Ist es zum Lachen oder mehr zum Weinen?

Auf jeden Fall klingt es nach einer fast unglaublichen Tragikomödie, wenn der gelernte Schlachter Steffen Peters und seine Frau von den zahlreichen Auflagen berichten, die ihr kleines Familienunternehmen erfüllen soll. Natürlich braucht es einige Vorschriften und auch Kontrollen gerade in einem so sensiblen Lebensmittelbereich. Natürlich macht es Sinn, wenn die genauen Inhaltsstoffe für Allergiker ausgewiesen werden. Die Frage ist doch, ob man das jedem Unternehmen gleichermaßen aufbürden muss. Der Verwaltungsaufwand sollte doch im Verhältnis zu dem jeweiligen Betrieb stehen. Das ist hier nicht mehr der Fall. Im Gegenteil.

Dieser Regulierungswahnsinn sorgt dafür, dass Familienunternehmen keine Nachfolger mehr finden und aufgeben. Dabei sind es gerade die Schlachter von nebenan, die genau wissen, woher ihr Fleisch kommt, es selbst abholen und mit den jeweiligen Landwirten seit Jahrzehnten zusammenarbeiten.

Unternehmer wie in Halstenbek und Schenefeld sind sich der Familientradition und vor allem ihrer Kundschaft ganz genau bewusst. Sie können sich schlechte Qualität überhaupt nicht leisten. „Die Kleinen hängt man und die Großen lässt man laufen“, lautet ein Sprichwort.

Merkwürdig, dass nach jedem Gammelfleischskandal neue Auflagen und Kontrollen auf Peters & Co. zukommen. Dabei sind doch die Verursacher in solchen Fällen deutlich größere Unternehmen.