Schwimmbäder sind Luxus. Das wissen die Stadtväter aller Kommunen, die sich solche Bäder leisten. Denn alle machen sechs- bis siebenstellige Verluste im Jahr.

Das gilt für Elmshorn, Wedel, Pinneberg, Uetersen und Barmstedt. Kein Wunder, dass in Zeiten knapper Kassen Sparpolitiker auf die Idee kommen, die verlustreichen Bäder zu schließen oder einzuschränken.

Nun macht ein Steuergesetz den Bäder-Kommunen zusätzlich zu schaffen. Der Aufwand, den das Schulschwimmen am Badebetrieb ausmacht, darf steuerlich nicht mehr geltend gemacht werden. Das kostet Barmstedt 30.000 Euro im Jahr, Elmshorn sogar 100.000 Euro. Der Bund bereichert sich an einer Pflichtaufgabe, wie es der Schwimmunterricht ist, auf Kosten der Städte. Das ist gesellschaftspolitisch hochbrisant. Denn würden sie entscheiden, ihre Hallenbäder leerstehen zu lassen anstatt sie den Schulen zu überlassen, würden die Kommunen Geld sparen. Das kann aber niemand wollen.

Gerade hat die DLRG Alarm geschlagen: 2013 sind bundesweit mit 446 Menschen 63 mehr ertrunken als in 2012. Hauptgrund seien die Einschnitte im Schwimmunterricht. So gesehen ist dieses Steuerrecht der Sargnagel künftiger Generationen, die immer weniger schwimmen lernen.