Klein Offenseth-Sparrieshoop. Kornnatter kommt jetzt ins Artenschutzzentrum Sparrieshoop. Seltene Tiere werden immer wieder ausgesetzt. Das fordern die Betreiber.

Etwa einen halben Meter misst die nordamerikanische Kornnatter, neueste Bewohnerin des Wildtier- und Artenschutzzentrums Klein Offenseth-Sparrieshoop. Das Tier war am Montag in einer Spielhalle in Henstedt-Ulzburg entdeckt worden.

Kreis Pinneberg: Exotische Schlange in Spielhalle entdeckt

Die alarmierten Polizisten fingen die Schlange ein und brachten sie schließlich ins Artenschutzzentrum. Nicht das erste mal, dass ein Exemplar der nordamerikanischen Schlangenart bei Christian und Katharina Erdmann landet.

„Solche Anfängerschlangen werden gern auch mal ausgesetzt, weil die Stromkosten für den Unterhalt des Terrariums zu teuer geworden sind“, berichtet Stationsleiter Christian Erdmann. Die ungiftige Schlangenart sei recht einfach zu züchten und werde für ein paar Euro im Internethandel „verramscht“.

Diese nordamerikanische Kornnatter ist die neueste Bewohnerin im Artenschutzzentrum Klein Offenseth-Sparrieshoop.
Diese nordamerikanische Kornnatter ist die neueste Bewohnerin im Artenschutzzentrum Klein Offenseth-Sparrieshoop. © erdmann | Erdmann

Kreis Pinneberg: Artenschutzzentrum finanziert sich über Spenden

Was nichts koste, sei auch nichts wert. Und so würden Echsen und Schlangen, Geckos und Spinnen oft einfach ausgesetzt. Ob das auch bei diesem Tier der Fall war, oder ob die Kornnatter ihrem Besitzer weggekrochen ist, ist unklar.

„Bei entwichenen Tieren meldet sich in der Regel der Halter nach mindestens einem Tag. Hier gab es noch keine Vermisstenmeldung“, so Erdmann. Die Strom-, Energie- und Futterkosten für das Tier werden nun über Spenden sowie durch eine Aufwandsentschädigung des Ordnungsamtes finanziert.

Kreis Pinneberg: Tierschützer fordern schärfere Auflagen

Zwar würden die Rufe nach Halteverboten exotischer Haustiere lauter. Die Gesetzeslage lässt aber viel Spielraum. Ohne Sachkenntnisse könnte jeder Schlagen und sogar Kängurus in seinen eigenen vier Wänden halten, so Erdmann.

Reptilien, Spinnen und andere exotische Tiere können oft einfach im nächsten Tierhandelsgeschäft oder im Internet bestellt und gekauft werden. Reptilienbörsen sind für den Tierschützer ein Graus. „Diese Börsen müssten sofort verboten werden“, meint Erdmann.