Moorrege. Politische Führung in Marsch und Geest verteidigt Rainer Jürgensens Personalplan. Es werden Stellen geschaffen. Zuvor gab es Kritik.

Die politische Spitze des Amtes Geest und Marsch Südholstein stärkt dem Verwaltungschef den Rücken. „Mit deutlicher Mehrheit“ sind die von Amtsdirektor Rainer Jürgensen initiierten Beschlüsse während der jüngsten Amtsausschusssitzung in der vergangenen Woche gefällt worden, bekräftigt Amtsvorsteher Hans-Peter Lütje (CDU). Eine neue Leitungsstelle für die Verwaltung sowie die personelle Situation im Moorreger Amtshaus war für mehrere Politiker Anlass gewesen, die Vorschläge zu kritisieren (wir berichteten).

Mit der Schaffung der Stelle eines Büroleitenden Beamten für den Amtsdirektor soll nicht nur die hohe Arbeitsbelastung des Amtsdirektors, sondern generell die Mehrbelastung der Mitarbeiter gemindert werden, stellten Lütje und die stellvertretende Amtsdirektorin Ute Ehmke (GuB) jetzt klar. Die Groß Nordender Bürgermeisterin nahm Jürgensen gegen den Vorwurf in Schutz, er greife damit auf ein Modell zurück, das vornehmlich von Städten mit weitaus größeren Arbeitsaufgaben genutzt wird. „Wir sind ein großes Amt mit unseren gut 23.000 Einwohnern. Das ist mehr, als so manche Stadt hat“, so Ute Ehmke. Außerdem wüchsen die Aufgaben der Verwaltung kontinuierlich. Zudem hatte Jürgensen den Politikern einen umfangreichen Maßnahmenkatalog zusammengeschrieben, wie die hohe Überstundenzahl in der Verwaltung durch die Gemeinden reduziert werden könne. Lütje findet es persönlich sinnvoll, wenn etwa Amtsmitarbeiter bei der Organisation von Veranstaltungen hülfen, etwa bei Seniorenweihnachtsfeiern und –ausfahrten, bei den Veranstaltungen jedoch nicht persönlich dabei seien. Ferner hält er eine Reduzierung der gemeindlichen Ausschüsse für sinnvoll. Appen, die größte der zehn amtsangehörigen Gemeinden, verfügt über vier Ausschüsse. Die deutlich kleineren Gemeinden Heidgraben, Heist und Holm jedoch über acht. Und Ute Ehmke verweist auf ihre, die kleinste Gemeinde Groß Nordende, die mit ihren gut 800 Einwohnern über die durch die Gemeindeordnung vorgegebene Mindestanzahl von drei Ausschuss verfügt. Weniger Ausschüsse würden zum Beispiel die Vor- und Nacharbeit der Sitzungen in der Verwaltung reduzieren, so das Argument Jürgensens. „Letztlich muss das jede Gemeinde selbst entscheiden“, sprich sich Lütje allerdings gegen eine generelle Lösung aus. Nur in einem Punkt sind die Politiker nicht mit dem Verwaltungschef einer Meinung. Dass in den Ausschüssen und Gemeinderäten die Politiker zukünftig selbst die Protokolle schreiben, ist für Lütje ausgeschlossen.