Wucherndes Unkraut, verwahrloste Wege, nicht ein einziges Boot:

Wer Wedels alten Stadthafen kennt, weiß dass jeder Cent hier gut angelegtes Geld ist. Der Umbau ist nötig. Das mal vorweg. Allerdings muss man sich angesichts solcher Kostensteigerungen doch einmal fragen, auf welcher Grundlage gerechnet wird und vor allem, mit welchen Informationen Kommunalpolitiker Entscheidungen treffen sollen.

Wenn ich mir ein Auto anschaffen will, überlege ich mir, wie viel Geld auf meinem Konto liegt. Was kann ich mir leisten, was brauche ich wirklich? Muss es der PS-starke Porsche sein oder reicht nicht doch eher der zweckmäßige Polo. Was in Wedel anfangs präsentiert wurde, sah doch ganz nach Porsche aus. Tolle Bilder von breiten Promenaden mit weitem Blick auf die Elbe und Kasematten mit gläsernen Shopping-Angeboten. Natürlich sind das alles nur Entwürfe und natürlich können sich Pläne ändern und nicht alles ist voraussehbar – gerade wenn es um Baustellen in und am Wasser geht.

Trotzdem ist es nicht richtig, wenn am Ende der Polo dabei herauskommt für den Preis eines Porsche. Vier Millionen Euro mehr als gedacht ist angesichts einer Summe von anfangs geschätzten 14 Millionen Euro (2011 war noch von zwölf Millionen Euro die Rede) einfach zu viel. Da wurde zu spitz gerechnet. Man muss sich nicht wundern, wenn die Zahl der Kritiker steigt. Sie haben große Pläne gesehen und bekommen wohl sehr viel weniger als versprochen.