Wedel. Verkehrsminister gab in Wedel das Startsignal für die Elbvertiefung. Kritiker fürchten die Folgen für die Region.

Das Empfangskomitee hat sich etwas einfallen lassen. Eine Gruppe von Umweltschützern macht jedenfalls mächtig Lärm, hat toten Fisch in Sektgläser mit Elbwasser gestopft, reckt Transparente in die Luft und übt kritische Sprechchöre für den Bundesverkehrsminister ein. Und als Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit Entourage tatsächlich um die Ecke biegt, zeigt sich der Erfolg. Passabel gereimt schallt es ihm entgegen: „Herr Scheuer, was soll der Quatsch? Wir haben hier den ganzen Matsch!“

Zum Start der „Nassbaggerarbeiten“ für die neunte Elbvertiefung hatte sich am Dienstagmittag die versammelte Schifffahrts- und Verkehrsprominenz nicht in Hamburg sondern ausgerechnet im kleinen Wedel getroffen. Auf dem extra aus Hamburg an den Anleger Schulau gesteuerten Ausflugsschiff „MS Hammonia“ soll der Beginn der umstrittenen Maßnahme verkündet werden – begleitet von verblüfften Ausflüglern, zwei Polizeibooten sowie lautstarken Protesten von zahlreichen Gegnern.