Kreis Pinneberg. Die Hälfte der Kreistagsabgeordneten der Partei hört auf. Der Frauenanteil und die Verjüngung lassen aber noch zu wünschen übrig.

Der CDU-Kreisverband geht mit vielen neuen Kandidaten in die Kreistagswahl am 14. Mai. Denn elf der ursprünglich 22 Abgeordneten werden nicht wieder antreten. Darunter sind so „alte Hasen“ wie der ehemalige Kreispräsident Burkhard E. Tiemann und der stellvertretende Landrat Manfred Kannenbäumer. Sie stellen sich nicht wieder zur Wahl.

Eine Verjüngung oder eine Frauenoffensive ist der Union im Kreis dabei nicht so recht gelungen. Lediglich fünf der 25 Wahlkreiskandidaten, die auch die ersten 25 Plätze auf der Kreiswahlliste besetzen, sind jünger als 40 Jahre alt.

CDU Pinneberg: Nur fünf Kandidaten bei Wahl sind jünger als 40 Jahre

Zu den Jüngeren zählen dabei Tobias Löffler (Wahlkreis Quickborn, 29), Daniel Kölbl (Tornesch, 29), Patricia Burek (Marsch und Geest, Uetersen, 24), Justus Schmitt (Elmshorn-Land, 25) und Tim Elmenthaler (Schenefeld, 21).

Eike Kuhrcke aus Quickborn, der nicht wieder für den Kreistag, aber für die Ratsversammlung in Quickborn kandidiert, würde mit 44 Jahren noch zum jüngsten Drittel der Kandidaten gehören.

Heike Beukelmann, CDU-Fraktionsvorsitzende, ist die zweite Spitzenkandidatin der CDU im Kreis Pinneberg.
Heike Beukelmann, CDU-Fraktionsvorsitzende, ist die zweite Spitzenkandidatin der CDU im Kreis Pinneberg. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Auch die Frauenquote erreicht noch längst keine paritätische Besetzung. Zwar geht die CDU mit ihrer Fraktionschefin Heike Beukelmann (Wahlkreis Hörnerkirchen-Rantzau, 63) als Spitzenkandidatin in die Kreistagswahl. Aber hinter ihr sind lediglich sechs weitere der 25 Wahlkreis-Kandidaten für die Kreistagswahl weiblich.

Pinneberg: Frauen in der CDU klar in der Minderheit

Die Frauen in den Reihen der Union sind Britta Krey (Rellingen), Karla Fock (Elmshorn-Süd), Martina Kaddatz (Quickborn-Süd), Alexandra Waßong (Wedel Schulau West), Jennifer Drews (Pinnau) und Patricia Burek.

Sie habe mehrere Frauen aus der Jungen Union und der Frauen-Union angesprochen, um sie für eine Kandidatur zu gewinnen, sagt Beukelmann. Aber das sei ihr nur zum Teil gelungen. Auch ihr Angebot, jede zweite Fraktionssitzung nur per Videokonferenz besuchen zu müssen, habe daran nichts geändert.

CDU-Fragen fehle der „Mut und die Überzeugung“

„Offenbar fehlt bei einigen Frauen in der CDU das letzte Quäntchen Mut und Überzeugung, Verantwortung und politische Funktionen zu übernehmen“, vermutet Beukelmann. Aber das gehe anderen Parteien ähnlich. Die SPD tritt mit neun Frauen unter den 25 Wahlkreiskandidaten an. Lediglich die Grünen sind im Kreis paritätisch – also mit einem ausgeglichenen Anteil von Männern und Frauen – besetzt.

Die CDU will wie in den vergangenen 20 Jahren auch zum fünften Mal hintereinander die stärkste Fraktion im Kreistag werden. 2018 hatten alle Abgeordneten ihre Wahlkreise direkt gewonnen. Kreispräsident Helmut Ahrens (71) aus Halstenbek, der auf Listenplatz 2 hinter Fraktionschefin Heike Beukelmann steht, würde gerne das Amt weiterführen, sofern die CDU das Vorschlagsrecht behielte und die anderen Fraktionen ihn unterstützten.

Pinneberg: Ahrens leitet seit fünf Jahren den Kreistag

Die Signale von SPD und Grünen würde er jedenfalls so interpretieren, dass diese „recht zufrieden mit meiner Amtsführung sind“, ist Ahrens überzeugt. Er leitet inzwischen seit fünf Jahren den Kreistag. Um seinen Amtsvorgänger Tiemann einzuholen, der 15 Jahre seiner 29-jährigen Zugehörigkeit im Kreistag, Kreispräsident war, müsste Ahrens noch zwei weitere Wahlperioden das Amt bekleiden.

Tiemann hört jetzt im Alter von 77 Jahren auf. „Ich wollte auf die Würdigung verzichten, 30 Jahre dem Kreistag anzugehören“, sagt er dazu. Immerhin habe er sich mit Jennifer Drews seine Nachfolgerin selbst aussuchen dürfen.

CDU Pinneberg: Das sind die Pläne für die Wahl

Inhaltlich will die CDU die Kreisverwaltung digitaler machen und Bürokratie abbauen, den Katastrophenschutz stärken und die Kreis-Feuerwehrzentrale ausbauen. Der öffentliche Nahverkehr soll verbessert und die Straßen saniert werden.

Dazu zählt laut der Union der Bau des dritten und vierten Fernbahngleises zwischen Pinneberg und Elmshorn sowie der Bau der Kreisstraße 22 zwischen Uetersen und Tornesch.