabei telefonierte er kurz mit einer anderen Person und wartete im Anschluss mehrere Minuten mit der Seniorin im Badezimmer.

Anschließend verließ der etwa 1,85 Meter große, kräftige Mann die Wohnung. Er sprach fließend deutsch und hatte kurze, dunkle Haare. Er war dunkel gekleidet, die Kleidung ähnelte der von Handwerkern.

Am nächsten Tag bemerkte die Bewohnerin, das ihr Schmuck im Wert von mehreren tausend Euro fehlt. Die Ermittler vermuten, dass ein Komplize unbemerkt die Wohnung betreten und durchsucht hat, während sich der falsche Monteur gemeinsam mit der Seniorin im Badezimmer aufgehalten hat.

Polizei warnt, fremde Personen in die Wohnung zu lassen

Die Kripo Pinneberg ermittelt in beiden Fällen und sucht nach eventuellen Zeugen, denen die beschriebenen Personen aufgefallen sind. Hinweise dazu unter Telefon 04101/20 20.

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich davor, fremde Personen in die eigenen vier Wände zu lassen. Bei angeblichen Monteuren oder Handwerkern kann es helfen, diese zunächst vor der verschlossenen Tür warten zu lassen. Ein anschließender Anruf bei der Firma sollte über die Echtheit des Mitarbeiters Klarheit schaffen.