Appen. Schwerer Unfall auf der Hauptstraße in Appen: Am Dienstag ist ein Gelenkbus aus noch ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen und in einen Graben gerutscht. Dabei wurden die sechs Insassen eingeschlossen. Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungsdienst musste sie befreien. Vier Passagiere wurden verletzt. Der Fahrer (35) blieb unversehrt. Die Ermittlungen laufen.
Zur Unfallursache möchte sich die Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg (KViP) nicht äußern. Die Ermittlungshoheit sei Polizeisache, teilte Geschäftsführer Thomas Becker dem Abendblatt mit. Er versicherte, dass der Unfall „sehr sorgsam“ aufgearbeitet werde. Und weiter: „Manchmal baut man Jahre lang keinen Unfall, dann schon.“ Mit diesen Worten bezieht er sich auf einen Unfall, bei dem vor rund zwei Wochen ein Linienbus mit einer Radfahrerin kollidiert war. Die Frau erlitt lebensgefährliche Verletzungen, hat aber überlebt.
Busunfall in Appen: Feuerwehr musste Scheiben einschlagen
Der Alarm ging um 8.33 Uhr bei der Feuerwehr ein, sagt Feuerwehrsprecher Dennis Renk. Der Linienbus 6663 in Richtung Uetersen war etwa 500 Meter vor der Marseille-Kaserne auf gerader Strecke von der Straße abgekommen: Das Gefährt rutschte in den Graben und blieb schräg auf der Seite liegen. Der Fahrer und seine Mitfahrer wurden eingeschlossen. Entsprechend schwierig war die Rettung:
Die Feuerwehren aus Appen und Pinneberg mussten zunächst das Erdreich abtragen, um die Türen notdürftig zu öffnen. Danach konnten die Verletzten aus dem Linienbus befreit werden. Laut Feuerwehrangaben wurden zwei Personen leicht, zwei schwerer verletzt. Wie schlimm die Verletzungen der 17 bis 50 Jahre alten Passagiere sind, war am späten Nachmittag noch unklar.
Nachdem ein Großaufgebot des Rettungsdienstes die Verletzten in umliegende Krankenhäuser gebracht hatte, rückte der Kranverleih Kühl an. Unter den Anweisungen von Kraftfahrzeugmeister Lars Brune (55) wurde der rund 17 Tonnen schwere und 18 Meter lange Bus aus dem Graben gehoben. Dafür mussten zwei Telekräne von je 60 Tonnen Gewicht den Bus an den Achsen hochheben – einer an der ersten und zweiten, der andere an der dritten Achse. Zwei Stunden waren Brune und seine Kollegen vor Ort, dabei dauerten die Hebearbeit an sich nur drei Minuten. Denn darin sind die Kollegen geschult. Doch für gewöhnlich holen sie Lkws zurück auf die Straße. Einen Bus bergen sie nur alle drei, vier Jahre, sagt Brune. Für die Dauer der Bergung in Appen musste die Straße zwischen Pinneberg und Uetersen bis 12.15 Uhr gesperrt werden.
Busunfall in Moorrege: Fahrer rammt Radfahrerin
Laut Polizei war es zuletzt vor knapp drei Wochen zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen, in den ein Linienbus der KViP verwickelt war. Am Freitag, 23. Oktober, kollidierte der von einem 54-Jährigen gesteuerte Bus an der Kreuzung Moorreger Chaussee/Pinneberger Chaussee mit einer Radfahrerin.
Die 65-Jährige war um 11.40 Uhr auf dem gemeinsamen Geh- und Radweg links der Pinneberger Chaussee gefahren, wollte nach rechts in Richtung Moorreger Chaussee abbiegen. Der Linienbusfahrer hatte seine Fahrt in Uetersen aufgenommen, fuhr auf der Moorreger Chaussee und bog nach links in die Pinneberger Chaussee ab. Dabei kam es zum Zusammenstoß. Die Unfallursache ist noch unklar.
Die schwer verletzte Frau wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Hamburger Krankenhaus geflogen. Bleibende Verletzungen sind der Polizei nicht bekannt. Im Linienbus befanden sich keine Fahrgäste. Der Busfahrer erlitt einen Schock.
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