Dass diese Frage im politischen Raum wieder auftaucht, war klar, seit die Kreisverwaltung von Pinneberg nach Elmshorn umgezogen ist.

Warum muss der Kreistag weiterhin in Pinneberg tagen, während fast alle Ausschüsse im neuen Kreishaus in Elmshorn ihre Sitzungen abhalten?

Immer mehr Abgeordnete sind mit dieser Regelung nicht mehr einverstanden. Ihre Argumente sind nachvollziehbar. Das ständige Hin- und Herschleppen von Akten würde wegfallen. Es gibt ausreichend Parkplätze für alle Abgeordneten direkt am Kreishaus. Tischvorlagen könnten während der Sitzung für alle kopiert werden. Auch Verlängerungssitzungen in der Folgewoche wären möglich.

Natürlich war es ein Kompromiss, die Kreisverwaltung nach Elmshorn umzusiedeln und dafür den Kreistag in Pinneberg zu belassen. Damit sollten die Pinneberger Abgeordneten beschwichtigt werden. Und es war sicherlich ein Aderlass für Pinneberg, 650 Bedienstete und deren Kaufkraft zu verlieren.

Ob der Kreistag hier oder da tagt, daran hängt aber nicht das Schicksal Pinnebergs. Auf die 600 Euro Sitzungsgeld wird Pinneberg verzichten können. Vielleicht nicht auf den prestigeträchtige Titel der Kreisstadt. Aber den haben schon andere Städte wie Flensburg oder Eckernförde verloren, ohne dass sie an Attraktivität einbüßten. Die Frage des Sitzungs-Standortes sollte nüchtern und nach Zweckmäßigkeit entschieden werden.