Kreis Pinneberg. Einmalig in Schleswig-Holstein: Die 66 Helfer des Wasserrettungszuges der DLRG müssen für ihre Einsätze in Zukunft keinen Urlaub mehr nehmen.

Die 66 Helfer des Wasserrettungszuges der DLRG im Kreis Pinneberg können jetzt beruhigt und abgesichert zu ihren Einsätzen fahren. Der Kreis Pinneberg hat als erster Kreis in Schleswig-Holstein die Lebensretter offiziell in den Katastrophenschutz aufgenommen. Das bedeutet, dass sie sich im Ernstfall nicht mehr auf eigene Kosten frei nehmen müssen. Ihren Verdienstausfall übernimmt der Staat, erklärt DLRG-Präsident Jochen Möller. Die Kosten für die notwendige Fortbildung der Wasserretter trägt der Kreis. Die reine Ausbildung mache weiterhin die DLRG.

„Das macht mich stolz, dass wir jetzt in einem ersten Kreis im Land Bestandteil des Katastrophenschutzes sind“, sagt Möller. Dass ausgerechnet das Land zwischen Meeren bislang die Wasserrettung nicht als offiziellen Träger des Katastrophenschutzes ansah, sei schon etwas anachronistisch. Das Beispiel werde nun Schule machen. „Das ist ein Musterbeispiel, das Strahlkraft haben wird auf andere Kreise im Land. Vor allem die Küstenkreise sind sehr interessiert daran, das auch zu machen.“ Nun seien „alle Mann an Bord“, die sich im Notfall als Erstes um die Rettung von Menschenleben kümmerten, sagt Landrat Oliver Stolz. Außer dem eigenen Krisenstab, der Kreis-Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk habe er mit der DLRG nun einen weiteren „dauerhaft anerkannten“ Partner an der Seite, sagte der Kreisverwaltungschef, der bei einem schweren Notfall auf dem Festland im Kreis Pinneberg den Katastrophenschutz alarmieren und leiten würde.