Elmshorn

Tierschützer sagen Danke – und bitten um Hilfe

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Anne Dewitz
„Unsere Tiere brauchen Futter“, sagt Tierheim-Leiterin Anke Darius.

„Unsere Tiere brauchen Futter“, sagt Tierheim-Leiterin Anke Darius.

Foto: HA

Elmshorner feiern nach einem turbulenten Jahr Weihnachten im Tierheim. Der Trägerverein hat eine Wunschliste, denn das Geld ist knapp.

Elmshorn.  Für die Mitarbeiter des Tierheims Elmshorn geht ein turbulentes Jahr zu Ende. 191 Hunde, 324 Katzen und 197 Kleintiere mussten sie versorgen, darunter viele tragende Kaninchen, Hündinnen und Katzen. Sie kauften dafür viel unterschiedliches Futter und spezielle Aufzuchtmilch, um alle mit der richtigen Nahrung zu versorgen. „Immer wieder sammelten wir verunglückte Katzen ein, einigen konnte durch aufwendige Operationen geholfen werden, für andere kam jede Hilfe zu spät. Immer wieder traurig, immer wieder belastend“, sagt Brigitte Maeder, Erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Elmshorn und Umgebung.

Auch Animal Hoarding war dieses Jahr ein Thema, das krankhafte Sammeln von Tieren. Bei einem besonders schweren Fall in der Nähe von Schleswig haben alle Tierheime des Landes den Schleswiger Kollegen zur Seite gestanden, mehr als 50 verwahrloste Hunde lebten auf einem Grundstück. Zwei Schäferhundmischlinge nahm das Tierheim Elmshorn im August auf.

Eine Hündin war tragend und brachte sechs Welpen zur Welt, die später alle vermittelt werden konnten. Die beiden erwachsenen Tiere waren den Kontakt zu Menschen nicht gewohnt. „Sie müssen erst lernen, an der Leine zu gehen“, sagt die Tierschützerin. Ganz besonders häufig war in diesem Jahr der Wellensittich vertreten. „Teilweise hatten wir fast schon einen Schwarm im Tierheim. Aber für alle konnte ein neues Zuhause gefunden werden.“

Rund ums Fest werden keine Tiere vermittelt

Viele Helfer unterstützten das Tierheim im handwerklichen Bereich und bei Fahrdiensten. Sie gaben Sach- und Geldspenden. Gut 70 Menschen verbringen einen Nachmittag in der Woche im Tierheim, gehen mit Hunden spazieren oder beschäftigen Katzen. „In der heutigen Zeit ist ehrenamtliche Arbeit nicht mehr selbstverständlich und doch unverzichtbar“, sagt Maeder.

„Wir möchten allen danken, die dafür gesorgt haben, dass fast 1000 Tieren im Kreis Pinneberg geholfen werden konnte.“ Alle Mitarbeiter, Ehrenamtler, Spender und sonstigen Tierfreunde lädt der Verein jetzt zu dem traditionellen Fest „Weihnachten im Tierheim“ am 22. Dezember in die Justus-von-Liebig-Straße 1 ein.

Die Tierhäuser sind von 11 Uhr an geöffnet. Vermittelt werden die Tiere jedoch nicht, wie Brigitte Maeder erklärt: „Wie in jedem Jahr haben wir einen Vermittlungsstopp vom 15. Dezember bis Anfang Januar. Damit wollen wir zumindest ein Stück weit verhindern, dass Tiere unterm Weihnachtsbaum landen.“

Alle Erlöse kommen komplett den Tieren zugute

Der Weihnachtsmann und die Weihnachtsfrau werden die Lose für die Tombola mit mehr als 2000 Gewinnen verkaufen. Die Bücherstube ist geöffnet, selbst gestrickte Socken und Mützen können erworben werden, eine Kindergruppe dreht das Glücksrad. Alle Erlöse kommen komplett den Tieren zugute. Im Weihnachtscafé kann man sich kostenlos mit Glühwein, heißem Kakao und Kuchen stärken. „Unser Café ist ein kleiner Dank an alle Tierfreunde für ihre Unterstützung im vergangenen Jahr“, sagt Maeder.

Viele Gäste informieren wieder über ihre speziellen Tierarten, deren Haltungs- und Lebensbedingungen. So haben die Wildvogelrettung Kirstin Zoller, die Loki-Schmidt-Stiftung Biber, die Papageien-Nord, die Wölfe, die Seeadler, die Gruppe Stark für Tiere, das Nordlicht für Notfelle, die Spürnasen mit Antje Tilsner und die Wildtierstation Sparrieshoop Infostände. Pastorin Mirjam Kull bringt aus der St. Nikolai Kirche das Licht aus Bethlehem ins Tierheim.

"Jeder Euro zählt"

Tierheimleiterin Anke Darius hat wieder einen Wunschzettel für die Tierheiminsassen geschrieben: „Unsere Tiere wünschen sich Futter, insbesondere Dosenfutter für Hunde und Katzen wird dringend benötigt. Die Katzen freuen sich auch über neue Kratzbäume. Auch Decken und Handtücher brauchen wir immer.“ Ganz besonders wichtig sind Geldspenden für den Unterhalt und die medizinische Versorgung der Tiere. Maeder: „Jeder Euro zählt, wir brauchen dringend Hilfe.“

Das Tierheim Elmshorn deckt den Kreis Pinneberg und Teile des Kreises Steinburg ab. Die Aufwendungen, die bei der Unterbringung, Pflege und medizinischen Betreuung von Fundtieren entstehen, werden durch die Gemeinden erstattet.

Weitergehende Leistungen wie ein Umbau oder die Neuanschaffung von Ausstattung sind in dem Erstattungsbeitrag der Kommunen nicht enthalten. Zur Finanzierung dieser Leistungen kann der Tierschutzverein nur auf Mitgliedsbeiträge und Spenden zurückgreifen.

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