Der Streit um das frühere Altenheim am Rehmen in Pinneberg mutet etwas bizarr an.

Da bekommt das Deutsche Rote Kreuz ein städtisches Grundstück kostenlos zur Verfügung gestellt und will für die Rückgabe jetzt einen Millionenbetrag haben. Andererseits durchkreuzt die Stadt die Pläne des DRK, dort kostengünstige altengerechte Wohnungen anzubieten. Und zwischendrin meldet sich die Kreisverwaltung, um auf dem Gelände eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge einzurichten.

Das ist alles schwer auf einen Nenner zu bringen. Die Stadt Pinneberg dürfte aus juristischer Sicht die besseren Karten haben. Ob sie deshalb gleich das DRK auf sofortige Rückgabe verklagen sollte, ist eine andere Frage. Im Moment braucht sie das Gelände nicht wirklich dringend. Mit dem ehemaligen Kreishaus, der Eggerstedt-Kaserne und der Westumgehung sollte sie genügend Baustellen haben, die im Moment Priorität genießen.

Darum verwundert es schon, dass die Anfrage der Kreisverwaltung nach einer Asylunterkunft sofort abschlägig beschieden wurde. Ob der Kreis genug Geld hat, um die leer stehende Immobilie wieder bewohnbar zu machen, sofern dies denn nötig gewesen wäre, hätte er ja selbst entscheiden können. Zumal zentrale Standorte umstritten sind. Aber die Kreisstadt-Vertreter fürchteten wohl, dies könnte zu einer Dauerlösung werden, die ihre Zukunftspläne für neuen Wohnraum dort zunichte machte. Das ist nachvollziehbar, zeigt aber die Grenzen der kommunalen Solidarität.