Mit der Torfbahn unterwegs im Himmelmoor: Ein Bericht über eine ebenso lehrreiche wie entschleunigende Fahrt.

Erster Eindruck: Holzklasse, Pritschenkomfort. Aber immerhin ist die kleine Schmalspurbahn überdacht, fährt es mir durch den Kopf. Denn eine Regendusche nach der anderen begleitet an diesem Tag meinen Ausflug mit der Torfbahn durch das Quickborner Himmelmoor. Es ist meine allererste Tour über die etwa 5400 Meter lange Strecke, die gut 150 Jahre lang dem industriellen Torfabbau diente. Bis zum Sommer 2018, da war Schluss (wir berichteten).

Heute sind es nur noch Ausflügler und Touristen, die diese etwas holprige Tour im Schritttempo durch das Moor machen. Das Moor soll sich unterdessen wieder erholen und wachsen. Jahrzehntelang war der Torfabbau schwere, harte Zwangsarbeit, erst für Kriegsgefangene der beiden Weltkriege, später für Strafgefangene aus Neumünster, die hier bis Ende der 1980er-Jahre Torf zum Heizen stechen mussten. Das ist das Glück der später Geborenen, fällt mir der Spruch eines Altkanzlers ein.