Elmshorn. 87-Jähriger bleibt skeptisch, als Betrüger telefonisch 70.000 Euro für Freilassung seiner Tochter fordern. Das sind die miesen Tricks.

Schockanrufer haben am Montag in Elmshorn für massive Verunsicherung bei den Betroffenen gesorgt. Fünf Anzeigen nahm die örtliche Polizei an diesem Tag auf, die Dunkelziffer dürfte erheblich höher liegen. Die Polizei warnt erneut vor diesem kriminellen Phänomen.

Kurz vor 13.30 Uhr scheiterten die Betrüger bei einem 87 Jahre alten Mann. Der Rentner erhielt einen Anruf seiner angeblichen Tochter, die am Telefon weinte.

Elmshorn: Hohe Zahl von Schockanrufen – Elmshorner durchschauen Trick

Anschließend versuchte ein angeblicher Polizeibeamter dem Senior weis zu machen, dass seine Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und der Elmshorner für ihre Freilassung mehr als 70.000 Euro hinterlegen sollte.

Weil der Elmshorner skeptisch blieb, wurde das Gespräch letztlich durch den falschen Polizisten beendet. Auch bei den anderen Betrugsfällen, die am Montag angezeigt wurden, haben die Angerufenen den Täuschungsversuch durchschaut. Es entstand kein finanzieller Schaden

Elmshorn: Polizei warnt vor bundesweitem Phänomen

Die Polizei warnt vor derartigen Anrufen und rät, am besten gleich aufzulegen. Es handele sich um ein bundesweites Phänomen, das an verschiedenen Orten von den Tätern begangen wird. Oft kommen die Anrufe aus der Türkei, die Abholung der Wertsachen übernehmen Boten vor Ort.

Es gibt unterschiedliche Tricks, mit denen die Täter arbeiten. Enkeltrick-Betrüger geben sich als Verwandte, Enkel oder gute Bekannte aus und bitten um eine größere Geldsumme, weil eine angebliche Notlage oder ein finanzieller Engpass vorliegen würde.

Welche Tricks die Ganoven anwenden und wie man sich schützen kann

Falsche Polizeibeamte warnen beispielsweise vor einem geplanten Einbruch. Den Betroffenen bieten sie an, Geld oder Wertsachen von einem Kriminalbeamten an einen „sicheren Ort“ bringen zu lassen. Nach dem Ende der Gefahr würden die Wertsachen zurückgebracht.

Häufig sehen die Angerufenen auf dem Display die 110 und denken, der Anruf käme von der echten Polizei.

Andere Betrüger kommen mit der Geschichte, dass die Angerufenen Falschgeld erhalten haben, das überprüft werden muss. Wieder andere warnen vor kriminellen Bankmitarbeitern, die das Konto der Angerufenen plündern wollen.

Auch mit Gewinnversprechen, für die eine Bearbeitungsgebühr anfalle, locken Kriminelle in die Falle – oder mit der Legende von nahen Verwandten, denen nach von ihnen verschuldeten schweren Unfällen Gefängnis droht, wenn keine „Kaution“ hinterlegt werde.