Haselau. Warmes Wetter hat die Vegetation auf den Obstplantagen explodieren lassen, aber nach Nachtfrösten sind viele Blüten geschädigt.

Von Weitem sehen die Obstfelder der Haseldorfer Marsch prächtig aus. In strahlendem Weiß sowie mit ein paar lila Tupfen leuchten die Blüten als Vorboten des Frühlings. Bei einem zweiten, genaueren Blick ergibt sich jedoch ein ganz anderer Eindruck. Dazu nimmt Tim Plüschau eine Blüte und reißt sie auseinander. Ein winziger brauner Punkt unten im Blütenkelch wäre dem Laien vermutlich gar nicht aufgefallen, aber für den Haselauer Obstbauern bedeutet er nichts Gutes. „Der Stempel ist erfroren, aus dieser Blüte wird sich kein Apfel entwickeln“, erklärt er.

Besonders betroffen von den Schäden sind Apfelbäume aus der Jonagold-Gruppe, und die machen rund 40 Prozent des Bestandes auf dem Obsthof Plüschau aus. Bei den Kollegen sieht es ähnlich aus, sagt Plüschau. Sicher ist für den Landwirt, dass es wegen der Frostschäden eine geringere Ernte als in den Vorjahren geben wird. Wie hoch das Minus ausfallen wird, möchte er jedoch noch nicht vorhersagen. Aus anderen Obstanbaugebieten hat Plüschau ähnlich Negatives gehört. Wer in größeren Zusammenhängen denkt, für den sind jährliche Schwankungen allerdings in der Landwirtschaft nichts Ungewöhnliches. Im vergangenen Jahr gab es in der Haseldorfer Marsch wie schon 2017 eine gute Obsternte.