Kreis Pinneberg. Im Kreis Pinneberg beginnt die Spargelzeit. Eine Alternative zu Sauce Hollandaise ist eine Frischkäsesauce mit Basilikum. Das Rezept.

Jetzt ist auch im Kreis Pinneberg die Spargelsaison eröffnet worden. Bisher war es noch viel zu kalt, das Ostergeschäft hat Harm Schmietendorf aus Wedel verpasst. Der einzige Spargelbauer im Kreis hofft auf ein paar schöne, warme Tage, dann sprießen die Stangen aus der Erde. Auch jetzt schon gibt es in Schmietendorfs Hofladen an der Voßhörntwiete 69 das edle Gemüse, aber noch ist es verhältnismäßig teuer.

Um die 18 Euro pro Kilo müssen Verbraucher bezahlen. „Wenn es wärmer wird, geht der Preis auch runter, denn dann können wir mehr ernten“, sagt der 51-Jährige. 16 Hektar Land bewirtschaftet Schmietendorf. Pro Hektar können in der Saison etwa sechs Tonnen Spargel geerntet werden. Ein Drittel davon ist Ausschuss, bleiben also noch etwa vier Tonnen pro Hektar Anbaufläche.

Spargel: Die ersten Stangen kostet um die 18 Euro

Wie viele Landwirte ächzt auch der gelernte Gärtner mit Schwerpunkt Obstbau unter den enorm gestiegenen Kosten. Bei Schmietendorf sind alle Erntehelfer sozialversicherungspflichtig angestellt, bekommen selbstverständlich Mindestlohn. 18 Mitarbeiter aus Polen stechen in der Saison den Spargel auf den Feldern entlang der Pinneberger Straße. 20 Prozent Lohnsteigerung muss er verkraften, 80 Prozent der Kosten beim Spargel machen die Lohnkosten aus.

Spargelhof Harm Schmietendorf. 18 Mitarbeiter aus Polen stechen in der Saison den Spargel auf den Feldern entlang der Pinneberger Straße
Spargelhof Harm Schmietendorf. 18 Mitarbeiter aus Polen stechen in der Saison den Spargel auf den Feldern entlang der Pinneberger Straße © Sabine Skibbe

„Wir haben den höchsten Mindestlohn in Europa. Wenn der, wie vom Arbeitsminister angekündigt, nun auch noch mal deutlich angehoben werden soll, wird die Landwirtschaft in Deutschland abgeschafft“, sieht Schmietendorf schwarz. Obwohl man hier das Vierfache verdient wie in Polen, ist es zunehmend schwieriger, Arbeiter für die Spargelernte zu bekommen.

Spargelhof Schmietendorf: Jede Stange geht durch drei Hände

Das ist allerdings auch ein anstrengender Job. Bei Schmietendorf wachsen die weißen Stangen unter Folien, die wie Gewächshäuser wirken. Jede Folie wird angehoben, dann gucken die Erntehelfer, ob schon ein paar Spargel aus der Erde blitzen. Mit den Fingern werden die Stangen ausgegraben und dann mit einem Messer abgestochen. Anschließend werden die Beete wieder mit der Folie abgedeckt. „Jede einzelne Spargelstange geht durch drei Hände“, erklärt der Chef.

Spargelbauer Harm Schmietendorf hat den Betrieb in Wedel 1996 von seinem Vater übernommen.
Spargelbauer Harm Schmietendorf hat den Betrieb in Wedel 1996 von seinem Vater übernommen. © Sabine Skibbe

Ist das Gemüse geerntet, ist der Arbeitsprozess aber noch nicht beendet. Die Spargelstangen sind voller Erde und haben unterschiedliche Größen. Eine Maschine wäscht den Spargel, eine andere sortiert ihn nach Größen.

Eine Maschine wäscht den Spargel und sortiert ihn

1996 hat Harm Schmietendorf den Betrieb von seinem Vater übernommen. Der wiederum hatte 1980 begonnen, Spargel anzupflanzen. Bis zum vorigen Jahr haben Schmietendorf und seine Frau Britta auch Erdbeeren angebaut.

Dieser Geschäftszweig wurde allerdings aufgegeben, weil es sich nicht mehr gelohnt hat. „Ich müsste zu hohe Preise nehmen, das zahlt dann niemand mehr“, weiß der Spargelbauer. Schmietendorfs Spargel ist übrigens Natur pur. Chemischer Pflanzenschutz kommt ihm nicht aufs Feld. Unkraut wird mit einem Traktor gejätet.

Spargel muss quietschen und darf nicht braun sein

Und woran erkennt man, ob der Spargel frisch ist? Wenn man die Stangen aneinander reibt, müssen sie quietschen, die Schnittflächen sollen feucht und der Spargel darf nicht braun sein.

Der Hofladen, in dem es auch Erdbeeren gibt – nur keine eigenen mehr – sowie Kartoffeln, Schinken von einem befreundeten Marktbeschicker, mit dem Schmietendorf früher auf dem Wochenmarkt gestanden hat, Wein, Sauce Hollandaise und andere Kleinigkeiten, hat in der Saison von Montag bis Sonntag zwischen 9 und 18 Uhr geöffnet. Telefonisch ist Familie Schmietendorf unter 04103/837 71 erreichbar.

Es muss nicht immer Sauce Hollandaise sein

Wer eine leichtere Alternative zu zerlassener Butter und Sauce Hollandaise sucht, sollte zu seinem Spargel unbedingt mal eine Frischkäsesauce mit Basilikum probieren. Die ist absolut köstlich und sehr leicht herzustellen.

Zutaten: 200 Gramm Frischkäse, ein Becher saure Sahne, ein Eigelb, Salz nach Belieben (Vorsicht! Der Frischkäse ist schon leicht salzig), eine ordentliche Menge Basilikum.

Nach der Ernte: Die Spargelstangen sind voller Erde und haben unterschiedliche Größen. Eine Maschine wäscht den Spargel, eine andere sortiert ihn.
Nach der Ernte: Die Spargelstangen sind voller Erde und haben unterschiedliche Größen. Eine Maschine wäscht den Spargel, eine andere sortiert ihn. © Sabine Skibbe

Zubereitung: Alle Zutaten verrühren, die Basilikumblättchen fein hacken und zur Soße geben. Mit Spargel und Kartoffeln anrichten.

Spargel hat nur 20 Kalorien pro 100 Gramm

Übrigens: Den Spargel sollten Sie in wenig kochendem Salzwasser mit Butter und einer Prise Zucker garen.

Mit 20 Kalorien pro 100 Gramm ist Spargel das ideale Gemüse zum Abnehmen und auch zum Entschlacken. Dieses Rezept mit Spargel, Kartoffeln und Frischkäsesoße hat pro Portion 320 Kalorien.