Es wird oft über die angeblich so lähmende Bürokratie in Brüssel und das viele Geld lamentiert, das Deutschland für die Europäische Union aufzuwenden habe.

Bei dem regionalen Entwicklungsprogramm, dessen Förderperiode nun abgelaufen ist, zeigt sich, dass es eine Vielzahl von Projekten vor der Haustür gibt, die ohne das Geld von der EU nie verwirklicht worden wären. Dazu gehört beispielsweise die neue Uferpromenade auf Helgoland, die Umgestaltung des Stadthafens in Wedel und der Abriss des alten Getreidesilos am Stichhafen in Uetersen. Auch zahlreiche Weiterbildungsangebote der Volkshochschulen im Kreis Pinneberg wären ohne dieses Fördergeld undenkbar.

Gut 30 Millionen Euro sind allein in den Kreis Pinneberg geflossen. Sie haben Stadtentwicklungsprojekte vorangebracht, innovative Firmen unterstützt und die regionale Infrastruktur verbessert. Diese Bilanz kann sich sehen lassen. Europa ist hier angekommen, sagt Landrat Stolz richtig.

Allerdings wird das künftig nicht mehr in gleicher Weise der Fall sein. Das Land hat die Förderentscheidung wieder an sich gezogen. Das ist ein Fehler. Denn nur, weil die Anträge der zu fördernden Projekte direkt aus den jeweiligen Regionen kamen, konnte es diesen Wettbewerb der besten Ideen geben. Ob Kiel allein weiß, welche Vorhaben im Land EU-förderungswürdig sind, darf bezweifelt werden.