Helgoland. 24. März 1974: Ein Lufthansa-Jet setzt auf der viel zu kurzen Landebahn des Inselflugplatzes auf und startet sofort durch – ein Jux mit Folgen.

Dieser Sonntag ist auf Helgoland ein denkwürdiger Termin für jene Menschen, die sich noch an das ebenso spektakuläre wie unsinnige Ereignis erinnern, das sich dann zum 45. Mal jährt: Am 24. März 1974, es war ebenfalls ein Sonntag, versuchte ein Lufthansa-Pilot, ein Mittelstreckenverkehrsflugzeug auf einer nur 400 Meter kurzen Schmalspurlandebahn aufzusetzen. Schauplatz der ebenso gefährlichen wie unzulässigen Aktion war Deutschlands einzige Hochseeinsel, war deren kleiner Verkehrslandeplatz auf der benachbarten Helgoländer Düne.

Dort starteten und landeten damals wie auch heute noch kleine ein- bis zweimotorige Propellermaschinen, deren Gewicht 5,7 Tonnen nicht überschreiten darf. Eine Boeing 737-200, mit der jener Lufthanseat im Kapitänsrang den Anflug wagte, ist 30 Meter lang, wiegt bis zu 50 Tonnen und benötigt eine reine Landerollstrecke von 1207 Metern – also mehr als dreimal so viel, wie auf der damals längsten Piste von Helgoland-Düne zur Verfügung stand. Selbst in absoluter Notlage hätte der verantwortliche Pilot also keine Chance gehabt, seinen Jet sicher landen zu können.