Pinneberg. Nach der großen Befragung stehen die Ergebnisse fest. Neben mehr Grün wird auch mehr Lebensart gefordert. Wie geht die Stadt damit um?

Nach einer Straßen- und Online-Umfrage der Stadt Pinneberg zur Zukunft der Innenstadt haben die Bürger ein eindeutiges Votum abgegeben. Demnach muss die Stadt grüner werden, besser beschildert sein und insgesamt mehr Lebensart vermitteln.

Hintergrund der Umfrage war, dass die Stadtverwaltung fortlaufend das sogenannte Integrierte Innenstadtentwicklungskonzept weiter schreibt. Sie lässt darin die Erkenntnisse aus den beiden kürzlich erfolgten Bürgerbeteiligungen einfließen. Diese werden den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung am kommenden Dienstag, 9. Mai, vorgestellt.

Online-Umfrage in Pinneberg: Was sich die Bürger wirklich wünschen

Befragt wurden die Pinneberger von Mitarbeitern der Verwaltung während des Tages der Innenstadt am 1. April und bei einer Online-Umfrage, die vom 1. bis 10. April geschaltet war. „Beide Beteiligungen ergeben übereinstimmend, dass die Pinnebergerinnen und Pinneberger erstens ein sehr großes Interesse an dem Thema Stadtentwicklung haben, und dass ihnen zweitens viel an Stadtgrün liegt“, sagt Bürgermeisterin Urte Steinberg zu den Ergebnissen.

So hätten etwa 80 Menschen am Tag der Innenstadt in der Rathauspassage den Info-Stand der Stadtverwaltung besucht, konstruktiv diskutiert und Ideen eingebracht. Am häufigsten haben sich die Bürger mehr innerstädtische Grünflächen gewünscht.

Pinneberger wünschen sich mehr Grün in der City

Eine weitere Anregung ist die Einrichtung einer analogen und digitalen Beschilderung in der Innenstadt und auf dem Weg zum Bahnhof. Auch ein Pop Up Store steht auf der Wunschliste. Ansonsten wünschten sich die Befragten noch mehr kulturelle Veranstaltungen.

An der Online-Umfrage nahmen 314 Menschen teil. Die Stadtverwaltung wertet dies als sehr hohe Beteiligung. Demnach ist 90 Prozent der Teilnehmenden die Entwicklung der Innenstadt sehr wichtig. Auch hier liegt der Mehrheit das Grün in der City am Herzen. Plätze sollen naturnah sein.

Ideen aus Umfragen gehen in Innenstadtentwicklungskonzept ein

Sehr vielen Pinnebergern ist die Innenstadt naturgemäß auch als ein Ort zum Einkaufen wichtig. Dies ist der häufigste Grund, die City aufzusuchen. Danach kommen Arztbesuche und medizinische Dienstleistungen oder der Besuch von Veranstaltungen.

„Wir nehmen daraus als Arbeitsauftrag mit, dass die Pinnebergerinnen und Pinneberger sich eine grüne und klimaneutrale Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität wünschen, die mehr als Einkaufsmöglichkeiten bieten muss“, sagt Anja Epper, Leiterin des Fachbereiches Stadtentwicklung. „Für uns heißt das jetzt, dass wir daraus ein Leitbild und die Ziele für die Zukunft der Innenstadt entwickeln werden.“

Das Leitbild soll alle fünf Jahre überprüft werden. „Das ist für Stadtentwicklung ein sehr kurzer Zeitraum. Aber die aktuellen Entwicklungen in der Innenstadt, im Einzelhandel und auch beim Einkaufsverhalten der Bürgerinnen und Bürger sowie die Nachwirkungen der Coronapandemie zeigen, dass wir schneller agieren müssen. Schneller heißt nicht spontan oder getrieben, sondern dass wir bei Bedarf oder neuen Erkenntnissen moderat anpassen und nachjustieren“, sagt Anja Epper.

Konzept für Pinnebergs Innenstadt wird vom Bund gefördert

Das Leitbild und die neuen Ziele werden dann im Integrierten Entwicklungskonzept für die Innenstadt, das es seit 2016 gibt, festgehalten. Dieses Innenstadtentwicklungskonzept, finanziert über die sogenannte Städtebauförderung des Bundes, wird der Politik noch vor der Sommerpause zur Beschlussfassung dem Ausschuss Stadtentwicklung vorgelegt und dann als Information an die Bürger über die Medien und der Stadthomepage weitergegeben.

Das Städtebauförderprogramm für Pinneberg ist das für „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ und dient dem Ziel, eine ganzheitliche und nachhaltige Stabilisierung der Pinneberger Innenstadt und damit auch für die Gesamtstadt zu erreichen. Dazu gehört zum Beispiel auch die Umgestaltung der Ebertpassage.