Pinneberg. Die Fläche neben dem Schulzentrum Nord gilt als heißer Favorit im Ringen um neue Kita-Standorte. Für Bäume wäre dann kein Platz mehr.

Im Dezember wird der einzige Schulwald Pinnebergs 20 Jahre alt. Läuft es wie bisher angedacht, könnte er kurz nach seinem Geburtstag abgeholzt werden. 480 Kiefern, 290 Eichen, 190 Buchen und viele seltenere heimische Bäume, die im Jahr 1999 von den Schülern und Lehrern des Schulzentrums Nord mit großer Sorgfalt gepflanzt, gewässert und gepflegt wurden. Das wäre die bittere Konsequenz, wenn die Politik sich, wie bereits diskutiert, für den Standort einer neuen, dringend benötigten Kita neben dem Schulzentrum Nord am Ende der Perleberger Straße entscheiden sollte – gegen Alternativen wie die Müssentwiete. Bisher wurde das Thema in den zuständigen Ausschüssen hitzig diskutiert und wieder vertagt.

Das Schulzentrum Nord gilt als Brennpunkt-Schule. Das Kollegium investiert viel Kraft und Mühe in die Attraktivität des Schulstandortes. Deshalb war Direktorin Susanne Gilberg-Lemke bisher froh, dass sie mit den eigenen Biotopen werben konnte: „Wir haben einen Weiher, eine Wiese und unseren Schulwald. Der Wald ist klein, aber für uns toll. Hier können wir viele Arten entdecken.“ Vor zehn Jahren stand die Abholzung aus demselben Grund schon einmal zur Debatte. „Das ist jetzt ein Déjà-vu“, sagt die Direktorin empört. Und: „Grundsätzlich kann doch eine Stadt nicht den Klima-Notstand ausrufen und dann so einen Wald abholzen.“