Pinneberg. SC Pinneberg hat viele Mitglieder verloren. Es folgte Abstieg in Kreisliga. Doch ein Antrag könnte den Verein bald retten.

„In den Wintermonaten findet das Training der Jugendmannschaften je nach Witterung auf den Plätzen oder in den Pinneberger Sporthallen statt“, steht auf der Webseite der Fußball-Sparte des Sport-Clubs Pinneberg (SCP).

Draußen trainieren – das ist für die SCP-Fußballer im Winter oft nicht möglich. Doch das soll sich bald ändern. Und zwar mit einem neuen Kunstrasenplatz. Fast eine Million Euro würde die Umwandlung des Sportplatzes An der Raa in einen Kunstrasenplatz kosten.

Millionenprojekt Kunstrasenplatz: SC Pinneberg hofft auf Finanzspritze

Im Sportausschuss stimmten die Politiker einstimmig dafür, den SCP bei diesem Vorhaben zu unterstützen und einen entsprechenden Antrag beim Land zu stellen. Begeistert sei er über diese Unterstützung, sagt der SCP-Vorsitzende Claus Ricke.

Er erklärt, warum ein Kunstrasenplatz so wichtig für den Verein ist: „Bei Regen ist der Platz oft unbespielbar, kann weder für das Training noch für Punktspiele genutzt werden“, so Ricke.

SC Pinneberg braucht dringend einen Kunstrasenplatz

Eine Tatsache, die den Verein und vor allem die Fußballsparte schon viele Mitglieder gekostet habe. „Das hatte zur Folge, dass wir in die Kreisliga abgestiegen sind“, sagt Ricke. Dabei sei die geografische Lage des SCP-Sportgeländes An der Raa eigentlich optimal.

Es ist nicht der erste Anlauf für den SCP, den Platz winterfest zu machen: Schon 2021 hatte die Pinneberger Ratsversammlung beschlossen, den Rasenplatz des SCP in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln.

Pinneberg soll den Sportverein finanziell unterstützen

Unterstützung sollte es den Plänen nach vom Land geben, 250.000 Euro erhofften sich die Pinneberger aus der Sportstättenförderrichtlinie 2022 des Landes. Doch Stadt und Sportverein gingen leer aus, das Projekt wurde bei der Vergabe der Fördermittel nicht berücksichtigt.

Nun starten Pinneberg und der SCP einen neuen Anlauf für die Förderung. Die Ratsversammlung soll in ihrer kommenden Sitzung am Donnerstag, 23. Februar, endgültig beschließen, einen erneuten Förderantrag beim Land zu stellen.

Kunstrasenplatz für den SC Pinneberg kostet fast eine Million Euro

„Der Kunstrasen ist sehr wichtig für uns als Verein, die Fußballsparte hat sonst keine Zukunft“, sagt Claus Ricke, der auf eine Förderung des Landes hofft. So könnten möglicherweise neue Mitglieder gewonnen werden.

Mittlerweile haben sich die Kosten von anfänglich 919.000 Euro auf 969.000 Euro erhöht. Das fehlende Geld soll die Stadt Pinneberg zusteuern. Einen Zuschuss von 200.000 Euro hatten die Politiker bereits 2021 zugesagt, nun soll die Summe um die fehlenden 50.000 Euro aufgestockt werden.

Pinneberger Vereine kämpfen schon lang für Kunstrasen

183.000 Euro steuert der Kreis Pinneberg bei, 90.000 Euro kommen vom Landessportverband Schleswig-Holstein, 196.000 Euro finanziert der SCP aus Eigenmitteln. So zumindest der vorläufige Plan. Die 250.000 Euro des städtischen Zuschusses sind bereits im Haushalt 2023 enthalten.

Das Thema Kunstrasen kam in Pinneberg immer wieder auf. Jahrelang kämpften die Mitglieder des VfL Pinneberg für einen Kunstrasenplatz. Nach 15 Jahren des Wartens und des unermüdlichen Einsatzes konnte der Sportplatz am Fahlt mit dem winterfesten Rasen 2021 endlich eröffnet werden.