Um vor den Gefahren biologischer und chemischer Kampfstoffe und atomarer Strahlung geschützt zu sein, wurde die Decke des Wedeler Bunkers 35 und die Wände bis zu 50 Zentimeter dick aus Stahlbeton gebaut. Die Kosten für den Bau beliefen sich auf damals 5,6 Millionen D-Mark, die Kosten der Ausstattung auf eine Million D-Mark.

Beide Gebäudeeinheiten zusammen hätten im Ernstfall ein Krankenhaus mit 710 Patientenbetten unterirdisch im Bunker und 984 oberirdisch in den Klassenräumen gebildet. Innerhalb von 48 Stunden wäre das Krankenhaus vor den Toren Hamburgs einsatzbereit gewesen.

Für seinen eigentlichen Zweck kam das Hilfskrankenhaus nie zum Einsatz, abgesehen von einer Übung im Jahre 1975. Es diente allerdings 1976 als Notunterkunft der Bevölkerung nach der Januarsturmflut und als Quartier für Besucher des Kirchentages. Ferner wurde es von der Polizei als Übungsgelände für Häuserkampf in verschachtelten unbekannten Objekten genutzt.