Energieversorger in Quickborn bietet Systeme für Hausnotruf, Brandschutz und Bewegungsmelder an

Quickborn. Die neue Informationstechnologie macht es möglich, der Bedarf ist offenbar da. Die Stadtwerke Quickborn steigen als erster kommunaler Energieversorger in das Geschäftsfeld der Sicherheitstechnik ein.

„Wir bieten unseren Kunden jetzt ein Produkt an, das ihr Leben zu Hause sicherer machen kann“, sagt Geschäftsführer Panos Memetzidis. Dazu gehören Hausnotruf, Feuerschutz und weitere Systeme, die mit Hilfe der neuen Glasfasertechnik im Notfall schnelle Hilfe versprechen. Nach der Versorgung der Haushalte mit Gas, Wasser, Strom und den Telekommunikationsangeboten wie Telefon, Fernsehen und Internet ist dies ein weiterer Schritt der Stadtwerke, ihren Kunden mit einer Rundum-Versorgung das Leben leichter zu machen.

Hausnotrufsysteme gibt es schon von verschiedenen Anbietern. Oft sind es Pflegedienste, die älteren Menschen solche Geräte für ihre Wohnung anbieten. Mit einem Knopfdruck werden diese sofort mit einem Mitarbeiter oder direkt mit dem Pflegedienst verbunden, wenn sie zum Beispiel stürzen und sich ohne Hilfe allein nicht mehr aufhelfen können. So ähnlich funktioniert auch das Angebot der Stadtwerke Quickborn. Die Technik bezieht das Unternehmen von einem Anbieter aus Bad Segeberg, der sich auf Sicherheitstechnik für Privatleute spezialisiert hat. Dieser Notruf ist über einen Schalter zu alarmieren, den man auch mobil mit einem Armband am Handgelenk tragen kann, erläutert Memetzidis.

Das System wird an die neue Glasfasertechnik angeschlossen, in die die Stadtwerke 14 Millionen Euro investiert haben. Dies ermögliche es, so der Stadtwerke-Chef, dass die Alarmierung beliebig weitergeschaltet werden könnte: an die Tochter oder eine andere Vertrauensperson, an die Polizei oder den Rettungsdienst. 18 Euro kostet die Nutzung des Systems im Monat zuzüglich der Installation von 55 Euro. Die Pflegekassen erstatteten einen Teil dieser Aufwendungen, so Memetzidis.

Zudem will der Werkleiter den aktuell 3700 tel.quick-Kunden, von denen 2700 bereits über das Glasfasernetz der Quickborner Stadtwerke telefonieren, fernsehen oder im Internet surfen, weitere Hilfsmittel für das Telekommunikationsnetz freischalten. Diese sollen dem Einbruchsschutz dienen. So ließen sich mit der Informationstechnologie Bewegungsmelder vor und im Haus steuern, die das Licht anschalten oder Alarm auslösen, sobald sich jemand in diesem Bereich aufhält. Auch eine sogenannte Paniktaste neben der Haustür gehört dazu, die ein Bewohner drücken und so die Polizei alarmieren kann, wenn plötzlich jemand Fremdes vor der Tür steht, der ihn bedroht.

„Wir haben festgestellt, dass der Bedarf an Sicherheitstechnik bei unseren Kunden immer größer wird“, sagt Memetzidis. So habe sich in jüngster Zeit die Zahl an Einbrüchen gerade in Quickborn gehäuft. Die Polizeistatistik gibt ihm Recht. Sechs Einbrüche in drei Tagen Anfang Februar in ein Hotel an der Pascalkehre, ein Blumengeschäft an der Bahnhofstraße sowie Einfamilienhäuser am Buchenweg, an der Talstraße, am Matthias-Claudius-Ring und an der Heinrich-Lohse-Straße.

Drei weitere Einbrüche in Einfamilienhäuser und ein Vereinsheim passierten am Wochenende darauf am Breedenmoorweg, am Hochkamp und am Neuen Kamp. Aufgeschreckt von solchen Polizeimeldungen stellen sich viele Bürger die Frage, wie sie sich und ihr Haus besser schützen können.

Memetzidis plant nun, eine Haus- und Sicherheitsmesse zu organisieren, auf der sich die Kunden über alle möglichen Systeme und deren Handhabung informieren können. Auch Vorträge und Infostände von Polizei, Fenster-, Türen-, Rollladen- und Schloss-Anbietern könnten eine sinnvolle Ergänzung auf der Messe sein.

Auch die elektronischen Warnsysteme, die die Stadtwerke ihren Kunden anbieten, lassen sich noch erweitern. Wer die Klingel nicht mehr gut hört, kann sie mit einer Blitzleuchte verbinden lassen. Ein Hebelzugtaster lässt sich im Badezimmer anbringen, den ein gestürzter Senior vom Boden aus betätigen und so um Hilfe rufen kann. Die Feuermelder im Haus ließen sich zudem mit automatischen Temperaturwächtern zusammenschließen, die bei Feuer und Rauch Alarm schlagen würden. Und der Partner kann mit einem zweiten Funksender ausgerüstet werden, über den er sofort benachrichtigt wird, wenn der geliebte Mensch schnell Hilfe braucht.